Rudolf von Bregenz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Graf Rudolf von Bregenz war einer der Söhne des Grafen Ulrich (X.) von Bregenz († 1097) aus dessen Ehe mit [[Bertha von Kellmünz|Gräfin Bertha von  Kellmünz]] († nach 1128), einer Tochter von [[w:Rudolf von Rheinfelden|Rudolf von Rheinfelden]]. Er war mit der [[w:Welfen|Welfin]] Wulfhilde († nach 1150), einer Schwester von [[w:Heinrich der Stolze|Herzog Heinrich "''dem Stolzen''"]] († 1139), verheiratet, die nach seinem Tod als Nonne in das [[w:Wessobrunn|Kloster Wessobrunn]] eintrat. Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter:  [[Elisabeth von Bregenz]] († nach 1216), die ihn gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Pfalzgrafen [[Hugo von Tübingen (Pfalzgraf)| Hugo (II.) von Tübingen]] († um 1182), beerbte.<ref name ="Österr.Geschichte425">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 425</ref> Über Wulfhilds Schwester [[Sophia von Steier|Sophia]] († um 1144) war er außerdem der Schwager des [[Herzogtum Steier|steirischen Markgrafen]] [[Leopold I. (Steier)|Leopold (I.)]] († 1129). Seine Enkel waren [[w:Rudolf I. (Tübingen)|Pfalzgraf Rudolf (I.) von Tübingen]] († um 1219) und [[Hugo I. von Montfort|Graf Hugo (I.) von Montfort]] († vor 1237).<ref name ="Österr.Geschichte429">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)</ref> Einer seiner Neffen war [[w:Rudolf von Pfullendorf|Graf Rudolf von Pfullendorf]] († 1181), der Schwiegersohn von [[w:Welf VI.|Herzog Welf VI.]] († 1191) und Schwiegervater von [[w:Albrecht III. (Habsburg)|Graf Albrecht (III.) von Habsburg]] († 1199).<ref name ="Österr.Geschichte426">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 426</ref>
Graf Rudolf von Bregenz war einer der Söhne des Grafen Ulrich (X.) von Bregenz († 1097) aus dessen Ehe mit [[Bertha von Kellmünz|Gräfin Bertha von  Kellmünz]] († nach 1128), einer Tochter von [[w:Rudolf von Rheinfelden|Rudolf von Rheinfelden]]. Er war mit der [[w:Welfen|Welfin]] Wulfhilde († nach 1150), einer Schwester von [[w:Heinrich der Stolze|Herzog Heinrich "''dem Stolzen''"]] († 1139), verheiratet.<ref name ="Österr.Geschichte425">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 425</ref> Die Gründe für die Eheschließung sind nicht eindeutig geklärt, möglicherweise wurden dabei noch bestehende Differenzen aus der Auseinandersetzung um das Buchhorner Erbe beigelegt, das seinerzeit von Rudolfs und Wulfhildes Vätern beansprucht worden war. Wulfhilde trat nach Rudolfs Tod als Nonne dem an das [[w:Wessobrunn|Kloster Wessobrunn]] angeschlossenen Frauenkonvent ein, so sie zu einem bisher nicht geklärten Zeitpunkt verstarb.<ref name ="Weller253">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (=  (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 253</ref> Aus seiner Ehe mit ihr hatte Rudolf eine Tochter:  [[Elisabeth von Bregenz]] († nach 1216), die ihn gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Pfalzgrafen [[Hugo von Tübingen (Pfalzgraf)| Hugo (II.) von Tübingen]] († um 1182), beerbte.<ref name ="Österr.Geschichte425"/> Ebenfalls Ansprüche auf dieses Erbe erhob [[w:Rudolf von Pfullendorf|Graf Rudolf von Pfullendorf]] († 1181), dessen Mutter Adelheid eine Schwester von Rudolf war.<ref name ="Weller255">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (=  (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 255</ref>  
 
Über Wulfhilds Schwester [[Sophia von Steier|Sophia]] († um 1144) war er außerdem der Schwager des [[Herzogtum Steier|steirischen Markgrafen]] [[Leopold I. (Steier)|Leopold (I.)]] († 1129). Seine Enkel waren [[w:Rudolf I. (Tübingen)|Pfalzgraf Rudolf (I.) von Tübingen]] († um 1219) und [[Hugo I. von Montfort|Graf Hugo (I.) von Montfort]] († vor 1237).<ref name ="Österr.Geschichte429">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)</ref> Einer seiner Neffen war [[w:Rudolf von Pfullendorf|Graf Rudolf von Pfullendorf]] († 1181), der Schwiegersohn von [[w:Welf VI.|Herzog Welf VI.]] († 1191) und Schwiegervater von [[w:Albrecht III. (Habsburg)|Graf Albrecht (III.) von Habsburg]] († 1199).<ref name ="Österr.Geschichte426">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 426</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Nach dem Tod seines Vaters Ulrich (X.), der bei einem Jagdunfall tödlich verunglückte, übernahm für mehrere Jahre seine Mutter Bertha die "Leitung" der Familie. Rudolf von Bregenz, der auch als Graf von Rätien oder Chur bezeichnet wird, vereinigte 1128 den gesamten Besitz seiner Eltern in seiner Hand und beherrschte so ein Gebiet, das sich von der Donau und der Iller bis zu den Alpen erstreckte. Die einst bedeutende Machtposition seiner Familie im Herzogtum Schwaben war jedoch zu seiner Zeit längst verloren. Ulrich (X.) verfolgte, soweit es sich beurteilen lässt, keine eigene politische Linie, sondern versuchte sich nur zwischen den einzelnen politischen Lagern, der kaiserlichen und der päpstlichen Seite zu behaupten. Obwohl er mit einer Welfin verheiratet war, unterstützte er nicht nur ihre Familie. Seinen Sitz hatte er auf der Burg von [[Bregenz]].<ref name ="Österr.Geschichte425"/>
Nach dem Tod seines Vaters Ulrich (X.), der bei einem Jagdunfall tödlich verunglückte, übernahm für mehrere Jahre seine Mutter Bertha die "Leitung" der Familie. Rudolf von Bregenz, dessen Brüder jung starben, vereinigte 1128 den gesamten Besitz seiner Eltern in seiner Hand.<ref name ="Österr.Geschichte425"/> Neben dem Hausbesitz um Bregenz und Streubesitz im Agengau und im Nibelgau besaß er auch Güter im Donautal und im Illertal sowie Grafenrechte in Churrätien und die Vogtei über das [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]].<ref name ="Weller253">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (=  (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 253</ref>. Er, der sich auch als Graf von Rätien oder Chur bezeichnete, beherrschte ein Gebiet, das sich von der Donau und der Iller bis zu den Alpen erstreckte. Die einst bedeutende Machtposition seiner Familie im Herzogtum Schwaben war jedoch zu seiner Zeit längst verloren. Rudolf verfolgte, soweit es sich beurteilen lässt, keine eigene politische Linie, sondern versuchte sich nur zwischen den einzelnen politischen Lagern, der kaiserlichen und der päpstlichen Seite zu behaupten. Obwohl er mit einer Welfin verheiratet war, unterstützte er nicht nur ihre Familie. Seinen Sitz hatte er auf der Burg von [[Bregenz]].<ref name ="Österr.Geschichte425"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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