Leopold III. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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Unter seiner Herrschaft ist um 1120/22 mit dem Amt eines Truchsesses das erste der sogenannten Hausämter belegt, die gewöhnlich nur für Höfe der Herzöge und Könige charakteristisch sind.<ref name ="lechnerLeopold20">vgl. [[w:Karl Lechner (Historiker, 1897)|Karl Lechner]]: ''Markgraf Leopold III., seine Stellung in Kirche, Reich und Land''. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 20</ref>
Unter seiner Herrschaft ist um 1120/22 mit dem Amt eines Truchsesses das erste der sogenannten Hausämter belegt, die gewöhnlich nur für Höfe der Herzöge und Könige charakteristisch sind.<ref name ="lechnerLeopold20">vgl. [[w:Karl Lechner (Historiker, 1897)|Karl Lechner]]: ''Markgraf Leopold III., seine Stellung in Kirche, Reich und Land''. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 20</ref>


== Leben ==
== Anfänge und erfolgreiche Weichenstellung ==
[[File:Wien 1 -011120 - 01 Leopold Figl-Gasse, Denkmal Hl. Leopold 1936.jpg|thumb|Der Heilige Leopold, Mosaik von Leopold Schmid aus dem Jahr 1936, Ecke Herrengasse-Leopold Figl-Gasse, Wien 1]]
[[File:Wien 1 -011120 - 01 Leopold Figl-Gasse, Denkmal Hl. Leopold 1936.jpg|thumb|Der Heilige Leopold, Mosaik von Leopold Schmid aus dem Jahr 1936, Ecke Herrengasse-Leopold Figl-Gasse, Wien 1]]
Für jemanden, der im Mittelalter gelebt hat, dessen Anfänge in die Zeit des sogenannten "Ersten Kreuzzugs" fallen und der noch vor dem 20. Jahrhundert heilig gesprochen wurde, ist doch überraschend, dass er an keinem Kreuzzug teilgenommen hat und dass es auch keine zeitgenössischen Belege dafür gibt, dass er die Kreuzzugbewegung tatsächlich unterstützt hätte.<ref name="Fischer21">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 21</ref> Das ist insofern interessant, da sein Herrschaftsgebiet zur gängigen Route jener Kreuzfahrerheere gehörte, die auf dem Landweg ins Heilige Land zogen.<ref name="Fischer22">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 22</ref> Information, dass Leopold den Ersten Kreuzzug zumindest finanziell unterstützt hätte, findet sich erst bei späteren Geschichtsschreibern und Chronisten aus der Zeit um und nach 1500.<ref>vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 22f.</ref> Für die Gründe, warum der Markgraf sich vom Glaubenskrieg um 1096 weitgehend fernhielt, lässt sich nur mutmaßen. Naheliegend ist, dass ihm die damalige Kreuzzugsbewegung zeitlich recht ungelegen kam, da er nur wenige Monate zuvor, die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte.<ref name="Fischer22"/>
Für jemanden, der im Mittelalter gelebt hat, dessen Anfänge in die Zeit des sogenannten "Ersten Kreuzzugs" fallen und der noch vor dem 20. Jahrhundert heilig gesprochen wurde, ist doch überraschend, dass er an keinem Kreuzzug teilgenommen hat und dass es auch keine zeitgenössischen Belege dafür gibt, dass er die Kreuzzugbewegung tatsächlich unterstützt hätte.<ref name="Fischer21">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 21</ref> Das ist insofern interessant, da sein Herrschaftsgebiet zur gängigen Route jener Kreuzfahrerheere gehörte, die auf dem Landweg ins Heilige Land zogen.<ref name="Fischer22">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 22</ref> Information, dass Leopold den Ersten Kreuzzug zumindest finanziell unterstützt hätte, findet sich erst bei späteren Geschichtsschreibern und Chronisten aus der Zeit um und nach 1500.<ref>vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 22f.</ref> Für die Gründe, warum der Markgraf sich vom Glaubenskrieg um 1096 weitgehend fernhielt, lässt sich nur mutmaßen. Naheliegend ist, dass ihm die damalige Kreuzzugsbewegung zeitlich recht ungelegen kam, da er nur wenige Monate zuvor, die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte.<ref name="Fischer22"/>
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Es war allerdings keineswegs erst die Ehe mit Agnes, welche Leopolds Familie eine angesehene Position unter den Reichsfürsten verschaffte. Bereits in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts hatten seine Familie mit dem Erwerb des [[w:Herzogtum Schwaben|Herzogtums Schwaben]] und den Marken im bairischen [[w:Nordgau (Bayern)|Nordgau]] eine bedeutende Position im Süden des Reiches gehabt, die allerdings wieder verloren gegangen war. Nachdem seine direkten Vorfahren ihre Herrschaft in der Mark "Österreich" zunächst mit Unterstützung des Königs beziehungsweise des Kaisers und dann durch eine kluge Ehepolitik und eine Annäherung an den reformkirchlichen Adel gestärkt hatten, bedeutete die Ehe des Markgrafen Leopold (III.) "''des Heiligen''" mit Agnes eine erneute Stärkung der Beziehungen zum König beziehungsweise Kaiser, die aber nun keine einseitige Abhängigkeit von diesem mehr bedeutete, wie dies noch um die Mitte des 11. Jahrhunderts der Fall gewesen war. Als günstig sollte es sich zudem erweisen, dass die Nachkommen der Markgräfin aus ihren beiden Ehen in den nächsten Generationen gewöhnlich Verbündete und nicht Konkurrenten waren.<ref name ="scheibelreiter162"/>
Es war allerdings keineswegs erst die Ehe mit Agnes, welche Leopolds Familie eine angesehene Position unter den Reichsfürsten verschaffte. Bereits in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts hatten seine Familie mit dem Erwerb des [[w:Herzogtum Schwaben|Herzogtums Schwaben]] und den Marken im bairischen [[w:Nordgau (Bayern)|Nordgau]] eine bedeutende Position im Süden des Reiches gehabt, die allerdings wieder verloren gegangen war. Nachdem seine direkten Vorfahren ihre Herrschaft in der Mark "Österreich" zunächst mit Unterstützung des Königs beziehungsweise des Kaisers und dann durch eine kluge Ehepolitik und eine Annäherung an den reformkirchlichen Adel gestärkt hatten, bedeutete die Ehe des Markgrafen Leopold (III.) "''des Heiligen''" mit Agnes eine erneute Stärkung der Beziehungen zum König beziehungsweise Kaiser, die aber nun keine einseitige Abhängigkeit von diesem mehr bedeutete, wie dies noch um die Mitte des 11. Jahrhunderts der Fall gewesen war. Als günstig sollte es sich zudem erweisen, dass die Nachkommen der Markgräfin aus ihren beiden Ehen in den nächsten Generationen gewöhnlich Verbündete und nicht Konkurrenten waren.<ref name ="scheibelreiter162"/>


== Späte Lebensjahre ==
Nachdem Kaiser Heinrich V. 1125 gestorben war, wurde Markgraf Leopold von den bairischen Adeligen als Nachfolgekandidat präsentiert, nachdem der bairische Herzog [[w:Heinrich IX. (Bayern)|Heinrich (IX.) "''der Schwarze''"]] († 1126) sich nicht selbst zur Wahl stellte. Das spricht nicht nur für sein Ansehen im Reich, sondern dürfte auch ein Indiz dafür sein, dass er im Stammesherzogtum Bayern nach dem bairischen Herzog als der angesehenste Adlige galt. Zudem wäre der Markgraf mit Blick auf die beiden aussichtsreichsten Kandidaten ein guter Kompromisskandidat gewesen, war er doch einerseits ein Schwager des verstorbenen Kaisers und andererseits auch ein Mann er "Reformkirche" und somit wohl für viele akzeptabel. Allerdings ersuchte der Markgraf selbst, von seiner Wahl abzusehen.<ref name ="scheibelreiter166">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 166</ref> Ob diese Entscheidung tatsächlich wegen seines "hohen" Alters und der großen Anzahl seiner Söhne geschah, wie überliefert ist, wird in der neueren Forschung hinterfragt. Über seine tatsächlichen Gründe beziehungsweise weitere Gründe kann jedoch nach der Quellenlage nur geschlussfolgert werden.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 166ff.</ref> Deutungen aus der Geschichtsforschung des 19. und 20. Jahrhundert sind von der jeweiligen Geschichtssicht der Historikerin beziehungsweise des Historikers beeinflusst.<ref name ="scheibelreiter166"/>
Nachdem Kaiser Heinrich V. 1125 gestorben war, wurde Markgraf Leopold von den bairischen Adeligen als Nachfolgekandidat präsentiert, nachdem der bairische Herzog [[w:Heinrich IX. (Bayern)|Heinrich (IX.) "''der Schwarze''"]] († 1126) sich nicht selbst zur Wahl stellte. Das spricht nicht nur für sein Ansehen im Reich, sondern dürfte auch ein Indiz dafür sein, dass er im Stammesherzogtum Bayern nach dem bairischen Herzog als der angesehenste Adlige galt. Zudem wäre der Markgraf mit Blick auf die beiden aussichtsreichsten Kandidaten ein guter Kompromisskandidat gewesen, war er doch einerseits ein Schwager des verstorbenen Kaisers und andererseits auch ein Mann er "Reformkirche" und somit wohl für viele akzeptabel. Allerdings ersuchte der Markgraf selbst, von seiner Wahl abzusehen.<ref name ="scheibelreiter166">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 166</ref> Ob diese Entscheidung tatsächlich wegen seines "hohen" Alters und der großen Anzahl seiner Söhne geschah, wie überliefert ist, wird in der neueren Forschung hinterfragt. Über seine tatsächlichen Gründe beziehungsweise weitere Gründe kann jedoch nach der Quellenlage nur geschlussfolgert werden.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 166ff.</ref> Deutungen aus der Geschichtsforschung des 19. und 20. Jahrhundert sind von der jeweiligen Geschichtssicht der Historikerin beziehungsweise des Historikers beeinflusst.<ref name ="scheibelreiter166"/>


In den Jahren nach der Königswahl hielt sich der Markgraf vorwiegend in seiner Mark auf und widmete sich fast ausschließlich dieser. Auf das Geschehen um das Königtum nahm er keinen Einfluss mehr, soweit sich das heute noch feststellen lässt. Über die Gründe lässt sich nur schlussfolgern. Vielleicht versuchte er eine offene Konfrontation mit dem neuen König [[w:Lothar III. (HRR)|König Lothar]] zu vermeiden. Die offene Gegnerschaft seiner Stiefsöhne [[w:Friedrich II. (Schwaben)|Friedrich]] († 1147) und [[w:Konrad III. (HRR)|Konrad]] († 1152) zu diesem dürfte für ihn eine schwierige Lage bedeutet haben. Daneben wäre auch vorstellbar, dass er eine offene Konfrontation auch deswegen zu vermeiden trachtete, weil diese für ihn Probleme mit der "Reformkirche" gebracht hätte.<ref name ="scheibelreiter175">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 175</ref>
In den Jahren nach der Königswahl hielt sich der Markgraf vorwiegend in seiner Mark auf und widmete sich fast ausschließlich dieser. Auf das Geschehen um das Königtum nahm er keinen Einfluss mehr, soweit sich das heute noch feststellen lässt. Über die Gründe lässt sich nur schlussfolgern. Vielleicht versuchte er eine offene Konfrontation mit dem neuen König [[w:Lothar III. (HRR)|König Lothar]] zu vermeiden. Die offene Gegnerschaft seiner Stiefsöhne [[w:Friedrich II. (Schwaben)|Friedrich]] († 1147) und [[w:Konrad III. (HRR)|Konrad]] († 1152) zu diesem dürfte für ihn eine schwierige Lage bedeutet haben. Daneben wäre auch vorstellbar, dass er eine offene Konfrontation auch deswegen zu vermeiden trachtete, weil diese für ihn Probleme mit der "Reformkirche" gebracht hätte.<ref name ="scheibelreiter175">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 175</ref>


In seinen letzten Lebensjahren erlebte Markgraf Leopold noch einen verheerenden Einfall aus dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreich]], nachdem es dort nach dem Tod von [[w:Stephan II. (Ungarn)|König Stephan (II.)]] (1131) zu einem Nachfolgestreit kam.<ref name ="scheibelreiter177"/> In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass der Markgraf bei einem Jagdunfall starb.<ref name ="röhrigleopold39">vgl. [[w:Floridus Röhrig|Floridus Röhrig]]: ''Die Heiligkeit des Weltmannes''. Gedanken über Leopold III. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 39</ref> Nach den Annalen des Klosters St. Peter in [[w:Erfurt|Erfurt]] soll er auf der Jagd getötet worden sein.<ref name ="lechnerLeopold21">vgl. [[w:Karl Lechner (Historiker, 1897)|Karl Lechner]]: ''Markgraf Leopold III., seine Stellung in Kirche, Reich und Land''. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 21</ref> Ob der Markgraf tatsächlich ermordet wurde, wie die dort verwendete Formulierungen andeutet und wie in einigen seriösen Forschungsarbeiten behauptet wird, ist nicht eindeutig geklärt. Dazu, dass es sich um einen Mord oder zumindest einen Unfall gehandelt hat, gibt es keine Angaben in weiteren Quellen. Das päpstliche Trostschreiben an Markgräfin Agnes, indem [[w:Innozenz II.|Papst Innozenz II.]] ihr versichert, dass er dem Markgrafen postum die Absolution erteilt habe, deutet zwar auf einen plötzlichen Tod des Markgrafen hin, doch könnte dessen Ursache auch ein Schlaganfall oder ein Jagdunfall gewesen sein.<ref >vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 178f.</ref> Die Gebeine des Markgrafen wurden 1936 genauer untersucht.<ref name ="röhrigleopoldkunst49">vgl. [[w:Floridus Röhrig|Floridus Röhrig]]: ''Der Heilige Leopold in der Kunst''. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 49</ref> Das Ergebnis unterstützt keine Mordtheorie, allerdings fehlt ihm ein Stück im Unterkiefer.<ref name ="scheibelreiter178">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 178</ref>
In seinen letzten Lebensjahren erlebte Markgraf Leopold noch einen verheerenden Einfall aus dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreich]], nachdem es dort nach dem Tod von [[w:Stephan II. (Ungarn)|König Stephan (II.)]] (1131) zu einem Nachfolgestreit kam.<ref name ="scheibelreiter177"/> In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass der Markgraf bei einem Jagdunfall starb.<ref name ="röhrigleopold39">vgl. [[w:Floridus Röhrig|Floridus Röhrig]]: ''Die Heiligkeit des Weltmannes''. Gedanken über Leopold III. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 39</ref> Nach den Annalen des Klosters St. Peter in [[w:Erfurt|Erfurt]] soll er auf der Jagd getötet worden sein.<ref name ="lechnerLeopold21">vgl. [[w:Karl Lechner (Historiker, 1897)|Karl Lechner]]: ''Markgraf Leopold III., seine Stellung in Kirche, Reich und Land''. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 21</ref> Ob der Markgraf tatsächlich ermordet wurde, wie die dort verwendete Formulierungen andeutet und wie in einigen seriösen Forschungsarbeiten behauptet wird, ist nicht eindeutig geklärt. Dazu, dass es sich um einen Mord oder zumindest einen Unfall gehandelt hat, gibt es keine Angaben in weiteren Quellen. Das päpstliche Trostschreiben an Markgräfin Agnes, indem [[w:Innozenz II.|Papst Innozenz II.]] ihr versichert, dass er dem Markgrafen postum die Absolution erteilt habe, deutet zwar auf einen plötzlichen Tod des Markgrafen hin, doch könnte dessen Ursache auch ein Schlaganfall oder ein Jagdunfall gewesen sein.<ref >vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 178f.</ref> Die Gebeine des Markgrafen wurden 1936 genauer untersucht.<ref name ="röhrigleopoldkunst49">vgl. [[w:Floridus Röhrig|Floridus Röhrig]]: ''Der Heilige Leopold in der Kunst''. In: Helene Grünn - Franz Oswald - Hans Gruber (Hrsg.): ''Leopold III. und die Babenberger''. Beiträge zur österreichischen Jahrtausendfeier. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-4176. S. 49</ref> Das Ergebnis unterstützt keine Mordtheorie, allerdings fehlt ein Stück im Unterkiefer.<ref name ="scheibelreiter178">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 178</ref>


== Forschungsprobleme ==
== Forschungsprobleme ==
48.205

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