Flüchtlingskrise im Burgenland 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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In einer weiteren Stellungnahme Mitte Oktober sprach sich der Präsident der Industriellenvereinigung, [[w:Georg Kapsch|Georg Kapsch]], dafür aus, dass Asylbewerber nach spätestens drei Monaten ohne Bedingungen eine Arbeitserlaubnis erhalten sollten. Angesprochen auf die Tatsache, dass fast 20.000 anerkannte Flüchtlinge zu diesem Zeitpunkt als arbeitslos gemeldet waren, meinte Kapsch, dass einige die Integration auf dem Arbeitsmarkt schaffen würden, und Arbeiten immer noch besser sei als nichts zu tun. Die Qualifizierten unter den Flüchtlingen müssten seiner Meinung nach unbedingt im Land gehalten werden, denn nur über das Bevölkerungswachstum sei auch Wirtschaftswachstum möglich. Ein demografisches Problem, also das Schrumpfen der Bevölkerung wie in manchen Teilen Deutschlands, gab es laut Aussage der Industriellenvereinigung in Österreich nicht.<ref>[http://derstandard.at/2000023649503/IV-Kapsch-fordert-Arbeitserlaubnis-fuer-Asylbewerber IV-Chef fordert Arbeitserlaubnis für Asylwerber], Webseite derstandard.at, abgerufen am 13. Oktober 2015</ref>
In einer weiteren Stellungnahme Mitte Oktober sprach sich der Präsident der Industriellenvereinigung, [[w:Georg Kapsch|Georg Kapsch]], dafür aus, dass Asylbewerber nach spätestens drei Monaten ohne Bedingungen eine Arbeitserlaubnis erhalten sollten. Angesprochen auf die Tatsache, dass fast 20.000 anerkannte Flüchtlinge zu diesem Zeitpunkt als arbeitslos gemeldet waren, meinte Kapsch, dass einige die Integration auf dem Arbeitsmarkt schaffen würden, und Arbeiten immer noch besser sei als nichts zu tun. Die Qualifizierten unter den Flüchtlingen müssten seiner Meinung nach unbedingt im Land gehalten werden, denn nur über das Bevölkerungswachstum sei auch Wirtschaftswachstum möglich. Ein demografisches Problem, also das Schrumpfen der Bevölkerung wie in manchen Teilen Deutschlands, gab es laut Aussage der Industriellenvereinigung in Österreich nicht.<ref>[http://derstandard.at/2000023649503/IV-Kapsch-fordert-Arbeitserlaubnis-fuer-Asylbewerber IV-Chef fordert Arbeitserlaubnis für Asylwerber], Webseite derstandard.at, abgerufen am 13. Oktober 2015</ref>


===== Situation anerkannter Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt =====
===== Situation anerkannter Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt - Kompetenzcheck durch das AMS =====
Die Flüchtlinge, die 2015 ins Burgenland und somit nach Österreich kamen, und die in Österreich auch um Asyl ansuchten, waren in den 2015 verfügbaren Statistiken des [[w:Arbeitsmarktservice|Arbeitsmarktservices (AMS)]] nicht enthalten, weil ihr Status als Asylwerber sie vom österreichischen Arbeitsmarkt weitgehend ausschloss. Somit enthielten die AMS-Statistiken nur die Daten jener Asylberechtigten, die Monate oder Jahre zuvor ins Land gekommen waren. 19.000 von ihnen wurden vom AMS als arbeitslos geführt, davon nahmen ca. 36 Prozent an entsprechenden Schulungen teil. Etwa 80 Prozent dieser Personen hatten einen Pflichtschulabschluss, alle anderen eine höherwertige Ausbildung. Bei den anerkannten Flüchtlingen aus Syrien lag der Prozentsatz der höher gebildeten Menschen deutlich höher als beim Rest. Das AMS betonte jedoch, dass diese Angaben mit Vorsicht zu genießen wären, weil es Schwierigkeiten bei der Erfassung der Qualifikationen gab. In Wien wurde daher ein fünfwöchiges Pilotprojekt aufgesetzt,  dessen Ziel es war, von ca. 1000 Asylberechtigten die Ausbildung relativ einfach anzuerkennen.<ref name="standard19000">[http://derstandard.at/2000023092136/19-000-Fluechtlinge-in-Oesterreich-ohne-Job 19.000 anerkannte Flüchtlinge in Österreich ohne Job], Webseite derstandard.at, abgerufen am 2. Oktober 2015</ref>
Die Flüchtlinge, die 2015 ins Burgenland und somit nach Österreich kamen, und die in Österreich auch um Asyl ansuchten, waren in den 2015 verfügbaren Statistiken des [[w:Arbeitsmarktservice|Arbeitsmarktservices (AMS)]] nicht enthalten, weil ihr Status als Asylwerber sie vom österreichischen Arbeitsmarkt weitgehend ausschloss. Somit enthielten die AMS-Statistiken nur die Daten jener Asylberechtigten, die Monate oder Jahre zuvor ins Land gekommen waren. 19.000 von ihnen wurden vom AMS als arbeitslos geführt, davon nahmen ca. 36 Prozent an entsprechenden Schulungen teil. Etwa 80 Prozent dieser Personen hatten einen Pflichtschulabschluss, alle anderen eine höherwertige Ausbildung. Bei den anerkannten Flüchtlingen aus Syrien lag der Prozentsatz der höher gebildeten Menschen deutlich höher als beim Rest. Das AMS betonte jedoch, dass diese Angaben mit Vorsicht zu genießen wären, weil es Schwierigkeiten bei der Erfassung der Qualifikationen gab. In Wien wurde daher ein fünfwöchiges Pilotprojekt aufgesetzt,  dessen Ziel es war, von ca. 1000 Asylberechtigten die Ausbildung relativ einfach anzuerkennen.<ref name="standard19000">[http://derstandard.at/2000023092136/19-000-Fluechtlinge-in-Oesterreich-ohne-Job 19.000 anerkannte Flüchtlinge in Österreich ohne Job], Webseite derstandard.at, abgerufen am 2. Oktober 2015</ref>
Die Ergebnisse dieses AMS-Kompetenzcheck wurden am 12. Jänner 2016 durch den [[w:Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz|Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz]] [[w:Rudolf Hundstorfer|Rudolf Hundstorfer]] und AMS-Chef [[Johannes Kopf]] präsentiert. Demnach durchliefen 898 Asylberechtigte (447 Frauen und 451 Männer dieses Programm, davon stammten 21 Prozent der Teilnehmer aus Syrien, elf Prozent aus dem Iran, vier Prozent aus dem Irak, 26 Prozent aus Afghanistan und 38 Prozent aus anderen Ländern. Es wurde dabei betont, dass es sich nicht um eine repräsentative Ausbildungserhebung von allen anerkannten Flüchtlingen handelte sondern nur den Charakter hatte, eine „Tendenz zu zeigen“ zu zeigen. Dies brachte laut AMS-Chef Johannes Kopf für Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und dem Iran  „optimistisch stimmende Ergebnisse“ während jene für Afghanen „bedrückende Ergebnisse“ brachte.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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