Flüchtlingskrise im Burgenland 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Flüchtlinge, die 2015 ins Burgenland und somit nach Österreich kamen, und die in Österreich auch um Asyl ansuchten, waren in den 2015 verfügbaren Statistiken des [[w:Arbeitsmarktservice|Arbeitsmarktservices (AMS)]] nicht enthalten, weil ihr Status als Asylwerber sie vom österreichischen Arbeitsmarkt weitgehend ausschloss. Somit enthielten die AMS-Statistiken nur die Daten jener Asylberechtigten, die Monate oder Jahre zuvor ins Land gekommen waren. 19.000 von ihnen wurden vom AMS als arbeitslos geführt, davon nahmen ca. 36 Prozent an entsprechenden Schulungen teil. Etwa 80 Prozent dieser Personen hatten einen Pflichtschulabschluss, alle anderen eine höherwertige Ausbildung. Bei den anerkannten Flüchtlingen aus Syrien lag der Prozentsatz der höher gebildeten Menschen deutlich höher als beim Rest. Das AMS betonte jedoch, dass diese Angaben mit Vorsicht zu genießen wären, weil es Schwierigkeiten bei der Erfassung der Qualifikationen gab. In Wien wurde daher ein fünfwöchiges Pilotprojekt aufgesetzt,  dessen Ziel es war, von ca. 1000 Asylberechtigten die Ausbildung relativ einfach anzuerkennen.<ref name="standard19000">[http://derstandard.at/2000023092136/19-000-Fluechtlinge-in-Oesterreich-ohne-Job 19.000 anerkannte Flüchtlinge in Österreich ohne Job], Webseite derstandard.at, abgerufen am 2. Oktober 2015</ref>
Die Flüchtlinge, die 2015 ins Burgenland und somit nach Österreich kamen, und die in Österreich auch um Asyl ansuchten, waren in den 2015 verfügbaren Statistiken des [[w:Arbeitsmarktservice|Arbeitsmarktservices (AMS)]] nicht enthalten, weil ihr Status als Asylwerber sie vom österreichischen Arbeitsmarkt weitgehend ausschloss. Somit enthielten die AMS-Statistiken nur die Daten jener Asylberechtigten, die Monate oder Jahre zuvor ins Land gekommen waren. 19.000 von ihnen wurden vom AMS als arbeitslos geführt, davon nahmen ca. 36 Prozent an entsprechenden Schulungen teil. Etwa 80 Prozent dieser Personen hatten einen Pflichtschulabschluss, alle anderen eine höherwertige Ausbildung. Bei den anerkannten Flüchtlingen aus Syrien lag der Prozentsatz der höher gebildeten Menschen deutlich höher als beim Rest. Das AMS betonte jedoch, dass diese Angaben mit Vorsicht zu genießen wären, weil es Schwierigkeiten bei der Erfassung der Qualifikationen gab. In Wien wurde daher ein fünfwöchiges Pilotprojekt aufgesetzt,  dessen Ziel es war, von ca. 1000 Asylberechtigten die Ausbildung relativ einfach anzuerkennen.<ref name="standard19000">[http://derstandard.at/2000023092136/19-000-Fluechtlinge-in-Oesterreich-ohne-Job 19.000 anerkannte Flüchtlinge in Österreich ohne Job], Webseite derstandard.at, abgerufen am 2. Oktober 2015</ref>


Die Ergebnisse dieses AMS-Kompetenzchecks wurden am 12. Jänner 2016 durch den [[w:Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz|Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz]] [[w:Rudolf Hundstorfer|Rudolf Hundstorfer]] und AMS-Chef [[Johannes Kopf]] präsentiert. Demnach durchliefen 898 Asylberechtigte (447 Frauen und 451 Männer) dieses Programm, davon stammten 21 Prozent der Teilnehmer aus Syrien, elf Prozent aus dem Iran, vier Prozent aus dem Irak, 26 Prozent aus Afghanistan und 38 Prozent aus anderen Ländern. Es wurde dabei betont, dass es sich nicht um eine repräsentative Ausbildungserhebung von allen anerkannten Flüchtlingen handelte sondern die Erhebung nur den Charakter hatte, eine „Tendenz zu zeigen“ zu zeigen. Dies brachte laut AMS-Chef Johannes Kopf für Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und dem Iran  „optimistisch stimmende Ergebnisse“ während jene für Afghanen „bedrückende Ergebnisse“ brachte. Während bei den Syrern 26 Prozent ein Studium, 29 Prozent eine Matura, 13 Prozent eine Berufsausbildung und nur 1 Prozent keine Schulbildung vorweisen konnten, konnten bei den Afghanen nur 7 Prozent ein Studium, 17 Prozent eine Matura und 30 Prozent keinerlei Schulbildung vorweisen.
Die Ergebnisse dieses AMS-Kompetenzchecks wurden am 12. Jänner 2016 durch den [[w:Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz|Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz]] [[w:Rudolf Hundstorfer|Rudolf Hundstorfer]] und AMS-Chef [[Johannes Kopf]] präsentiert. Demnach durchliefen 898 Asylberechtigte (447 Frauen und 451 Männer) dieses Programm, davon stammten 21 Prozent der Teilnehmer aus Syrien, elf Prozent aus dem Iran, vier Prozent aus dem Irak, 26 Prozent aus Afghanistan und 38 Prozent aus anderen Ländern. Es wurde dabei betont, dass es sich nicht um eine repräsentative Ausbildungserhebung von allen anerkannten Flüchtlingen handelte sondern die Erhebung nur den Charakter hatte, eine „Tendenz zu zeigen“ zu zeigen. Dies brachte laut AMS-Chef Johannes Kopf für Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und dem Iran  „optimistisch stimmende Ergebnisse“ während jene für Afghanen „bedrückende Ergebnisse“ brachte. Während bei den Syrern 26 Prozent ein Studium, 29 Prozent eine Matura, 13 Prozent eine Berufsausbildung und nur 1 Prozent keine Schulbildung vorweisen konnten, konnten bei den Afghanen nur 7 Prozent ein Studium, 17 Prozent eine Matura und 30 Prozent keinerlei Schulbildung vorweisen.<ref>[http://wien.orf.at/m/news/stories/2751817/ Erster AMS-Kompetenzcheck beendet], Webseite wien.orf.at, abgerufen am 12. Jänner 2016</ref> Menschen aus dem Irak und dem Iran waren sogar noch besser ausgebildet, wie Flüchtlinge aus Syrien. Auffallend war auch die Tatsache, dass Frauen besser ausgebildet waren als Männer. So hatten beispielsweise 42 Prozent der geflohenen Iranerinnen ein Studium vorzuweisen. Trotzdem würde die Integration diesere Menschen laut dem AMS-Chef sehr schwierig werden, weil viele Probleme mit der Sprache hatten und kein soziales Netzwerk besaßen, das für die Jobsuche notwendig war.<ref>[http://derstandard.at/2000028899170/AMS-Kompetenzcheck-Syrer-besser-gebildet-als-Oesterreicher AMS-Kompetenzcheck: Syrische Flüchtlinge besser gebildet als Österreicher - derstandard.at/2000028899170/AMS-Kompetenzcheck-Syrer-besser-gebildet-als-Oesterreicher], Webseite derstandard.at, abgerufen am 12. Jänner 2016</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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