Hofburg

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Die Wiener Hofburg war ursprünglich Teil der Stadtbefestigung von Wien und zeitweise eine der wichtigsten Residenzen der Babenberger und Habsburger. Im 17. Jahrhundert wurde sie der Hauptsitz des Herrschers des Heiligen Römischen Reichs, 1804-1918 war sie der Hauptsitz des Kaisers von Österreich. Seit 1945 ist sie der Amtssitz des Österreichischen Bundespräsidenten. Die Hofburg, die im Verlauf von mehreren Jahrhunderten erbaut wurde, besteht heute aus mehreren Teilen, Trakten und Höfen (zum Beispiel dem "Reichskanzleitrakt", dem "Leopoldinischem Trakt", der "Stallburg", der "Amalienburg)" oder dem "Schweizerhof" ("Schweizertrakt") sowie der Hofburgkapelle und der Augustinerkirche.

Die Wiener Hofburg in Legende und Sage

Nicht überraschend ist, dass die Hofburg auch als Schauplatz einiger Wiener Sagen und Legenden gilt.

Der Adler über der Hofburg

Es handelt sich um eine Sage, die sich um eine historische Herrschergestalt und den Ausgang einer Schlacht gebildet hat. Hier ist es der eher unbekannte Kaiser Joseph I., dem der Sieg in der Schlacht von Ramillies (23. Mai 1706) durch einen Adler, der um die Hofburg kreist, angekündigt wird. Weil der Adler seinen Flug über den Leopoldinischen Burgtrakt genommen hatte, soll die sich dort erhebende Stiege mit dem Bilde eines Adlers geschmückt worden sein und den Namen Adlerstiege erhalten haben.[1]

Das Ferdinandische Kruzifix

Kaiser Ferdinand II. vor dem "Sprechende Kreuzifix", Teil eines Glasfensters der Habsburgerkapelle der Pfarrkirche Breitensee in Wien 14

In der Hofburgkapelle findet sich ein Kruzifix, das als das "Ferdinandische Kruzifix" bezeichnet wird. Der Sage nach soll Kaiser Ferdinand II. hier im Gebet Trost gefunden, als er von protestantischen Adeligen bedroht wurde, die sogar die Hofburg stürmen wollten. Wenig später wurde er durch das rechtzeitige Eintreffen eines kaisertreuen Regiments aus dieser Lage gerettet.[2] Eine bildnerische Gestaltung dieser Sage findet sich in einem Kirchenfenster der Pfarrkirche Breitensee.[3]

Die Weiße Frau in Wien

Eine der Weißen Frauen von Wien soll auch in der Wiener Hofburg unterwegs sein. Nach einer Sage liegt dort in einem tiefen Keller ein Schatz versteckt, den sie solange hüten wird, bis sich jemand findet, der würdiger ist und dem sie diesen dann anvertrauen kann. Das Erscheinen dieser Weißen Frau soll den Tod oder eine Geburt im Haus Habsburg (Österreich) ankündigen, je nachdem, ob sie weiße oder schwarze Handschuhe trägt[4]. Die beiden letzten Male soll sie den Tod des Kronprinzen Rudolf und der Kaiserin Elisabeth angekündigt haben.[5]

Sekundärliteratur

  • Mario Schwarz - Artur Rosenauer: Die Wiener Hofburg im Mittelalter. Von der Kastellburg bis zu den Anfängen der Kaiserresidenz (= Österreichische Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse. Bd. 443). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien. 2015. ISBN-13: 9783700176565

Populärwissenschaftliche Sekundärliteratur

  • Gabriele Praschl-Pichler: Die Habsburger und das Übersinnliche. Amalthea Signum, 2003. ISBN-Nummer 3-85002-507-1

Weblinks

Julia Strobl: Sagen und G'schichterln, in: Kulturmagazin der Wiener Fremdenführer 2009, S. 50, Sagenreisen.AT

Einzelnachweise

  1. vgl. Adler über Hofburg, Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018
  2. vgl. Kulturmagazin der Wiener Fremdenführer 2009, S. 51, Sagenreisen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018
  3. vgl. Stefan Malfér: Kaiserjubiläum und Kreuzesfrömmigkeit. Habsburgische "Pietas Austriaca" in den Glasfenstern der Pfarrkirche zum Heiligen Laurentius in Wien-Breitensee. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2011. ISBN 978-3-205-78627-6, S. 40
  4. vgl. Standard online, 28.9.2003 (eingesehen am 19. Jänner 2018)
  5. vgl. Weiße Frau, Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018
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