Leonhard Pudmannsdorfer

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Titelseite des für Kaiser Maximilian I. angefertigten Exemplars des Privilegium maius, das die Stadt Wien 1512 unter Bürgermeister Pudmannsdorfer "beglaubigte"

Leonhard Pudmannsdorfer (* vor 1500; † 1. April 1520)[1], auch Lienhard Pudmansdorfer oder Lienhard von Pudmansdorf, war Bürgermeister der Stadt Wien[A 1].

Herkunft und Familie

Leonhard Pudmannsdorfer war Adeliger. Er führte ein Wappen, dessen roter Schild und dessen Helm ein silbernes Rad mit sechs Speichen zeigte. Der Helm war mit drei roten Federn besteckt.[2]

Leonhard Pudmannsdorfer stammte Püdensdorf bei Cham, damals Kurpfalz. Er war dreimal verheiratet,
∞ in 1. Ehe mit Katrei (erstmals 1500 genannt), der Witwe von Peter Zedlitz,
∞ in 2. Ehe mit Martha,
∞ in 3. Ehe mit Helen († vor 1520; erstmals 1511 genannt), der Witwe von Thoman Meingos und Jörg Hertl.[1]

Leben

Leonhard Pudmannsdorfer wird 1500 erstmals urkundlich in Wien genannt, wo er eine Reihe städtischer Funktionen ausübte. 1502-1513 war er Kirchmeister zu St. Michael, 1504-1511, 1514-1517 und 1519-1520 Ratsherr der Stadt Wien sowie 1509-1511 Verweser des Grundbuchs[3] 1512-1513 war er Bürgermeister der Stadt Wien.[1] Eine weitere Amtszeit als Bürgermeister in den letzten Lebensjahren von Kaiser Maximilian I. wird angenommen, ist aber nicht eindeutig belegt.

Nach seinem Tod wurde er in der Wiener Michaelerkirche beigesetzt.[1]

In seine Amtszeit als Bürgermeister fällt die Beglaubigung einer Abschrift des Privilegium maius vom 19. Dezember 1512 durch den Bürgermeister, den Richter und den Rat der Stadt Wien, die wegen ihres reichen und kostbaren Bildschmuckes als kunsthistorisch wertvoll gilt und sich heute im Österreichischen Haus-, Hof- u Staatsarchiv befindet.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Pudmannsdorfer Leonhard, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
  2. vgl. Lienhard Pudmansdorfer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 2. Dezember 2018
  3. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Pudmansdorfer Lienhard. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 613.
  4. vgl. Thomas Just: Geschichte wird gemacht. Von Herzog Rudolf IV. zu Heinz Grill: Das Privilegium maius im Archiv. In: Thomas Just - Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 32

Anmerkungen

  1. Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger, wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.
VorgängerAmtNachfolger
Hans SüßBürgermeister von Wien
1512-1513
Hans Kuchler
VorgängerAmtNachfolger
Hans RinnerBürgermeister von Wien (?)
1517-1519 (?)
Wolfgang Kirchhofer