Heilige Hemma: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Heilige Hemma''' (* im 10. Jahrhundert, um 995, vermutlich in Zeltschach (heute Teil der Gemeinde [[Friesach]]; † im 11. Jahrhundert, um 1045, am [[29. Juni]], vermutlich im Kloster in [[Gurk]])<ref name="Heiligenlexikon">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Hemma_von_Gurk.htm Hemma von Gurk], Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 5. Februar 2020</ref>, gewöhnlich nach ihrem Wirkungsort auch '''Hemma von Gurk''' genannt, ist die Landesheilige des Bundeslandes Kärntens.
Die '''Heilige Hemma''' (* im 10. Jahrhundert, um 995, vermutlich in Zeltschach (heute Teil der Gemeinde [[Friesach]]; † im 11. Jahrhundert, um 1045, am [[29. Juni]], vermutlich im Kloster in [[Gurk]])<ref name="Heiligenlexikon">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Hemma_von_Gurk.htm Hemma von Gurk], Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 5. Februar 2020</ref>, gewöhnlich nach ihrem Wirkungsort auch '''Hemma von Gurk''' genannt, ist die Landesheilige des Bundeslandes Kärntens.
<ref group="A">.....</ref>)
<ref name="sabitzer167">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 167</ref>


== Herkunft ==
== Herkunft ==
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== Leben / Legende ==
== Leben / Legende ==
Es wird vermutet, dass Hemma am Hof von Kaiser Heinrich II. erzogen wurde. Sie ließ später auf ihren Besitztümern in der Umgebung von [[Gurk]] und [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]] Kirchen erbauen. Sie gilt als Erbauerin einer Kirche in Globasnitz, einer weiteren Kirche in [[Glödnitz]] und der Kirche in [[Wieting]]. Weitere Kirchen in den heutigen Bundesländern Kärnten und Steiermark, als deren Erbauerin sie früher galt: die Kirche in [[St. Radegund]] bei [[Graz]], die Kirche in Lorenzenberg (heute ein Teil der Gemeinde [[Micheldorf]]), die Kirche St. Lambert in Lampersberg (heute Teil der Gemeinde von [[Baldramsdorf]], die Kirche in [[Sankt Georgen am Weinberg]] und die Kirche in [[Sankt Margarethen ob Töllerberg|St. Margarethen ob Töllerberg]] werden in der neueren Forschung als Stiftungen ihrer Vorfahrin Imma, die als ihre Großmutter gilt, gesehen.<ref name="Heiligenlexikon"/>
Es wird vermutet, dass Hemma am Hof von Kaiser Heinrich II. erzogen wurde. Sie ließ später auf ihren Besitztümern in der Umgebung von [[Gurk]] und [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]] Kirchen erbauen. Sie gilt als Erbauerin einer Kirche in [[Globasnitz]], einer weiteren Kirche in [[Glödnitz]] und der Kirche in [[Wieting]]. Weitere Kirchen in den heutigen Bundesländern Kärnten und Steiermark, als deren Erbauerin sie früher galt: die Kirche in [[St. Radegund]] bei [[Graz]], die Kirche in Lorenzenberg (heute ein Teil der Gemeinde [[Micheldorf]]), die Kirche St. Lambert in Lampersberg (heute Teil der Gemeinde von [[Baldramsdorf]], die Kirche in [[Sankt Georgen am Weinberg]], die Kirche in [[Sankt Margarethen ob Töllerberg|St. Margarethen ob Töllerberg]] und die legendenumwobene Kirche Lieding (auf dem Areal der Stadt [[Straßburg (Kärnten)|Straßburg]]) werden in der neueren Forschung als Stiftungen ihrer Vorfahrin Imma, die als ihre Großmutter gilt, gesehen.<ref name="Heiligenlexikon"/>


1036 gründete Hemma das Benedikterinnen-Kloster in Gurk, dass sie der Jungfrau Maria weihen ließ und für das Nonnen aus dem Kloster am Nonnberg in Salzburg geholt wurden. Als 1043 die Gurker Kirche geweiht wurde, trat Hemma in das von ihr gegründete Kloster ein, das damals der Äbtissin Ida unterstand. Ihre angeblich umfangreichen Besitzungen im heutigen Kärnten und [[w:Slowenien|Slowenien]] vermachte sie dem von ihr gestifteten Kloster in Gurk und dem [[w:Gebhard (Salzburg)|Bischof von Salzburg]], der seinen Teil zur Dotation des Benediktinerklosters des 1074 von ihm gestifteten Kloster in [[Admont]] verwendete. Das von Hemma gegründete Kloster soll bereits noch vor 1070 wieder aufgehoben worden sein. Seine Güter verwendete der Bischof von Salzburg für die Gründung des von Salzburg abhängigen [[w:Diözese Gurk-Klagenfurt]]. Die Erbvogtei über dieses Bistums verblieb jedoch bis ca. 1130 bei  Hemmas Verwandten.<ref name="Heiligenlexikon"/>
1036 gründete Hemma das Benedikterinnen-Kloster in Gurk, dass sie der Jungfrau Maria weihen ließ und für das Nonnen aus dem Kloster am Nonnberg in Salzburg geholt wurden. Als 1043 die Gurker Kirche geweiht wurde, trat Hemma in das von ihr gegründete Kloster ein, das damals der Äbtissin Ida unterstand. Ihre angeblich umfangreichen Besitzungen im heutigen Kärnten und [[w:Slowenien|Slowenien]] vermachte sie dem von ihr gestifteten Kloster in Gurk und dem [[w:Gebhard (Salzburg)|Bischof von Salzburg]], der seinen Teil zur Dotation des Benediktinerklosters des 1074 von ihm gestifteten Kloster in [[Admont]] verwendete. Das von Hemma gegründete Kloster soll bereits noch vor 1070 wieder aufgehoben worden sein. Seine Güter verwendete der Bischof von Salzburg für die Gründung des von Salzburg abhängigen [[w:Diözese Gurk-Klagenfurt]]. Die Erbvogtei über dieses Bistums verblieb jedoch bis ca. 1130 bei  Hemmas Verwandten.<ref name="Heiligenlexikon"/>
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== Hemmas Nachleben und Verehrung ==
== Hemmas Nachleben und Verehrung ==
Der Kult um Hemma entstand im 12. Jahrhundert und hatte politische Gründe. Das Bistum Gurk nutzte ihn, um sich aus der Oberhoheit des Bistums Salzburg zu lösen. Hemmas Reliquien wurden 1174 in der Krypta des Doms in Gurk beigesetzt, 1228 wurde damit begonnen, ihre Wundertaten aufzulisten, darunter zwei wundersame Erweckungen von Kindern. Um 1287 wurde sie als Selige anerkannt, Mitte des 15. Jahrhunderts wurde ein erster Heiligsprechungsprozess für sie eingeleitet, der bereits 1469 wieder eingestellt wurde. Ihre Heiligsprechung erfolgte erst 1938 nach einigen weiteren Versuchen. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts sind Wallfahrten überliefert. Bekannt wurde vor besonders die "Krainer Wallfahrten" der Menschen aus dem heutigen Slowenien, die über den Loiblpass nach Gurk pilgerten und die bis in die 1930er-Jahre belegt sind. 2004 wurde auf dieser Route ein "Hemma-Pilgerweg" eröffnet.<ref name="Heiligenlexikon"/>.
Der Kult um Hemma entstand im 12. Jahrhundert und hatte politische Gründe. Das Bistum Gurk nutzte ihn, um sich aus der Oberhoheit des Bistums Salzburg zu lösen. Hemmas Reliquien wurden 1174 in der Krypta des Doms in Gurk beigesetzt, 1228 wurde damit begonnen, ihre Wundertaten aufzulisten, darunter zwei wundersame Erweckungen von Kindern. Um 1287 wurde sie als Selige anerkannt, Mitte des 15. Jahrhunderts wurde ein erster Heiligsprechungsprozess für sie eingeleitet, der bereits 1469 wieder eingestellt wurde. Ihre Heiligsprechung erfolgte erst 1938 nach einigen weiteren Versuchen. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts sind Wallfahrten überliefert. Bekannt wurde vor besonders die "Krainer Wallfahrten" der Menschen aus dem heutigen Slowenien, die über den Loiblpass nach Gurk pilgerten und die bis in die 1930er-Jahre belegt sind. 2004 wurde auf dieser Route ein "Hemma-Pilgerweg" eröffnet.<ref name="Heiligenlexikon"/>.
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In Legenden wurde als Geburtsort auch Peilenstein - das heutige Pilstanj bei Celje - in Slowenien genannt, aber dort gab es im 11. Jahrhundert keine Grafenfamilie.Die heutige Hemma geweihte Wallfahrtskirche an der höchsten Stelle des Hemmaberges bei Globasnitz (oben) wurde tatsächlich zwischen 1498 und 1519 erbaut an der Stelle einer nach 536 errichteten Vorgängerkirche. Auf dem Hemmaberg war wenige Meter unterhalb schon um 400 eine erste Kirche gebaut wurden, deren Reste archäologisch erschlossen sind (Mitte); um 505 wurden etwa gleichzeitig zwei weitere Doppelkirchenanlagen erbaut, jeweils eine Gemeindekirche mit etwa 300 Plätzen und eine Tauf- bzw. Grabeskirche. Die eine Anlage gehörte zur römisch-katholischen Kirche, die andere den Anhängern des Arianismus, auch diese beiden Komplexe (Bild unten: der westliche) wurden ausgegraben und gesichert.


== Verehrung als Heilige ==
== Verehrung als Heilige ==
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