Emmerich Gamauf: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:
In den Jahren zuvor gab es mehrere solche Haus- und Handwebereien in Pinkafeld, die auch [[w:Lehrlin|Lehrlinge]] und [[w:Geselle|Gesellen]] beschäftigten. Familienmitglieder halfen gelegentlich mit. Zum Schluss war Emmerich Gamauf nur mehr allein in seiner Werkstatt beschäftigt.
In den Jahren zuvor gab es mehrere solche Haus- und Handwebereien in Pinkafeld, die auch [[w:Lehrlin|Lehrlinge]] und [[w:Geselle|Gesellen]] beschäftigten. Familienmitglieder halfen gelegentlich mit. Zum Schluss war Emmerich Gamauf nur mehr allein in seiner Werkstatt beschäftigt.
   
   
Das spezielle dieser Weberei war, dass die Siebböden aus [[w:Rosshaar|Rosshaar]] gewebt wurden. Sowohl die ''Kette'' als  auch der ''Schuss'' bestanden aus Rosshaar (nur lange Schweifhaare), welches von Pferdefleischhauern stammte. Während Tuchweber am Webstuhl eine Endlos-Kette hatten, musste man das Rosshaar in vielen davor liegenden Schritten (vom Reinigen über 'Hacheln' und 'Ziehen' bis zum Binden einer Art von 'Zöpfen') bearbeiten. Einzelne Haare (zB 3-4-haarig) mussten dann händisch in die  [[w:Litzen|Litzen]] (Helfen!) eingefädelt werden. Anschließend erfolget dann das Einziehen in den 'Kamm' (= Webblatt) und jetzt erst konnte man mit dem Arbeiten am Webstuhl beginnen. Diese Vorbereitungsarbeiten mussten für jeden einzelnen Siebboden erfolgen (abhängig von der Länge des Rossschweifes).
Das spezielle dieser Weberei war, dass die Siebböden aus [[w:Rosshaar|Rosshaar]] gewebt wurden. Sowohl die ''Kette'' als  auch der ''Schuss'' bestanden aus Rosshaar (nur lange Schweifhaare), welches von Pferdefleischhauern stammte. Während Tuchweber am Webstuhl eine Endlos-Kette hatten, musste man das Rosshaar in vielen davor liegenden Schritten (vom Reinigen über 'Hacheln' und 'Ziehen' bis zum Binden einer Art von 'Zöpfen') bearbeiten. Einzelne Haare (zB 3-4-haarig) mussten dann händisch in die  [[w:Litze|Litzen]] (Helfen!) eingefädelt werden. Anschließend erfolget dann das Einziehen in den 'Kamm' (= Webblatt) und jetzt erst konnte man mit dem Arbeiten am Webstuhl beginnen. Diese Vorbereitungsarbeiten mussten für jeden einzelnen Siebboden erfolgen (abhängig von der Länge des Rossschweifes).


In den letzten Jahren konnten die Siebböden auf einem speziell angefertigten mechanischen [[w:Webstuhl|Webstuhl]] gewebt werden, der aus [[w:Polyamide#Perlon|Perlondraht]] Endlos-Gewebe herstellte. Aus Geweben dieser Art wurden in den 1950er Jahren auch [[w:Pettycoat|Pettycoats]] hergestellt. Dieser Webstuhl ist noch als Ausstellungsstück im [[Stadt-, Tuchmacher- und Feuerwehrmuseum Pinkafeld|Heimatmuseum Pinkafeld]] vorhanden.
In den letzten Jahren konnten die Siebböden auf einem speziell angefertigten mechanischen [[w:Webstuhl|Webstuhl]] gewebt werden, der aus [[w:Polyamide#Perlon|Perlondraht]] Endlos-Gewebe herstellte. Aus Geweben dieser Art wurden in den 1950er Jahren auch [[w:Pettycoat|Pettycoats]] hergestellt. Dieser Webstuhl ist noch als Ausstellungsstück im [[Stadt-, Tuchmacher- und Feuerwehrmuseum Pinkafeld|Heimatmuseum Pinkafeld]] vorhanden.
46

Bearbeitungen