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==Alte Krainerhütte== | ==Alte Krainerhütte== | ||
Im Juli 1884 kaufen Ignaz und Rosa Mössl vom Kleinhäusler Leopold Enzmann dessen Holzhütte - | Im Juli 1884 kaufen Ignaz und Rosa Mössl vom [[w:Häusler|Kleinhäusler]] Leopold Enzmann dessen Holzhütte - eines der "Krainer Hütten" - gegenüber dem ''Burgstall'' im ''Inneren Kaltenberger Forst'' am rechten Schwechatbachufer und jenseitig der ''"Neuen Krainerhütte"'' gelegen. Mössl lies die Holzhütte schleifen und durch den Badener Stadtbaumeister Josef Schmidt<ref>[[c:File:Schmidtgasse_in_Baden_bei_Wien.jpg|Josef Schmidt (1838-1910), erzherzöglicher Stadtbaumeister in Baden bei Wien]]</ref> auf diesem Areal ein neues Hotel mit 14 Gästezimmern bauen und gab dem Gebäude den Namen ''"Alte Krainerhütte".'' | ||
Nach der Fertigstellung des Gebäudes pachtet 1885 der ehemaligen Restautrateur Karl Rauchberger mit seiner Gattin Anna das Hotel. Fünf Jahre später übernimmt der Eigentümer Ignaz Mössl die Leitung selber. Im September 1892 pachtet Ignaz Mössl auch das „Hotel Europe“ in [[w:Meran|Meran]] und schließt über den Winter die ''„Alte Krainerhütte“''. | |||
Wir schreiben das Datum 15. April 1899 und eine Meldung ergeht durch die Zeitungen: „[[w:Insolvenz|Konkurs]]: Über das Vermögen des bekannten Gastwirtes der ''„Alten Krainerhütte"'' im Helenental und Pächters des „Hotel Walder" in Meran, Herrn Ignaz Mössl, wurde dortselbst der Konkurs eröffnet." Josef Dietmann | Wir schreiben das Datum 15. April 1899 und eine Meldung ergeht durch die Zeitungen: „[[w:Insolvenz|Konkurs]]: "Über das Vermögen des bekannten Gastwirtes der ''„Alten Krainerhütte"'' im Helenental und Pächters des „Hotel Walder" in Schenna bei Meran, Herrn Ignaz Mössl, wurde dortselbst der Konkurs eröffnet." [[Josef Dietmann]] , der sich zu dieser Zeit dort aufhält, springt ein und pachtet im Mai desselben Jahres die ''„Alte Krainerhütte“'' von diesen. Um den Konkurs abzuwenden, erwirbt Dietmann ein Jahr später von Ignaz Mössl das Anwesen im Eigentum. | ||
Josef Dietmann führt nun die ''„Alte Krainerhütte“'' ganzjährig und baut aus. Um einen allgemeinen Bedürfnis und den verwöhntesten Ansprüchen seiner Gäste Rechnung zu tragen, gesellt sich 1904 ein stattlicher Hotelneubau mit 20 komfortablen Gästezimmern zu dem bereits bestehenden Gebäudekomplex. | |||
Josef Dietmann | |||
Die nächste Schreckensmeldung kommt im Juli 1908 – Brand der ''„Alten Krainerhütte“''. Durch die Unvorsichtigkeit eines Hotelgastes, der auf seinem Gästezimmer einen Spirituskocher anzündete, brach ein Feuer aus, welches die älteren Gebäudekomplexe des Hotels einäscherte. Der 1904 neu erbaute Hotelbau war durch den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden starken Ostwind, der die Flammen in die entgegen gesetzte Richtung züngeln lies, nicht betroffen. Ein Heustadel der gegenüberliegenden ''„Neuen Krainerhütte“'' sowie zwei kleine Weghäuser brannten ebenfalls ab. An der Brandbekämpfung waren alle Feuerwehren aus der Umgebung beteiligt. An der ''„Alten Krainerhütte“'' entstand ein Schaden von 100.000 [[w:Österreichische_Krone|Kronen]]. Da Josef Dietmann versichert war, lies dieser die abgebrannten Gebäude unverzüglich durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit erstrahlte die ''„Alte Krainerhütte“'' im neuen Glanz. | Die nächste Schreckensmeldung kommt im Juli 1908 – Brand der ''„Alten Krainerhütte“''. Durch die Unvorsichtigkeit eines Hotelgastes, der auf seinem Gästezimmer einen Spirituskocher anzündete, brach ein Feuer aus, welches die älteren Gebäudekomplexe des Hotels einäscherte. Der 1904 neu erbaute Hotelbau war durch den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden starken Ostwind, der die Flammen in die entgegen gesetzte Richtung züngeln lies, nicht betroffen. Ein Heustadel der gegenüberliegenden ''„Neuen Krainerhütte“'' sowie zwei kleine Weghäuser brannten ebenfalls ab. An der Brandbekämpfung waren alle Feuerwehren aus der Umgebung beteiligt. An der ''„Alten Krainerhütte“'' entstand ein Schaden von 100.000 [[w:Österreichische_Krone|Kronen]]. Da Josef Dietmann versichert war, lies dieser die abgebrannten Gebäude unverzüglich durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit erstrahlte die ''„Alte Krainerhütte“'' im neuen Glanz. | ||
Nach dem Tod im Jänner 1945 von Kommerzialrat Josef Dietmann, erbt sein Sohn Josef Leopold Dietmann die beiden Krainerhütten und verpachtet die ''"Alte Krainerhütte"'' an den ''Kriegsopferverband für Wien, Niederösterreich und Burgenland''. Josef Leopold verstirbt aber schon 1952 an einem Verkehrsunfall. Nun ging der gesamte Besitz auf dessen Sohn Franz Josef Dietmann (*1928) über und dieser verkaufte 1959 die "Alte Krainerhütte" 1959 an den Kriegsopferverband, der die Hotelanlage in "[[w:Franz_Schulz_(Politiker,_1891)|Franz Schulz-Heim]]" umbenannte und als Erholungsheim für Kriegsopfer verwendete. | |||
==Einzelnachweise== | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie:Hotel in Niederösterreich]] | [[Kategorie:Hotel in Niederösterreich]] | ||
[[Kategorie:Bezirk Baden]] | [[Kategorie:Bezirk Baden]] | ||
[[Kategorie:Wienerwald]] | [[Kategorie:Wienerwald]] | ||
[[Kategorie:Erholungsheim]] |
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