Haus Roschmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Villa wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf der Heiligenkreuzer Rabenplatte neu erbaut. Zu dem Anwesen gehörte ein weitläufiges rund 4 [[w:Joch_(Einheit)|Joch]] (22.000 m²) großes Grundstück, daß sich bis zum heutigen Ortfriedhof erstreckt. Als eine der ersten Eigentümer scheinen 1805 das Ehepaar Georg und Rosalia Mayer auf. Nach deren Ableben übernehmen 1835 Jakob und Anna Maria Hornschall das Anwesen und 1857 wird die italienische Gräfin Rosalia von Bentivoglio Besitzerin der Villa. Die Dame bleibt aber nur 10 Jahre und verkauft das Gebäude samt Grund an Theresia Paur<ref>Theresia Paur geb. von Komaromy (*1824 in Güns (Köszeg) in Ungarn; † 1892 im [[w:Heiligenkreuzerhof_(Wien)|Heiligenkreuzerhof]] in in Wien I., Schönlaterngasse Nr. 5)</ref>, Witwe nach Johann Nepomuk Paur, Rechnungs- Offizial der k.k. Gefällen- und Domänen Hofbuchhaltung in Wien und Nichte des Heiligenkreuzer Abtes [[w:Edmund_Komáromy|Edmund von Komaromy]]. Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Anwesen an Johann Henninger aus Wien der die Villa samt Hausgründe nach seinem Tod an seine 6 Kinder vermachte.   
Die Villa wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf der Heiligenkreuzer Rabenplatte neu erbaut. Zu dem Anwesen gehörte ein weitläufiges rund 4 [[w:Joch_(Einheit)|Joch]] (22.000 m²) großes Grundstück, daß sich bis zum heutigen Ortfriedhof erstreckt. Als eine der ersten Eigentümer scheinen 1805 das Ehepaar Georg und Rosalia Mayer auf. Nach deren Ableben übernehmen 1835 Jakob und Anna Maria Hornschall das Anwesen und 1857 wird die italienische Gräfin Rosalia von Bentivoglio Besitzerin der Villa. Die Dame bleibt aber nur 10 Jahre und verkauft das Gebäude samt Grund an Theresia Paur<ref>Theresia Paur geb. von Komaromy (*1824 in Güns (Köszeg) in Ungarn; † 1892 im [[w:Heiligenkreuzerhof_(Wien)|Heiligenkreuzerhof]] in in Wien I., Schönlaterngasse Nr. 5)</ref>, Witwe nach Johann Nepomuk Paur, Rechnungs- Offizial der k.k. Gefällen- und Domänen Hofbuchhaltung in Wien und Nichte des Heiligenkreuzer Abtes [[w:Edmund_Komáromy|Edmund von Komaromy]]. Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Anwesen an Johann Henninger aus Wien der die Villa samt Hausgründe nach seinem Tod an seine 6 Kinder vermachte.   


Eine Tochter von Johann Henninger Namens Friederike war seit 1904 mit den aus Joslowitz bei Znaim in Südmähren stammenden Daniel Klenert verheiratet und dieser kaufte nach dem Tod seiner früh verstorbenen Gattin in den Jahren 1908 bis 1920 die "1/6-Anteile" der Henninger Erben auf. Darunter war war auch 1/6 Teil, der in New York an einen gewissen Dr. Rudolf Ploderer veräußert wurde. Daniel Klenert richtete im Nebengebäude des Herrenhauses, wo sich später das "Gasthaus Roschmann" befand, gleich nach dem I. Weltkrieg eine Greißlerei ein. Der Kauf des gesamten Besitzes dürfte Klenert auf längere Sicht überfordert haben - im Grundbuch finden sich in den Hyperinflationszeiten der 1920er-Jahre Belastungseinträge in der Höhe von 380 Million Kronen mit teilweisen ruinösen bis zu 25% hohen Zinsen, sodaß 1932 die gesamte Realität vom Heiligenkreuzer Stiftsgasthauspächter Hans Roschmann, der Klenert's Schuldscheine aufgekauft hatte, im Eigentum übernommen wurde.   
Eine Tochter von Johann Henninger Namens Friederike war seit 1904 mit den aus Joslowitz bei Znaim in Südmähren stammenden Daniel Klenert verheiratet und dieser kaufte nach dem Tod seiner früh verstorbenen Gattin in den Jahren 1908 bis 1920 die "1/6-Anteile" der Henninger Erben auf. Darunter war war auch 1/6 Teil, der in New York an einen gewissen Dr. Rudolf Ploderer veräußert wurde. Daniel Klenert richtete im Nebengebäude des Herrenhauses, wo sich später das "Gasthaus Roschmann" befand, gleich nach dem I. Weltkrieg eine Greißlerei ein. Der Kauf des gesamten Besitzes dürfte Klenert auf längere Sicht überfordert haben - im Grundbuch finden sich in den Hyperinflationszeiten der 1920er-Jahre Belastungseinträge in der Höhe von 380 Million Kronen mit teilweisen ruinösen bis zu 25% hohen Zinsen, sodaß 1932 die gesamte Realität vom Heiligenkreuzer Stiftsgasthauspächter [[Hans Roschmann]], der Klenert's Schuldscheine aufgekauft hatte, im Eigentum übernommen wurde.   


Hans Roschmann lies 1936 das Nebengebäude umbauen und richtete nach dem Krieg darin ein Gasthaus ein welches 1947 unter dem Namen "Gasthaus Roschmann" eröffnet wurde. Die Gastwirtschaft erfreute sich allgemeiner Beliebtheit und auch prominete Gäste wie der     
Hans Roschmann lies 1936 das Nebengebäude umbauen und richtete nach dem Krieg darin ein Gasthaus ein, welches 1947 unter dem Namen "Gasthaus Roschmann" eröffnet wurde. Die Gastwirtschaft erfreute sich allgemeiner Beliebtheit und auch prominete Gäste wie der Wiener Bürgermeister [[w:Richard_Schmitz_(Politiker,_1885)|Richard Schmitz]] fanden sich unter den P.T. Gästen. 1960 übernham Sohn Johann Roschmann jun. mit seiner Gattin Franziska das Gasthaus welches dieser bis 1970 weiterführte. Nachdem Hans Roschmann 1970 verstarb, ging der gesamt Besitz an dessen zweite Ehefrau Stafanie Roschmann, die das Anwesen 1977 Dr. Fahmi el Aradi gegen Bares verschenkte. Die Villa war zu dieser Zeit schon sehr herunterhekommen und einsturzgefährdet, sodaß diese mit Holzbalken gestützt werden mußte. 1986 erwarb der Heiligenkreuzer Bau- und Zimmermeister Dipl. Ing. Erich den Besitz und renovierte in Eigenregie Villa und Nebengebäude vorbildlich. Der unterirdische See welcher sich unter dem ehemaligen Gasthaus im Nebengebäude befand, trocknete aus und gefährdet beide Gebäude nicht mehr vor dem Einsturz.    


==Grundbücherliche Eigentümer==
==Grundbücherliche Eigentümer==
7.715

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