Punitz: Unterschied zwischen den Versionen

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"Von den Anfängen des Schulwesens in Punitz ist den kirchlichen Berichten zu entnehmen: Nach der [[Kanonische Visitation|kanonischen Visitation]] vom Jahre 1698, stand damals in Punitz noch keine Schule, auch in jener vom Jahre 1757 wird keine derartige Erwähnung gemacht. Nach der kanonischen Visitation vom Jahre 1779 ist der Ludimagister Schullehrer von Punitz und St. Nikolaus und bekommt von Punitz nichts anderes als 1/3 der Abgaben bei der Häuserweihe. Es ist aber ein Läuter namens Josef Kerschbaum angestellt, der in seinem eigenen Hause nächst der Kirche wohnt und der von jedem Besitzer zwei Masl Korn, einen Laib Brot und zur Weinlese eine Pinte Most bekommt. Dieser könnte die Kinder im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet haben. Laut Sterbebuch ist am 08. April im Jahre 1806 der [[Ludimagister]] von Punitz, Georg Dragan, im Alter von 65 Jahren dort selbst gestorben" <ref name=":0" />.  
"Von den Anfängen des Schulwesens in Punitz ist den kirchlichen Berichten zu entnehmen: Nach der [[Kanonische Visitation|kanonischen Visitation]] vom Jahre 1698, stand damals in Punitz noch keine Schule, auch in jener vom Jahre 1757 wird keine derartige Erwähnung gemacht. Nach der kanonischen Visitation vom Jahre 1779 ist der Ludimagister Schullehrer von Punitz und St. Nikolaus und bekommt von Punitz nichts anderes als 1/3 der Abgaben bei der Häuserweihe. Es ist aber ein Läuter namens Josef Kerschbaum angestellt, der in seinem eigenen Hause nächst der Kirche wohnt und der von jedem Besitzer zwei Masl Korn, einen Laib Brot und zur Weinlese eine Pinte Most bekommt. Dieser könnte die Kinder im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet haben. Laut Sterbebuch ist am 08. April im Jahre 1806 der [[Ludimagister]] von Punitz, Georg Dragan, im Alter von 65 Jahren dort selbst gestorben" <ref name=":0" />.  


=== Ab 1800 ===
"Nach der kanonischen Visitation vom Jahre 1812 hatte Punitz einen eigenen [[Ludimagister]] namens Karl Kanz, welcher – aus Forchtenau gebürtig und damals 24 Jahre alt – der kroatischen und deutschen Sprache mächtig war und als Läuter seinen Dienst versah. Er wohnte in einem von der Gemeinde gemieteten Haus. Sein Gehalt war durch einen Privatvertrag geregelt. Karl Kanz wird in den Schriften der Kirchenlade von Punitz als [[Ludidirektor]] und Lehrer betitelt und dürfte dort bis zum Jahre 1838 gewirkt haben. Im Jahre 1838 wird in der Richterlade Johann Piufsits als Notar genannt. Weil damals die Lehrer zugleich die Ortsnotare waren, war dieser gewiss Lehrer von Punitz. Nach dem Taufbuch wurden dem Schullehrer von Punitz, Georg Kalosits, in den Jahren 1842 – 1846 mehrere Kinder geboren" <ref name=":0" />.  
"Nach der kanonischen Visitation vom Jahre 1812 hatte Punitz einen eigenen [[Ludimagister]] namens Karl Kanz, welcher – aus Forchtenau gebürtig und damals 24 Jahre alt – der kroatischen und deutschen Sprache mächtig war und als Läuter seinen Dienst versah. Er wohnte in einem von der Gemeinde gemieteten Haus. Sein Gehalt war durch einen Privatvertrag geregelt. Karl Kanz wird in den Schriften der Kirchenlade von Punitz als [[Ludidirektor]] und Lehrer betitelt und dürfte dort bis zum Jahre 1838 gewirkt haben. Im Jahre 1838 wird in der Richterlade Johann Piufsits als Notar genannt. Weil damals die Lehrer zugleich die Ortsnotare waren, war dieser gewiss Lehrer von Punitz. Nach dem Taufbuch wurden dem Schullehrer von Punitz, Georg Kalosits, in den Jahren 1842 – 1846 mehrere Kinder geboren" <ref name=":0" />.  


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"1868 – 1873 war Ignaz Kokoly Lehrer von Punitz. Nach ihm wirkte von 1873 – 1874 Josef Berger, 1873 – 1895 der geprüfte Lehrer Stefan Kappel. Dieser war der kroatischen, deutschen und ungarischen Sprache mächtig und in der Gemeinde beliebt. Im Jahre 1887 wies er 76 Alltags- und 26 Sonntagsschüler aus, nach zwei Jahren 87 und 36 Schüler. Ferdinand Berger unterrichtete von 1895 – 1913. Im Jahre 1912 wurde die zweite Lehrstelle errichtet und die befähigte Lehrerin Maria Laschober gewählt, welche aber nach einigen Monaten Tätigkeit im November abdankte" <ref name=":0" />.     
"1868 – 1873 war Ignaz Kokoly Lehrer von Punitz. Nach ihm wirkte von 1873 – 1874 Josef Berger, 1873 – 1895 der geprüfte Lehrer Stefan Kappel. Dieser war der kroatischen, deutschen und ungarischen Sprache mächtig und in der Gemeinde beliebt. Im Jahre 1887 wies er 76 Alltags- und 26 Sonntagsschüler aus, nach zwei Jahren 87 und 36 Schüler. Ferdinand Berger unterrichtete von 1895 – 1913. Im Jahre 1912 wurde die zweite Lehrstelle errichtet und die befähigte Lehrerin Maria Laschober gewählt, welche aber nach einigen Monaten Tätigkeit im November abdankte" <ref name=":0" />.     


=== Ab 1900 ===
"1913 – 1919 erteilten den Unterricht die befähigten Lehrkräfte Karl Lantos und Frau Helene Dingha. Zu ihrer Zeit ist dort um 60.000 Kronen die schönste und billigste Schule des Güssinger Bezirkes gebaut worden [Anmerkung: jenes Schulgebäude welches zwischen 2012 und 2013 zum heutigen Dorfzentrum und Veranstaltungssaal umgebaut wurde<ref name=":3" />]. Karl Lantos machte den ganzen Weltkrieg mit. Von 1920 – 1928 betreuten die befähigten Lehrer Adolf Hallwachs und seine Frau Emilie die Punitzer Schüler. (''Anmerkung Walter Renner zum Schulbau: 1 Kuh kostete 1912 100 Kronen. Für 1 Laib Brot zahlte man im Jahre 1924 16.000 Kronen! Somit wurde der Kredit für den Schulbau mit etwa einem Hahn ausbezahlt, meint der Volksmund heute noch.'')"<ref name=":0" />.     
"1913 – 1919 erteilten den Unterricht die befähigten Lehrkräfte Karl Lantos und Frau Helene Dingha. Zu ihrer Zeit ist dort um 60.000 Kronen die schönste und billigste Schule des Güssinger Bezirkes gebaut worden [Anmerkung: jenes Schulgebäude welches zwischen 2012 und 2013 zum heutigen Dorfzentrum und Veranstaltungssaal umgebaut wurde<ref name=":3" />]. Karl Lantos machte den ganzen Weltkrieg mit. Von 1920 – 1928 betreuten die befähigten Lehrer Adolf Hallwachs und seine Frau Emilie die Punitzer Schüler. (''Anmerkung Walter Renner zum Schulbau: 1 Kuh kostete 1912 100 Kronen. Für 1 Laib Brot zahlte man im Jahre 1924 16.000 Kronen! Somit wurde der Kredit für den Schulbau mit etwa einem Hahn ausbezahlt, meint der Volksmund heute noch.'')"<ref name=":0" />.     


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"Schuldirektor Walter Renner und Frau Erika Sigl betreuten die Schüler in Punitz gemeinsam mit Pater Bernhard Pacher. Frau Monika Agg übernahm die Direktion der Volksschule Punitz im Jahr 1995/96, Schuldirektor Walter Renner ging in den wohlverdienten Ruhestand" <ref name=":0" />.     
"Schuldirektor Walter Renner und Frau Erika Sigl betreuten die Schüler in Punitz gemeinsam mit Pater Bernhard Pacher. Frau Monika Agg übernahm die Direktion der Volksschule Punitz im Jahr 1995/96, Schuldirektor Walter Renner ging in den wohlverdienten Ruhestand" <ref name=":0" />.     


=== Ab 2000 ===
Aufgrund der generall stark rückläufigen Schülerzahlen in den nachfolgenden Jahren wurden die Volkschulen von Punitz, Tobaj und Deutsch Tschantschendort im Jahre 2010 zusammengelegt. Zu dieser Zeit waren die Schülerzahlen in diesen Ortschaften wie folgt: 15 in Punitz, 10 in Tobaj, und 26 in Deutsch Tschantschendorf <ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://bglv1.orf.at/stories/394883 |titel=Volksschulen Punitz und Tobaj schließen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-05 |sprache=}}</ref>. Der Unterricht für alle Schüler in der Gemeinde Tobaj wurde fortan in der Volkschule Schule Deutsch Tschantschendort fortgesetzt.     
Aufgrund der generall stark rückläufigen Schülerzahlen in den nachfolgenden Jahren wurden die Volkschulen von Punitz, Tobaj und Deutsch Tschantschendort im Jahre 2010 zusammengelegt. Zu dieser Zeit waren die Schülerzahlen in diesen Ortschaften wie folgt: 15 in Punitz, 10 in Tobaj, und 26 in Deutsch Tschantschendorf <ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://bglv1.orf.at/stories/394883 |titel=Volksschulen Punitz und Tobaj schließen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-05 |sprache=}}</ref>. Der Unterricht für alle Schüler in der Gemeinde Tobaj wurde fortan in der Volkschule Schule Deutsch Tschantschendort fortgesetzt.     


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