Edmund Czada: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:GuentherZ 2009-08-21 1222 Wien Weihburggasse ex-Zentralbad Kaiserbruendl.jpg|thumb|Wien, Weihburggasse ex-Zentralbad Kaiserbründl|alternativtext=]]'''Edmund''' <small>Johann</small> '''Czada''' (* [[16. November]] [[1861]] in [[Meidling]] bei [[Wien]]: † [[14. August]] [[1920]] in Wien) war ein Wiener [[w:Stadtbaumeister|Stadtbaumeister]].
'''Edmund''' <small>Johann</small> '''Czada''' (* [[12. Februar]] [[1861]] in [[Meidling]] bei [[Wien]]: † [[14. August]] [[1920]] in Wien) war ein Wiener [[w:Stadtbaumeister|Stadtbaumeister]].
 
 


== Leben ==
== Leben ==
Edmund Czada kam im [[Kaisertum Österreich]] in der Regierungszeit Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph’s I.]] im Februar des Jahres 1861 im damaligen Wiener Vorort Meidling als Sohn des [[w:Böhmen|böhmisch]] stämmigen Maurerpoliers Josef Czada und dessen [[w:Mähren|mährischer]] Gattin Aloisia Petronella Eggel zur Welt und wurde nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/12-meidling/01-14/?pg=289 Wien XII., Pfarre Meidling – Taufbuch 1860-1861 (fol.283)] </ref>. Er hatte einen jüngeren Bruder, den um 11 Jahren jüngeren [[w:Architekt|Architekten]] [[Franz Czada]], dessen Vormundschaft er, nach dem frühen Tod des gemeinsamen Vaters, innehatte.   
Edmund Czada kam im [[Kaisertum Österreich]] in der Regierungszeit Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph’s I.]] im Februar des Jahres 1861 in [[w:Wilhelmsdorf (Wien)|Wilhelmsdorf]] Nr. 48, einem Ortsteil des  damaligen Wiener Vorortes Meidling als Sohn des [[w:Böhmen|böhmisch]] stämmigen Maurerpoliers Josef Czada und dessen [[w:Mähren|mährischer]] Gattin Aloisia Petronella Eggel zur Welt und wurde nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/12-meidling/01-14/?pg=289 Wien XII., Pfarre Meidling – Taufbuch 1860-1861 (fol.283)] </ref>. Er hatte einen jüngeren Bruder, den um 11 Jahren jüngeren [[w:Architekt|Architekten]] [[Franz Czada]], dessen Vormundschaft er, nach dem frühen Tod des gemeinsamen Vaters, innehatte.   


Czada erlernte den Beruf des [[w:Baumeister|Baumeisters]], wurde 1891 Mitglied im ''Allgemeinen Bautechniker Verein'' und erwarb 1892 die Baumeisterkonzession. Mit dieser ausgestattet, führte er zunächst die von seinem Bruder geplanten Bauten aus. Anno 1898 erfolgte die Gründung einer eigenen Firma mit [[Josef Barak]], der ebenfalls Stadtbaumeister war, die ab der Eintragung im Handelsregister im Jahre 1902 unter dem Namen ''Barak & Czada Bauunternehmung OHG'' firmierte<ref>{{ANNO|wrz|19|01|1902|17|Firma Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Bartak_&_Czada}}</ref>. Die Bauunternehmung, die äußerst erfolgreich eigenständig Projekte entwarf, errichtete auch eine Vielzahl von solide ausgeführten Wohn- und Geschäftshäuser, vorzugsweise für das großstädtische Bürgertum.
Czada erlernte den Beruf des [[w:Baumeister|Baumeisters]], wurde 1891 Mitglied im ''Allgemeinen Bautechniker Verein'' und erwarb 1892 die Baumeisterkonzession. Mit dieser ausgestattet, führte er zunächst die von seinem Bruder geplanten Bauten aus, wie 1894 den Bau des Frauenbades im Wiener [[w:Zentralbad (Wien)|Zentralbad]]. Anno 1898 erfolgte die Gründung einer eigenen Firma mit [[Josef Barak]], der ebenfalls Stadtbaumeister war, die ab der Eintragung im Handelsregister im Jahre 1902 unter dem Namen ''Barak & Czada Bauunternehmung OHG'' firmierte<ref>{{ANNO|wrz|19|01|1902|17|Firma Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Bartak_&_Czada}}</ref>. Die Bauunternehmung, die äußerst erfolgreich eigenständig Projekte entwarf, errichtete auch eine Vielzahl von solide ausgeführten Wohn- und Geschäftshäuser, vorzugsweise für das großstädtische Bürgertum.  


In finanzielle Schwierigkeiten gelangt, musste die Baufirma im Juli 1906 Insolvenz anmelden, welche 1907 in einen Zwangsausgleich mündete und der Konkurs damit abgewendet werden konnte<ref>{{ANNO|nwg|07|07|1906|13|Die Insolvenz der Firma Barak u. Czada|HERVORHEBUNG=Barak_u._Czada}}</ref><ref>{{ANNO|wrz|06|02|1907|31|Konkurse – Barak & Czada|HERVORHEBUNG=Barak_u._Czada}}</ref><ref>{{ANNO|wrz|07|04|1907|23|Konkurse - Barak & Czada|HERVORHEBUNG=Barak_u._Czada}}</ref> sodass der Betrieb weiterarbeiten konnte. Die Firma erlitt einen weiteren Schicksalsschlag, als Edmund Czada im Juli 1918 entmündigt und in die [[w:Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof|Niederösterreichische Landesheil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof"]] eingeliefert wurde<ref>{{ANNO|wrz|27|07|1918|29|Entmündigung|HERVORHEBUNG=Edmund_Czada}}</ref>, was zur Folge hatte, dass Czada aus der gemeinsamen Baufirma ''Barak & Czada Bauunternehmung OHG'' ausschied und Josef Barak diese als Alleineigentümer weiterführte. Nur zwei Jahre später verstarb Edmund Czada im August 1920 in der Wiener Pflegeanstalt „Am Steinhof“ an seiner Nervenkrankheit<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/14-baumgarten/03-13/?pg=108 Wien XIV., Pfarre Baumgarten – Sterbebuch 1920-1921 (fol.107)] </ref> und wurde am [[w:Meidlinger Friedhof|Meidlinger Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet.
In finanzielle Schwierigkeiten gelangt, musste die Baufirma im Juli 1906 Insolvenz anmelden, welche 1907 in einen Zwangsausgleich mündete und der Konkurs damit abgewendet wurde <ref>{{ANNO|nwg|07|07|1906|13|Die Insolvenz der Firma Barak u. Czada|HERVORHEBUNG=Barak_u._Czada}}</ref><ref>{{ANNO|wrz|06|02|1907|31|Konkurse – Barak & Czada|HERVORHEBUNG=Barak_u._Czada}}</ref><ref>{{ANNO|wrz|07|04|1907|23|Konkurse - Barak & Czada|HERVORHEBUNG=Barak_u._Czada}}</ref>, sodass der Betrieb weiterarbeiten konnte. Die Firma erlitt einen weiteren Schicksalsschlag, als Edmund Czada im Juli 1918 entmündigt und in die [[w:Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof|Niederösterreichische Landesheil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof"]] eingeliefert wurde<ref>{{ANNO|wrz|27|07|1918|29|Entmündigung|HERVORHEBUNG=Edmund_Czada}}</ref>, was zur Folge hatte, dass Czada aus der gemeinsamen Baufirma ''Barak & Czada Bauunternehmung OHG'' ausschied und Josef Barak diese als Alleineigentümer weiterführte. Nur zwei Jahre später verstarb Edmund Czada im August 1920 in der Wiener Pflegeanstalt „Am Steinhof“ an seiner Nervenkrankheit<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/14-baumgarten/03-13/?pg=108 Wien XIV., Pfarre Baumgarten – Sterbebuch 1920-1921 (fol.107)] </ref> und wurde am [[w:Meidlinger Friedhof|Meidlinger Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet.


== Privates ==
== Privates ==
Am 19. April 1897 heiratete Czada seine erste Ehefrau Friederika Schuldes in der Wiener Votivkirche<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-votivkirche/02-06/?pg=125 Wien IX., Votivkirche – Trauungsbuch 1895-1897 (fol.18)] </ref>, die ihm die Kinder Friederike (*1898) und Edmund (*1902) schenkte, von der er sich später scheiden ließ, um nach 1917 seine zweite Ehefrau Anna Uhrmacher (1879-1934) zu ehelichen, mit der er den 1902 unehelich geborenen Sohn Wilhelm (1902-1988) hatte. In diesem Zusammenhang verließ 1903 seine erste Frau samt Tochter Friederika die gemeinsame Wohnung in der Wiener Burggasse, worauf Czada eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgab<ref>{{ANNO|iwe|08|03|1903|5|Mutter und Kind vermißt|HERVORHEBUNG=Edmund_Czada }}</ref>.
Am 19. April 1897 heiratete Czada seine erste Ehefrau, die böhmische Pianistin Friederika Schuldes aus [[w:Děčín|Tetschen-Bodenbach]], eine Tochter des Schriftstellers, Journalisten und österreichisch-ungarischen k. u. k. Postbeamten [[Julius Schuldes]] in der Wiener Votivkirche<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-votivkirche/02-06/?pg=125 Wien IX., Votivkirche – Trauungsbuch 1895-1897 (fol.18)]</ref>, die ihm die Kinder Friederike Flora (*1898 in Wien; † 1999 in New York) und Edmund (1902-1944)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-altlerchenfeld/01-69/?pg=57 Wien VII., Pfarre Altlerchenfeld - Taufbuch 1902-1902 (fol.54)] Edmund Johannes Czada (*27. April 1902 in Wien, Schottenfeldgasse 75a; † 18. Jänner 1944)</ref> schenkte. 1903 verließ seine Gattin samt Tochter Friederika die gemeinsame Wohnung in der Wiener Burggasse, worauf Czada eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgab<ref>{{ANNO|iwe|08|03|1903|5|Mutter und Kind vermißt|HERVORHEBUNG=Edmund_Czada }}</ref>. Späte erfolgte die Scheidung und Czada ehelichte um 1917 seine zweite Ehefrau Anna Uhrmacher (1879-1934), mit der er den 1917 den unehelich geborenen Sohn Wilhelm (1917-1988) hatte. Die Tochter aus erster Ehe, Friederika Flora Czada, wurde später Tänzerin, Choreografin, Regisseurin und Dozentin für Tanz und nahm im Ersten Weltkrieg den Künstlernamen [[w:Maria Ley|Maria Ley]] an. 


== Werke ==
== Werke ==
 
<u>Bauten mit seinem Bruder Franz Czada</u>
* <u>Wohn und Geschäftsbauten:</u>
* 1894  Frauenbad im Wiener Zentralbad
<u>Wohn und Geschäftsbauten:</u>
* 1903 Miethaus, Wien 15, Märzstraße 4
* 1903 Miethaus, Wien 15, Märzstraße 4
* 1904  Wohnhaus, Wien 19, Döblinger Hauptstraße 23–25
* 1904  Wohnhaus, Wien 19, Döblinger Hauptstraße 23–25
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* 1912  Miethaus, Wien 14, Gurkgasse 35
* 1912  Miethaus, Wien 14, Gurkgasse 35
* 1914  Miethaus, Wien 14, Gurkgasse 37
* 1914  Miethaus, Wien 14, Gurkgasse 37
* <u>als Baufirma (soweit bekannt):</u>
<u>als Baufirma (soweit bekannt):</u>
* 1911  Miethaus, Wien 4, Favoritenstraße 4–6 / Neumanngasse 1 / Paulanergasse 2 (Entwurf F. Bretschneider)
* 1911  Miethaus, Wien 4, Favoritenstraße 4–6 / Neumanngasse 1 / Paulanergasse 2 (Entwurf F. Bretschneider)
* 1911-1912  Miethaus, Wien 5, Spengergasse 12 / Vogelsanggasse 29 (Entwurf: A. Konnerth)
* 1911-1912  Miethaus, Wien 5, Spengergasse 12 / Vogelsanggasse 29 (Entwurf: A. Konnerth)
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />{{Normdaten|WIKIDATA=Q98594960}}
<references />{{Normdaten|WIKIDATA=Q98594960|TYP=p}}
[[Kategorie:Architekt]]
[[Kategorie:Unternehmer (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Person (Wien)]]
[[Kategorie:Person (Kaisertum Österreich)]]
[[Kategorie:Person (Österreich-Ungarn)]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1861]]
[[Kategorie:Geboren in Wien]]
[[Kategorie:Gestorben 1920]]
[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
[[Kategorie:Begraben am Meidlinger Friedhof]]
[[Kategorie:Mann]]
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