Josef Lang: Unterschied zwischen den Versionen

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|Website            = [http://www.gemeinde-pamhagen.at/ www.gemeinde-pamhagen.at]
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'''Pamhagen''' ist eine Gemeinde im [[Bezirk Neusiedl am See]] im Burgenland. Es liegt direkt an der Österreich-Ungarischen Grenze in der Pannonischen Tiefebene. <br/>
'''Pamhagen''' ist eine Gemeinde im [[Bezirk Neusiedl am See]] im Burgenland. Es liegt direkt an der Österreich-[[w:Ungarn| Ungarischen]] Grenze in der Pannonischen Tiefebene. <br/>
Bekannt ist Pamhagen für seine zahlreichen Weingärten, preisgekrönten Weine und seine weitläufige Landwirtschaft.
Bekannt ist Pamhagen für seine zahlreichen Weingärten, preisgekrönten Weine und seine weitläufige Landwirtschaft.


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=== Urgeschichte ===
=== Urgeschichte ===
1932 fand man einen Pferdezahn in einer Tiefe von 5m in einem Pamhagner Brunnen. Dieser wurde vom [[w:Landesmuseum Burgenland|Burgenländischen Landesmuseum]] als [[w:Pleistozän|diluvial]] bestimmt und ist der erste Fund, welcher Aufschluss über die animalische Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens bringt.<br />  
1932 fand man einen Pferdezahn in einer Tiefe von 5m in einem Pamhagner Brunnen. Dieser wurde vom [[w:Landesmuseum Burgenland|Burgenländischen Landesmuseum]] als [[w:Pleistozän|diluvial]] bestimmt und ist der erste Fund, welcher Aufschluss über die animalische Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens bringt.<br />  
Die weite waldfreie Ebene, der fischreiche [[w:Neusiedler See|Neusiedler See]] und das Wild im [Leithagebirge], boten geeignete Voraussetzungen für menschliche Besiedelung. Die Steppe konnte bereits mit urtümlicher Technik einfach kultiviert werden. Den ersten sicheren Nachweis auf die menschliche Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens bringt ein Fund, welcher der 1938 während Pflugarbeiten, gemacht wurde. Dabei wurden Bruchstücke einer Lochaxt gefunden, welche vom Burgenländischen Landesmuseum als eindeutig [[Jungsteinzeit|jungsteinzeitlich]] bestimmt wurden.<br />
Die weite waldfreie Ebene, der fischreiche [[w:Neusiedler See|Neusiedler See]] und das Wild im [Leithagebirge], boten geeignete Voraussetzungen für menschliche Besiedelung. Die Steppe konnte bereits mit urtümlicher Technik einfach kultiviert werden. Den ersten sicheren Nachweis auf die menschliche Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens bringt ein Fund, welcher der 1938 während Pflugarbeiten, gemacht wurde. Dabei wurden Bruchstücke einer Lochaxt gefunden, welche vom Burgenländischen Landesmuseum als eindeutig [[w:Jungsteinzeit|jungsteinzeitlich]] bestimmt wurden.<br />
Weitere Fundstücke aus Pamhagen wurden als [[w:Latènezeit|laténe]] bestimmt.<br />
Weitere Fundstücke aus Pamhagen wurden als [[w:Latènezeit|laténe]] bestimmt.<br />
So auch der Fund Josef Anderts, welcher beim Kelleraushub 1959 auf eine Grabstätte stieß.<ref>Prof. OStR Erich Steiner, Pamhagner Chronik, S.31</ref>
So auch der Fund Josef Anderts, welcher beim Kelleraushub 1959 auf eine Grabstätte stieß.<ref>Prof. OStR Erich Steiner, Pamhagner Chronik, S.31</ref>
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=== Der Anschluss an Österreich ===  
=== Der Anschluss an Österreich ===  
In den [https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Saint-Germain| Friedensverträgen von St.Germain] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Lat%C3%A8nezeit| Trianon] wurde der Grenzverlauf zwischen Österreich und Ungarn nur grob festgelegt. Erst später wurde die genaue Grenzziehung durch Grenzregelungsausschüsse durchgeführt. Während den Verhandlungen hielt sich Österreich betreffend der Grenzregionen zurück, wobei Ungarn aber versuchte die Grenze weiter nach Westen zu verschieben. Die Wünsche damaliger reichbegüterter Grundbesitzer, welche ihren gesamten Grundbesitz in Ungarn haben wollten, wurden berücksichtigt. Nach Ungarns Forderungen wären vom heutigen Bezirk Neusiedl am See sieben Gemeinden mit einer Fläche von insgesamt 32.711ha an Ungarn gefallen.<br />
In den [[w:Vertrag von Saint-Germain| Friedensverträgen von St.Germain]] und [[w:Vertrag von Trianon| Trianon]] wurde der Grenzverlauf zwischen Österreich und Ungarn nur grob festgelegt. Erst später wurde die genaue Grenzziehung durch Grenzregelungsausschüsse durchgeführt. Während den Verhandlungen hielt sich Österreich betreffend der Grenzregionen zurück, wobei Ungarn aber versuchte die Grenze weiter nach Westen zu verschieben. Die Wünsche damaliger reichbegüterter Grundbesitzer, welche ihren gesamten Grundbesitz in Ungarn haben wollten, wurden berücksichtigt. Nach Ungarns Forderungen wären vom heutigen [[Bezirk Neusiedl am See| Bezirk Neusiedl am See]] sieben Gemeinden mit einer Fläche von insgesamt 32.711ha an Ungarn gefallen.<br />
Auf österreichischer Seite wurde demonstriert. In einzelnen Gemeinden kam es zu Aufständen, man sendete Bittschriften an die Grenzkommission Ödenburg bzw. den Völkerbund in Genf.<br />
Auf österreichischer Seite wurde demonstriert. In einzelnen Gemeinden kam es zu Aufständen, man sendete Bittschriften an die [[w:Volksabstimmung in Ödenburg| Grenzkommission Ödenburg]] bzw. den [[w:Völkerbund| Völkerbund]] in Genf.<br />
Pamhagen war hierbei sehr aktiv und appellierte, dass eine wirklich deutsche Gemeinde lieber bei Österreich bleibe, anstatt an Ungern zu fallen. Obwohl der schnurgerade Verlauf des Einserkanals eine unproblematische Grenzziehung ermöglichte, so trennte er stellenweise Bauerngrund und Esterházyschen Grundbesitz. Die Situation artete derartig aus, dass in der Nacht vom 24. auf den 25 März 1922, zu einem Feuergefecht kam. Aufgrund dieses Vorfalls und da vor Ort keine Entscheidung getroffen werden konnte, wurde die Grenzziehungsfrage an den Völkerbund weitergereicht. Ungarn bestand weiterhin auf den Besitz Pamhagens.
Pamhagen war hierbei sehr aktiv und appellierte, dass eine wirklich deutsche Gemeinde lieber bei Österreich bleibe, anstatt an Ungern zu fallen. Obwohl der schnurgerade Verlauf des Einserkanals eine unproblematische Grenzziehung ermöglichte, so trennte er stellenweise Bauerngrund und Esterházyschen Grundbesitz. Die Situation artete derartig aus, dass in der Nacht vom 24. auf den 25 März 1922, zu einem Feuergefecht kam. Aufgrund dieses Vorfalls und da vor Ort keine Entscheidung getroffen werden konnte, wurde die Grenzziehungsfrage an den Völkerbund weitergereicht. Ungarn bestand weiterhin auf den Besitz Pamhagens.
Am 19. September 1922 sprach der Völkerbund Pamhagen Österreich zu.
Am 19. September 1922 sprach der Völkerbund Pamhagen Österreich zu.
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=== Burg ===
=== Burg ===
Rund 3,5km nördlich der Pamhagner Ortsmitte befindet sich eine künstliche Erhebung. Laut Erzählungen handelt es sich hierbei um einen, in der Eisenzeit angelegten Burghügel. Dies konnte aber nicht bestätigt werden, da während Ausgrabungsarbeiten im Jahre 1965 keine Anzeichen auf Burggemäuer gefunden werden konnten. Stattdessen fand man unter dem Hügel Gräber und Keramikstücke, welche jedoch zu klein oder verwittert waren um eine zeitliche Datierung zu ermöglichen.
Rund 3,5km nördlich der Pamhagner Ortsmitte befindet sich eine künstliche Erhebung. Laut Erzählungen handelt es sich hierbei um einen, in der [[w:Eisenzeit| Eisenzeit]] angelegten Burghügel. Dies konnte aber nicht bestätigt werden, da während Ausgrabungsarbeiten im Jahre 1965 keine Anzeichen auf Burggemäuer gefunden werden konnten. Stattdessen fand man unter dem Hügel Gräber und Keramikstücke, welche jedoch zu klein oder verwittert waren um eine zeitliche Datierung zu ermöglichen.


=== Der Steppentierpark ===
=== Der Steppentierpark ===
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== Personen ==
== Personen ==
=== Pfarrer Josef Lang  ===
=== Pfarrer Josef Lang  ===
Geboren am 5. Dezember 1882 in [Stoob] und aufgewachsen in [Ödenburg]. Am 30. Jänner 1905 empfing er die Priesterweihe und 1920 betreute er die Pfarre Pamhagen. Neben seiner Berufung als Priester war Lang auch leidenschaftlicher Journalist. Seine Artikel erschienen in der Zeitschrift "Burgenländische Heimat" und gelegentlich in anderen Zeitschriften und Fachblättern. 1930 gründete er das kirchliche Nachrichtenblatt "Pfarrboten". Es erschien wöchentlich und wurde kostenlos verteilt. Es fand Interessenten in Österreich, Ungarn und sogar bei ausgewanderten Burgenländern und Westungarn in den [https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten| Vereinigten Staaten von Amerika].<br />
Geboren am 5. Dezember 1882 in [Stoob] und aufgewachsen in [Ödenburg]. Am 30. Jänner 1905 empfing er die Priesterweihe und 1920 betreute er die Pfarre Pamhagen. Neben seiner Berufung als Priester war Lang auch leidenschaftlicher Journalist. Seine Artikel erschienen in der Zeitschrift "Burgenländische Heimat" und gelegentlich in anderen Zeitschriften und Fachblättern. 1930 gründete er das kirchliche Nachrichtenblatt "Pfarrboten". Es erschien wöchentlich und wurde kostenlos verteilt. Es fand Interessenten in Österreich, Ungarn und sogar bei ausgewanderten Burgenländern und Westungarn in den [[w:Vereinigte Staaten| Vereinigten Staaten von Amerika]].<br />
Pfarrer Josef Lang galt als einer der erbittertsten Gegner des Nationalsozialismus und nahm neben einer Spitzen Feder, auch von der Kanzel herab in schärfster Form Stellung gegen das Regime.
Pfarrer Josef Lang galt als einer der erbittertsten Gegner des [[w:Nationalsozialimus| Nationalsozialismus]] und nahm neben einer spitzen Feder, auch von der Kanzel herab in schärfster Form Stellung gegen das Regime.
Als Folge davon war Josef Lang am 13. März 1938 gezwungen nach Ungarn zu flüchten, um so den Konsequenzen seiner Initiative zu entkommen. Sein Fluchthelfer aus Pamhagen war Bäckermeister Adolf Grath.
Als Folge davon war Josef Lang am 13. März 1938 gezwungen nach Ungarn zu flüchten, um so den Konsequenzen seiner Initiative zu entkommen. Sein Fluchthelfer aus Pamhagen war Bäckermeister Adolf Grath.


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=== Die Sage vom Wassersteffel  ===
=== Die Sage vom Wassersteffel  ===
Laut dieser Sage fanden 2 Fischer in der Nähe Pamhagens, in einem ihrer Netze, ein Wesen, halb Mensch und halb Fisch. Man verglich es mit einem sechsjährigen Jungen, mit langen Fingern- und Zehennägel, wirrem Haar, animalischen Augen und Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Man brachte ihn ins Schloss Eszterházy, wo man ihm menschliches Verhalten beibrachte. So wurde er auf den Namen "Hany-Istok" (= Moos-Stefan) getauft. Nach einem Zwischenfall auf einer Hochzeit, wo er der Braut ein Geschenk aus Kröten, Schlangen und Fischen überreichte, und daraufhin verscheucht wurde, sah man ihn nie mehr wieder.<ref>Stiegler, Geologisches von Pamhagen, S. 8-9</ref>
Laut dieser Sage fanden 2 Fischer in der Nähe Pamhagens, in einem ihrer Netze, ein Wesen, halb Mensch und halb Fisch. Man verglich es mit einem sechsjährigen Jungen, mit langen Fingern- und Zehennägel, wirrem Haar, animalischen Augen und Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Man brachte ihn ins [[w:Schloss Eszterházy (Fertőd)| Schloss Eszterházy]], wo man ihm menschliches Verhalten beibrachte. So wurde er auf den Namen "Hany-Istok" (= Moos-Stefan) getauft. Nach einem Zwischenfall auf einer Hochzeit, bei dem er der Braut ein Geschenk aus Kröten, Schlangen und Fischen überreichte, und daraufhin verscheucht wurde, sah man ihn nie mehr wieder.<ref>Stiegler, Geologisches von Pamhagen, S. 8-9</ref>


=== Das Geschenk der Zigeunerin ===
=== Das Geschenk der Zigeunerin ===
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