Wilma Molnar: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilma Molnar wurde im Februar 1911<ref name=":2">Meldezettel der Gemeinde Güssing vom 10. Mai 1925</ref> als neuntes von zehn Kindern von Alexander <small>(Sándor)</small> Molnár und seiner Ehefrau Anna, geb. Khol, im Dorf Raab-Sankt-Michael im Bezirk Sankt Gotthard im ungarischen [[w:Komitat Vas|Komitat Vas]] geboren und nach römisch katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft. Ihre Eltern stammten beide aus [[w:hu:Rábaszentmihály|Rábaszentmihály]], einem kleinen ungarischen Dorf im [[w:Komitat Győr-Moson-Sopron|Komitat Győr-Moson-Sopron]]. Laut Meldezettel der burgenländischen Gemeinde [[Güssing]] vom 15. Mai 1925 stand Wilma Molnar im Alter von 14 Jahren als Dienstmagd beim Kleinbauern Johann Kloiber im Ortsteil [[Güssing|Langzeil]] Nr. 188 im Dienst<ref name=":2" />. Nach Aussagen von Zeitzeugen aus Langzeil bewegten sich diverse Haushaltsgegenstände in ihrer Gegenwart ohne ihr körperliches Zutun. So hüpften Kartoffeln wie von Geisterhand die Kellertreppe hinauf, Maiskolben, Besteck und Teller flogen durch die Luft und rohe Eier fielen zu Boden, ohne zu zerbrechen. Kurzum, es spukte in ihrer Gegenwart, und der Spuk hörte erst auf, als sie nicht mehr im Haus war.  
Wilma Molnar wurde im Februar 1911<ref name=":2">Meldezettel der Gemeinde Güssing vom 10. Mai 1925</ref> als neuntes von zehn Kindern von Alexander <small>(Sándor)</small> Molnár und seiner Ehefrau Anna, geb. Khol, im Dorf Raab-Sankt-Michael im Bezirk Sankt Gotthard im ungarischen [[w:Komitat Vas|Komitat Vas]] geboren und nach römisch katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft. Ihre Eltern stammten beide aus [[w:hu:Rábaszentmihály|Rábaszentmihály]], einem kleinen ungarischen Dorf im [[w:Komitat Győr-Moson-Sopron|Komitat Győr-Moson-Sopron]]. Laut Meldezettel der burgenländischen Gemeinde [[Güssing]] vom 15. Mai 1925 stand Wilma Molnar im Alter von 14 Jahren als Dienstmagd beim Kleinbauern Johann Kloiber im Ortsteil [[Güssing|Langzeil]] Nr. 188 im Dienst<ref name=":2" />. Nach Aussagen von Zeitzeugen aus Langzeil bewegten sich diverse Haushaltsgegenstände in ihrer Gegenwart ohne ihr körperliches Zutun. So hüpften Kartoffeln wie von Geisterhand die Kellertreppe hinauf, Maiskolben, Besteck und Teller flogen durch die Luft und rohe Eier fielen zu Boden, ohne zu zerbrechen. Kurzum, es spukte in ihrer Gegenwart, und der Spuk hörte erst auf, als sie nicht mehr im Haus war.  


Auch die [[Güssinger Zeitung]] berichtete am 27. September 1925 unter der Überschrift ''Sonderbare Begebenheiten in Langzeil bei Güssing'', dass Kartoffeln, Maiskolben, Messer, Löffel und dergleichen sich bewegten und in verschiedene Richtungen durch die Luft flogen, sodass in den wiederholten Fällen alle Streiche, Betrug oder Sinnesenttäuschungen ausgeschlossen werden konnten.<ref>[https://epa.oszk.hu/03100/03162/00154/pdf/EPA03162_gussinger_zeitung_1925_39.pdf Güssinger Zeitung vom 27. September 1925, Seite 3]</ref>
Auch die ''Güssinger Zeitung'' berichtete am 27. September 1925 unter der Überschrift ''Sonderbare Begebenheiten in Langzeil bei Güssing'', dass Kartoffeln, Maiskolben, Messer, Löffel und dergleichen sich bewegten und in verschiedene Richtungen durch die Luft flogen, sodass in den wiederholten Fällen alle Streiche, Betrug oder Sinnesenttäuschungen ausgeschlossen werden konnten.<ref>[https://epa.oszk.hu/03100/03162/00154/pdf/EPA03162_gussinger_zeitung_1925_39.pdf Güssinger Zeitung vom 27. September 1925, Seite 3]</ref>


Das kam auch der [[w:Elisabeth Petznek|Erzherzogin Elisabeth]] (auch ''Erszi'' genannt), Tochter des [[w:Rudolf von Österreich-Ungarn|Kronprinzen Rudolf]] und damit Enkelin von [[w:Kaiser Franz Joseph|Kaiser Franz Joseph I.]] zu Ohren, die sich für [[w:Spiritismus|Spiritismus]] ebenso interessierte wie die damalige Gesellschaft zur unsteten Zeit des Umbruchs nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. Die ''"Rote Erzherzogin"'', wie Elisabeth von Österreich seit ihrem Eintritt in die Sozialistische Partei genannt wurde, war fasziniert vom [[w:Okkultismus|Okkulten]] und pflegte Kontakte zu Wahrsagern, Hellsehern und Magiern, aber auch zu führenden Wissenschaftlern, die sich mit dieser Materie beschäftigten, um die noch unentdeckten Kräfte dahinter zu erforschen.  
Das kam auch der [[w:Elisabeth Petznek|Erzherzogin Elisabeth]] (auch ''Erszi'' genannt), Tochter des [[w:Rudolf von Österreich-Ungarn|Kronprinzen Rudolf]] und damit Enkelin von [[w:Kaiser Franz Joseph|Kaiser Franz Joseph I.]] zu Ohren, die sich für [[w:Spiritismus|Spiritismus]] ebenso interessierte wie die damalige Gesellschaft zur unsteten Zeit des Umbruchs nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. Die ''"Rote Erzherzogin"'', wie Elisabeth von Österreich seit ihrem Eintritt in die Sozialistische Partei genannt wurde, war fasziniert vom [[w:Okkultismus|Okkulten]] und pflegte Kontakte zu Wahrsagern, Hellsehern und Magiern, aber auch zu führenden Wissenschaftlern, die sich mit dieser Materie beschäftigten, um die noch unentdeckten Kräfte dahinter zu erforschen.