Dommayer's Casino: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Zitat|Unter die Etablissements, welche sich bei der Gunst des Publikums in die erste Reihe stellen, gehört Dommayer's Casino. Die Eleganz der Säle, welche durch den neuen, im besten Geschmacke ausgeführten Zubau, wirklich grandios genannt werden kann, besticht das Auge, und die Leistungen der Küche übertreffen an Güte und Wohlgeschmack alles, was man in einer Privatanstalt zu finden hoffen kann. Auch die Getränke find vorzüglich und die Bedienung so prompt und gefällig, daß bei den verhältnismäßig auf das billigste gestellten Preisen (man kann nach der Charte, oder für die Person, von 1 bis 4 fl. C. M. speisen) wirklich kein Wunsch übrig bleibt, als daß das Publikum diese Anstalt, wie bisher, unterstützen möge, welche nicht nur zum Vergnügen der Einheimischen dient, sondern auch auf die Fremden den vorteilhaftesten Eindruck hervorbringen muß. Jeden Sonntag sind dort Reunionen oder andere Musiken, bei welchen das Orchester des Kapellmeisters Strauß, unter dessen eigener Leitung, die Unterhaltung des Publikums erhöht.|Der Wanderer vom 17. Juli 1833<ref>{{ANNO|wan|17|07|1833|3|}}</ref>}}
{{Zitat|Unter die Etablissements, welche sich bei der Gunst des Publikums in die erste Reihe stellen, gehört Dommayer's Casino. Die Eleganz der Säle, welche durch den neuen, im besten Geschmacke ausgeführten Zubau, wirklich grandios genannt werden kann, besticht das Auge, und die Leistungen der Küche übertreffen an Güte und Wohlgeschmack alles, was man in einer Privatanstalt zu finden hoffen kann. Auch die Getränke find vorzüglich und die Bedienung so prompt und gefällig, daß bei den verhältnismäßig auf das billigste gestellten Preisen (man kann nach der Charte, oder für die Person, von 1 bis 4 fl. C. M. speisen) wirklich kein Wunsch übrig bleibt, als daß das Publikum diese Anstalt, wie bisher, unterstützen möge, welche nicht nur zum Vergnügen der Einheimischen dient, sondern auch auf die Fremden den vorteilhaftesten Eindruck hervorbringen muß. Jeden Sonntag sind dort Reunionen oder andere Musiken, bei welchen das Orchester des Kapellmeisters Strauß, unter dessen eigener Leitung, die Unterhaltung des Publikums erhöht.|Der Wanderer vom 17. Juli 1833<ref>{{ANNO|wan|17|07|1833|3|}}</ref>}}


Die Tanzmeister Schwott und Rabensteiner arrangierten in ''Dommayer's Casino'', welches wie geschaffen war für intime wienerische Feste, die damals berühmten ''Millefleursbälle'', ''den Rosenfesten'' sowie Josef Lanner's ''Subskriptionsbälle'' und echten ''Wiener Reunionen'', sowie im Fasching die ''Täublerbälle''. In dem Etablissement  erklangen erstmalig die ''Loreleyklänge'' von [[w:Johann Strauß (Vater)|Johann Strauß (Vater)]] und Lanners Walzer "''Die Schönbrunner"''. Hier dirigierte [[w:Josef Lanner|Josef Lanner]] 1843 zum letzten Mal und 1844 debütierte hier [[w:Johann Strauß (Sohn)|Johann Strauß (Sohn)]] mit seiner neu zusammengestellten Musikkapelle, dirigierte seinen ersten großen Walzer "''Die Gunstwerber''" und verzeichnete damit einen durchschlagenden Erfolg.
Die Tanzmeister Schwott und Rabensteiner arrangierten in ''Dommayer's Casino'', welches wie geschaffen war für intime wienerische Feste, den damals berühmten ''Millefleursbälle'', ''den Rosenfesten'' sowie Josef Lanner's ''Subskriptionsbälle'' und echten ''Wiener Reunionen'', sowie im Fasching den ''Täublerbällen''. In dem Etablissement  erklangen erstmalig die ''Loreleyklänge'' von [[w:Johann Strauß (Vater)|Johann Strauß (Vater)]] und Lanners Walzer "''Die Schönbrunner"''. Hier dirigierte [[w:Josef Lanner|Josef Lanner]] 1843 zum letzten Mal und 1844 debütierte hier [[w:Johann Strauß (Sohn)|Johann Strauß (Sohn)]] mit seiner neu zusammengestellten Musikkapelle, dirigierte seinen ersten großen Walzer "''Die Gunstwerber''" und verzeichnete damit einen durchschlagenden Erfolg.


Nachdem Ferdinand Dommayer 1858<ref>Ferdinand Dommayer, † 5. März 1858 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/13-maria-hietzing/03-04/?pg=37 Wien, Pfarre Maria Hietzing - Sterbebuch 1854.1864 - (fol.33)]</ref> und seine Witwe verstorben war, übernahm deren Sohn Franz Dommayer<ref>Franz Dommayer, * 23. November 1822 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/13-maria-hietzing/01-02/?pg=78 Wien, Pfarre Maria Hietzing - Taufbuch 1812-1826 - (fol.75)]</ref> das [[w:Etablissement|Etablissement]], der 1854<ref>Trauung Franz Dommayer mit Katharina Scherzer am 25. Juli 1854 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/13-maria-hietzing/02-04/?pg=82 Wien, Pfarre Maria Hietzing - Trauungsbuch 1846-1860 - (fol.78)]</ref> Katharina Scherzer<ref>Katharina Scherzer, * 9. Oktober 1835 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/02-st-josef/01-06/?pg=167 Wien, Pfarre Sankt Joseph (Leopoldstadt) - Taufbuch 1832-1839 - (fol.139)]</ref>, die Enkelin des berühmten „''[[w::Zum Sperl|Sperl-Wirtes]]''“ Johann Georg Scherzer geehelicht hatte. Im Jahre 1899 erwarb den Dommayerischen Besitz der stadtbekannte Restaurateur Paul Hopfner, der zunächst das Etablissement ein paar Jahre weiterführte. Anno 1907 ließ er das einstöckige, mit einem Mansardendach ausgestattete Haus schleifen und durch das mehrstöckige ''Parkhotel Schönbrunn'', einem Prachtbau erster Güte, ersetzen. Die Abschiedsfeier vom alten Dommayer Casino fand am 3. Februar 1907 statt.  
Nachdem Ferdinand Dommayer 1858<ref>Ferdinand Dommayer, † 5. März 1858 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/13-maria-hietzing/03-04/?pg=37 Wien, Pfarre Maria Hietzing - Sterbebuch 1854.1864 - (fol.33)]</ref> und seine Witwe verstorben war, übernahm deren Sohn Franz Dommayer<ref>Franz Dommayer, * 23. November 1822 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/13-maria-hietzing/01-02/?pg=78 Wien, Pfarre Maria Hietzing - Taufbuch 1812-1826 - (fol.75)]</ref> das [[w:Etablissement|Etablissement]], der 1854<ref>Trauung Franz Dommayer mit Katharina Scherzer am 25. Juli 1854 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/13-maria-hietzing/02-04/?pg=82 Wien, Pfarre Maria Hietzing - Trauungsbuch 1846-1860 - (fol.78)]</ref> Katharina Scherzer<ref>Katharina Scherzer, * 9. Oktober 1835 - [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/02-st-josef/01-06/?pg=167 Wien, Pfarre Sankt Joseph (Leopoldstadt) - Taufbuch 1832-1839 - (fol.139)]</ref>, die Enkelin des berühmten „''[[w::Zum Sperl|Sperl-Wirtes]]''“ Johann Georg Scherzer geehelicht hatte. Im Jahre 1899 erwarb den Dommayerischen Besitz der stadtbekannte Restaurateur Paul Hopfner, der zunächst das Etablissement ein paar Jahre weiterführte. Anno 1907 ließ er das einstöckige, mit einem Mansardendach ausgestattete Haus schleifen und durch das mehrstöckige ''Parkhotel Schönbrunn'', einem Prachtbau erster Güte, ersetzen. Die Abschiedsfeier vom alten Dommayer Casino fand am 3. Februar 1907 statt.  
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