Hermann Leibenfrost: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Hermann Leibenfrost wurde während der Regierungszeit Kaiser [[w:Ferdinand I. (Österreich)|Ferdinands I. dem Gütigen]] im Dezember 1842 als unehelicher Sohn der Dienstmagd Elisabeth Mayer in Wien-Innere Stadt geboren und erhielt 1864 das Recht, den Familiennamen seines Vaters, des Weingroßhändlers und Bürgermeisters [[Franz Heinrich Leibenfrost der Ältere|Franz Heinrich Leibenfrost dem Älteren]] zu führen, ohne dass dieser seine Mutter geheiratet hatte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-peter/01-04/?pg=177 Wien I., Pfarre Sankt Peter – Taufbuch 1837-1844 (fol.174)] </ref>.  
Hermann Leibenfrost wurde während der Regierungszeit Kaiser [[w:Ferdinand I. (Österreich)|Ferdinands I. dem Gütigen]] im Dezember 1842 als unehelicher Sohn der Dienstmagd Elisabeth Mayer in Wien-Innere Stadt geboren und erhielt 1864 das Recht, den Familiennamen seines Vaters, des Weingroßhändlers und Bürgermeisters [[Franz Heinrich Leibenfrost der Ältere|Franz Heinrich Leibenfrost dem Älteren]] zu führen, ohne dass dieser seine Mutter geheiratet hatte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-peter/01-04/?pg=177 Wien I., Pfarre Sankt Peter – Taufbuch 1837-1844 (fol.174)] </ref>. Anno 1868 trat er gemeinsam mit seinem ebenfalls unehelichen Halbbruder Franz Heinrich Leibenfrost jun. in die väterliche und älteste eingetragene Wiener Firma „''Franz Leibenfrost & Comp.''“ ein, deren Gründung auf das Jahr 1773 zurückgeht<ref>{{ANNO|att|07|03|1868|10|Handelsgerichtliches|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}</ref>.  
Anno 1868 trat er gemeinsam mit seinem ebenfalls unehelichen Halbbruder Franz Heinrich Leibenfrost jun. in die väterliche und älteste eingetragene Wiener Firma „''Franz Leibenfrost & Comp.''“ ein, deren Gründung auf das Jahr 1773 zurückgeht (3).
 
Im Alter von 25 Jahren heiratete Hermann Leibenfrost im Mai desselben Jahres in der Pfarre Oberdöbling seine Frau Helena Dengler (4), Tochter eines Braumeisters aus dem Wiener Vorort Reindorf, die ihm 1870 den Sohn Franz Hermann Anton (5) schenkte.
Im Alter von 25 Jahren heiratete Hermann Leibenfrost im Mai desselben Jahres in der Pfarre Oberdöbling seine Frau Helena Dengler<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-doebling/02-02/?pg=257 Wien XIX., Pfarre Döbling – Trauungsbuch 1851-1868 (fol.255)] Herrmann Leibenfrost (1842-1872) oo Helene Dengler (*1846) </ref>, Tochter eines Braumeisters aus dem Wiener Vorort [[w:Reindorf|Reindorf]], die ihm 1870 den Sohn Franz Hermann Anton<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-doebling/01-07/?pg=18 Wien XIX., Pfarre Döbling – Taufbuch 1870-1873 (fol.16)] Franz Herrmann Anton Leibenfrost (*1870)</ref> schenkte.  
Von seinem Vater angeregt, widmete er sich der Weinbereitung der dalmatinischen Rebsorten. Um eine fachgerechte Behandlung der Trauben zu gewährleisten, reiste er mit Empfehlung des k. k. Ministeriums, teilweise in Begleitung des Hofrats und Abgeordneten Dr. Lavenna, zur Zeit der Weinlese in den Jahren 1869 bis 1871 persönlich in das damalige österreichische Kronland Dalmatien, um den dortigen Weinbauern mit geeigneten, selbst mitgebrachten Geräten wie Pressen, Rebelmaschinen, Fässern und eigenem geschulten Personal die modernen Methoden des Weinbaus näherzubringen (10).
 
Sein Verdienst war es, dass durch die Modernisierung der Kellerwirtschaft die dalmatinischen Weinsorten dieser Region zu einem wichtigen Exportartikel wurden, was für Dalmatien von großem Nutzen war. Er entwickelte den „Leibenfrost’schen Erwärmungsapparat“, der die Weine auf eine bestimmte Temperatur brachte (6) (7) und damit eine rationellere Weinverarbeitung ermöglichte und 1869 serienmäßig in Betrieb ging.
Von seinem Vater angeregt, widmete er sich der Weinbereitung der dalmatinischen Rebsorten. Um eine fachgerechte Behandlung der Trauben zu gewährleisten, reiste er mit Empfehlung des k. k. Ministeriums, teilweise in Begleitung des Hofrats und Abgeordneten Dr. Lavenna, zur Zeit der Weinlese in den Jahren 1869 bis 1871 persönlich in das damalige österreichische [[w:Kronland Dalmatien|Kronland Dalmatien]], um den dortigen Weinbauern mit geeigneten, selbst mitgebrachten Geräten wie Pressen, Rebelmaschinen, Fässern und eigenem geschulten Personal die modernen Methoden des Weinbaus näherzubringen<ref>{{ANNO|gem|25|09|1869|11|Marktwesen|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}</ref>. Sein Verdienst war es, dass durch die Modernisierung der Kellerwirtschaft die dalmatinischen Weinsorten dieser Region zu einem wichtigen Exportartikel wurden, was für Dalmatien von großem Nutzen war. Er entwickelte den „''Leibenfrost’schen Erwärmungsapparat''“, der die Weine auf eine bestimmte Temperatur brachte<ref>{{ANNO|nfb|12|08|1869|11|Resultate über Versuch mit dem Erwärmen des Weines nach Pasteur.|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}</ref><ref>{{ANNO|nfb|01|01|1870|3|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}</ref> und damit eine rationellere Weinverarbeitung ermöglichte und 1869 serienmäßig in Betrieb ging.
Leibenfrost war Mitglied der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Wien und veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen, die ihm große Verdienste um die österreichische Weinwirtschaft einbrachten. Im Alter von nur 30 Jahren starb Hermann Leibenfrost im Juli 1872 an den Folgen einer Lungentuberkulose und wurde auf dem Döblinger Friedhof zu seiner letzten Ruhe gebettet (2) (9).
 
Leibenfrost war Mitglied der ''k. k. Landwirtschaftsgesellschaft'' in Wien und veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen, die ihm große Verdienste um die österreichische Weinwirtschaft einbrachten. Im Alter von nur 30 Jahren starb Hermann Leibenfrost im Juli 1872 an den Folgen einer Lungentuberkulose und wurde auf dem [[w:Döblinger Friedhof|Döblinger Friedhof]] zu seiner letzten Ruhe gebettet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-doebling/03-04/?pg=14 Wien XIX., Pfarre Döbling – Sterbebuch 1872-1881 (fol.12)] </ref><ref>{{ANNO|nwg|13|07|1872|6|Danksagung|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}</ref>.
==Ehrungen==
==Ehrungen==
Kaiser Franz Joseph I. verlieh Hermann Leibenfrost im Juli 1872 in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung des Weinbaues in Dalmatien das Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens (8). (Ob posthum oder zufällig zeitgleich mit dem Tod von Hermann Leibenfrost, ist nicht mehr zu klären).
Kaiser Franz Joseph I. verlieh Hermann Leibenfrost im Juli 1872 in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung des Weinbaues in Dalmatien das Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens<ref>{{ANNO|nfb|11|07|1872|19|Aus dem amtlichen Theil der "Wiener Zeitung".|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}</ref>. (Ob posthum oder zufällig zeitgleich mit dem Tod von Hermann Leibenfrost, ist nicht mehr zu klären).
==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />




(2) Wien XIX., Pfarre Döbling – Sterbebuch 1872-1881 (fol.12)
https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_L/Leibenfrost_Hermann_1844_1872.xml;internal&action=hilite.action&Parameter=Leibenfrost*
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-doebling/03-04/?pg=14


(3) {{ANNO|att|07|03|1868|10|Handelsgerichtliches|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}
(4) Wien XIX., Pfarre Döbling – Trauungsbuch 1851-1868 (fol.255) Herrmann Leibenfrost (1842-1872) oo Helene Dengler (*1846)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-doebling/02-02/?pg=257
(5) Wien XIX., Pfarre Döbling – Taufbuch 1870-1873 (fol.16) Franz Herrmann Anton Leibenfrost (*1870) https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_L/Leibenfrost_Hermann_1844_1872.xml;internal&action=hilite.action&Parameter=Leibenfrost*
(6) {{ANNO|nfb|12|08|1869|11|Resultate über Versucht mit dem Erwärmen des Weines nach Pasteur.|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}


(7) {{ANNO|nfb|01|01|1870|3|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}
(7) {{ANNO|nfb|01|01|1870|3|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}
(8) {{ANNO|nfb|11|07|1872|19|Aus dem amtlichen Theil der "Wiener Zeitung".|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}
(9) {{ANNO|nwg|13|07|1872|6|Danksagung|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}
(10) {{ANNO|gem|25|09|1869|11|Marktwesen|HERVORHEBUNG=Hermann_Leibenfrost}}
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