Ferdinand Edlinger: Unterschied zwischen den Versionen

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Da er sich von Anfang an für die Materie interessierte, erkannte er bald, dass er sein Arbeitsfeld, welches von vielen Betriebsgeheimnissen geprägt war, nur durch Erfahrungen außerhalb des Betriebes erlernen und verstehen konnte. Durch ausgedehnte Studienreisen und [[w:Volontariat|Volontariate]] im Ausland erweiterte er seinen Horizont so sehr, dass er schon in jungen Jahren mit dem Ausbau seines eigenen Betriebes beginnen konnte. Dazu gründete er mit seiner Mutter im Jahre 1869 die Firma  ''M. Edlinger’s & Sohn'', wo er gemeinsam mit ihr die Firma als offener Gesellschafter führte<ref>{{ANNO|apr|11|08|1869|8|Vom k. k. Handelsgerichte in Wien}}</ref>. Da sich der Erfolg rasch einstellte und die bisherigen Betriebsräumlichkeiten in Gumpendorf zu klein wurden, sah sich Edlinger gezwungen, zu expandieren. In [[w:Kaisermühlen|Kaisermühlen]], am linken Donauufer gelegen, ließ Edlinger unmittelbar nach der Donauregulierung in kurzer Zeit neue moderne und ausgedehnte Fabrikanlagen errichten.
Da er sich von Anfang an für die Materie interessierte, erkannte er bald, dass er sein Arbeitsfeld, welches von vielen Betriebsgeheimnissen geprägt war, nur durch Erfahrungen außerhalb des Betriebes erlernen und verstehen konnte. Durch ausgedehnte Studienreisen und [[w:Volontariat|Volontariate]] im Ausland erweiterte er seinen Horizont so sehr, dass er schon in jungen Jahren mit dem Ausbau seines eigenen Betriebes beginnen konnte. Dazu gründete er mit seiner Mutter im Jahre 1869 die Firma  ''M. Edlinger’s & Sohn'', wo er gemeinsam mit ihr die Firma als offener Gesellschafter führte<ref>{{ANNO|apr|11|08|1869|8|Vom k. k. Handelsgerichte in Wien}}</ref>. Da sich der Erfolg rasch einstellte und die bisherigen Betriebsräumlichkeiten in Gumpendorf zu klein wurden, sah sich Edlinger gezwungen, zu expandieren. In [[w:Kaisermühlen|Kaisermühlen]], am linken Donauufer gelegen, ließ Edlinger unmittelbar nach der Donauregulierung in kurzer Zeit neue moderne und ausgedehnte Fabrikanlagen errichten.


Am 11. April 1874 ehelichte Ferdinand Edlinger seine Braut, die Fabrikantenswitwe Amalia Garber geb. Wech in der [[w:Gumpendorfer Pfarrkirche|Pfarrkirche Gumpendorf]], welche ihm sechs Kinder schenkte: Ferdinand jun. (*1874)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-058/?pg=391 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1874-1874 (RZ 970)] Ferdinand Edlinger jun. (*1874)</ref>, Oskar (*1876)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-060/?pg=231 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1876-1876 (RZ 519)] Oskar Edlinger (*1876)</ref>, Amalia (*1877) (3), Maximilian (*1878-1945) (4), Gisela (*1880) (5) und Alfred (1887-1962) (6)
Am 11. April 1874 ehelichte Ferdinand Edlinger seine Braut, die Fabrikantenswitwe Amalia Garber geb. Wech in der [[w:Gumpendorfer Pfarrkirche|Pfarrkirche Gumpendorf]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/02-43/?pg=69 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Trauungsbuch 1874-1874 (RZ 106)] Trauung Ferdinand Edlinger (1844-1932) mit Amalia geb. Wech (*1849)</ref>, welche ihm sechs Kinder schenkte: Ferdinand jun. (*1874)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-058/?pg=391 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1874-1874 (RZ 970)] Ferdinand Edlinger jun. (*1874)</ref>, Oskar (*1876)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-060/?pg=231 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1876-1876 (RZ 519)] Oskar Edlinger (*1876)</ref>, Amalia (*1877)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-061/?pg=186 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1877-1877 (RZ 418)] Amalia Edlinger (*1877)</ref>, Maximilian (*1878)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-062/?pg=291 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1878-1878 (RZ 725)] Maximilian Edlinger (*1878)</ref>, Gisela (*1880)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-064/?pg=257 Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1880-1880 (RZ 599)] Gisela Edlinger (*1880)</ref> und Alfred (*1887)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/02-st-johann-nepomuk/01-20/?pg=143 Wien II., Pfarre St. Johann Nepomuk – Taufbuch 1887-1889 (fol.140)] Alfred (*1887)</ref>.


Edlinger wandte sich von Anfang an Spezialausrüstungen zu, in denen er und seine inzwischen herangewachsenen und im Betrieb mitarbeitenden Söhne eine hohe Perfektion erreichten. Dazu gehörten auch die Erzeugung von Oxydationsschwarz auf Stückware sowie Klothe zu den Sondererzeugnissen und diese wurden zu einer berühmten Spezialität der Firma.
Edlinger wandte sich von Anfang an Spezialausrüstungen zu, in denen er und seine inzwischen herangewachsenen und im Betrieb mitarbeitenden Söhne eine hohe Perfektion erreichten. Dazu gehörten auch die Erzeugung von Oxydationsschwarz auf Stückware sowie Klothe zu den Sondererzeugnissen und diese wurden zu einer berühmten Spezialität der Firma. Edlinger war also eine der ersten Firmen auf dem Kontinent, die die Bedeutung der [[w:Merzerisation|Stückmercerisation]] erkannte und sie auf ihre Artikel anwendete, zu denen sich bald Futterstoffe in allen erdenklichen Farben gesellten. Um den Betrieb auf dem neuesten Stand der chemischen und mechanischen Entwicklung zu halten, war es notwendig, dass Edlinger, der aus der Praxis kam und nie schulmäßigen chemischen oder technischen Unterricht erhalten hatte, stets auf dem Laufenden blieb.


Edlinger war also eine der ersten Firmen auf dem Kontinent, die die Bedeutung der Stückmercerisation erkannte und sie auf ihre Artikel anwendete, zu denen sich bald Futterstoffe in allen erdenklichen Farben gesellten.
In den Jahren 1906 bis 1910 lies Edlinger durch den Architekten [[w:Karl Riess|Karl Riess]] ein Miethaus, den "''Edlingerhof"'', in der Turmburggasse 1-7 in Wien-Gumpendorf errichten<ref>{{WiWi|Edlingerhof|NAME=Edlingerhof}}</ref>. Ferdinand Edlinger verstarb<ref>{{ANNO|nwg|16|11|1932|8|Kommerzialrat Edlinger gestorben}}</ref> im Patriarchenalter von 89 Jahren im November 1932 in seinem Haus in Wien-Leopoldstadt, Schiffmühlenstraße 116<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/22-kaisermuehlen/03-02/?pg=76 Wien XXII., Pfarre Kaisermühlen – Sterbebuch 1925-1938 (fol.73)] Ferdinand Edlinger (1844-1932)</ref> und wurde in Anwesenheit zahlreicher Honoratioren am Hietzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet<ref>{{ANNO|nfp|16|11|1932|13|Traueranzeige}}</ref>.


Um den Betrieb auf dem neuesten Stand der chemischen und mechanischen Entwicklung zu halten, war es notwendig, dass Edlinger, der aus der Praxis kam und nie schulmäßigen chemischen oder technischen Unterricht erhalten hatte, stets auf dem Laufenden blieb.
== Auszeichnungen ==


In den Jahren 1906 bis 1910 lies Edlinger durch den Architekten Karl Riess ein Miethaus, den Edlingerhof, in der Turmburggasse 1-7 in Wien-Gumpendorf errichten (12).
* Erzherzog Franz Salvator verlieh im Februar 1915 Ferdinand Edlinger die [[w:Ehrenzeichen für Verdienste um das Rote Kreuz|Silberne Ehrenmedaille vom Roten Kreuz]]<ref>{{ANNO|ovz|12|02|1915|6|Verdienste um das Rote Kreuz}}</ref>
 
 
Edlingerhof (6, Turmburggasse 1-7, Linke Wienzeile 116), Miethaus, erbaut 1906-1910 von Karl Riess für Ferdinand Edlinger, Zeile mit zwei Straßen- und zwei Ecktrakten.
 
Ferdinand Edlinger verstarb (10) im Patriarchenalter von 89 Jahren im November 1932 in seinem Haus in Wien-Leopoldstadt, Schiffmühlenstraße 116(8) und wurde in Anwesenheit zahlreicher Honoratioren am Hietzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet (9).
 
Auszeichnungen
Erzherzog Franz Salvator verlieh im Februar 1915 Ferdinand Edlinger die Silberne Ehrenmedaille vom Roten Kreuz (11)


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Trauungsbuch 1874-1874 (RZ 106)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/02-43/?pg=69 Trauung Ferdinand Edlinger (1844-1932) mit Amalia geb. Wech (*1849)
(8) Wien XXII., Pfarre Kaisermühlen – Sterbebuch 1925-1938 (fol.73)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/22-kaisermuehlen/03-02/?pg=76
Ferdinand Edlinger (1844-1932)
(9) {{ANNO|nfp|16|11|1932|13|Traueranzeige}}
(10) {{ANNO|nwg|16|11|1932|8|Kommerzialrat Edlinger gestorben}}
(11) {{ANNO|ovz|12|02|1915|6|Verdienste um das Rote Kreuz}}
(3) Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1877-1877 (RZ 418)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-061/?pg=186
(4) Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1878-1878 (RZ 725)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-062/?pg=291
(5) Wien VI., Pfarre Gumpendorf – Taufbuch 1880-1880 (RZ 599)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/01-064/?pg=257
(6) Wien II., Pfarre St. Johann Nepomuk – Taufbuch 1887-1889 (fol.140)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/02-st-johann-nepomuk/01-20/?pg=143
(12)  Edlingerhof > WiWi
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