Militär-Veteranen-Verein Wolfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Ausbruch des Weltkrieges Juli August 1914 wurden in Tirol und Vorarlberg die Standschützengesellschaften militärisch organisiert. Ludwig  Köb wurde von den Gemeindeschießständen Wolfurt und Kennelbach zum Kommandanten der Standschützenkompanie gewählt. Als Italien seinem ehemaligen Bundesgenossen Österreich den Krieg erklärte, wurden die Standschützen unter die Waffen gerufen und neu formiert. Standschützenkompanie Wolfurt blieb bestehen, und es gehörten zu ihr die Schützen der Schießstände Wolfurt, Kennelbach, Schwarzach, Bildstein und Hard. Hauptmann und Kommandant war Ludwig Köb. Am Pfingstsonntag 1915 war allgemeine Mobilisierung der Standschützenformationen, und der Hauptmann führte seine in Wolfurt zusammengestellte Kompanie nach Bregenz, woselbst die Einwagonierung und Abfahrt an die Tiroler Südfront erfolgte.  
Nach Ausbruch des Weltkrieges Juli August 1914 wurden in Tirol und Vorarlberg die Standschützengesellschaften militärisch organisiert. Ludwig  Köb wurde von den Gemeindeschießständen Wolfurt und Kennelbach zum Kommandanten der Standschützenkompanie gewählt. Als Italien seinem ehemaligen Bundesgenossen Österreich den Krieg erklärte, wurden die Standschützen unter die Waffen gerufen und neu formiert. Standschützenkompanie Wolfurt blieb bestehen, und es gehörten zu ihr die Schützen der Schießstände Wolfurt, Kennelbach, Schwarzach, Bildstein und Hard. Hauptmann und Kommandant war Ludwig Köb. Am Pfingstsonntag 1915 war allgemeine Mobilisierung der Standschützenformationen, und der Hauptmann führte seine in Wolfurt zusammengestellte Kompanie nach Bregenz, woselbst die Einwagonierung und Abfahrt an die Tiroler Südfront erfolgte.  


An der Südfront war die Standschützenkompanie Wolfurt, die als 2. Kompanie dem Standschützenbataillon Bregenz angegliedert war, in verschiedenen Stellungen. Sie besetzte zuerst den viel umstrittenen Gipfel Cima Costabella und hielt ihn gegenüber feindlichem Feuer, bezog dann die Höhenstellung am Bescul (Abschnitt Marmolata) und wehrte im Oktober 1915 feindliche Einbruchsversuche blutig ab. Sie hielt darauf Wache in Arabba am Fuße des Col di Lana. Im Frühjahr 1916 kam sie bei Stellungswechsel ins Fanestal und verblieb dort bis zum Rückzug der Italiener im Oktober, November 1917. Nach dem Freiwerden der Dolomitenfront kam die Kompanie in den Abschnitt Riva, auf die Rochetta und die "Schießstätte Stellung" bei Torbole und Nago. Bis 29. Mai 1918 verblieb die Front am Gardasee. Mit dem Durchbruch der Italiener am Presena- und Segnipass erhielt das ganze Bataillon Abmarschorder nach Pinzolo im Rendenatal und Pedruc im Genovatal (01.04.1918).  
An der Südfront war die Standschützenkompanie Wolfurt, die als 2. Kompanie dem Standschützenbataillon Bregenz angegliedert war, in verschiedenen Stellungen. Sie besetzte zuerst den viel umstrittenen [[w:Marmolatagruppe|Gipfel Cima Costabella]] und hielt ihn gegenüber feindlichem Feuer, bezog dann die Höhenstellung am Bescul (Abschnitt Marmolata) und wehrte im Oktober 1915 feindliche Einbruchsversuche blutig ab. Sie hielt darauf Wache in [[w:Arabba|Arabba am Fuße des Col di Lana]]. Im Frühjahr 1916 kam sie bei Stellungswechsel ins Fanestal und verblieb dort bis zum Rückzug der Italiener im Oktober, November 1917. Nach dem Freiwerden der Dolomitenfront kam die Kompanie in den Abschnitt Riva, auf die Rochetta und die "Schießstätte Stellung" bei Torbole und Nago. Bis 29. Mai 1918 verblieb die Front am Gardasee. Mit dem Durchbruch der Italiener am Presena- und Segnipass erhielt das ganze Bataillon Abmarschorder nach Pinzolo im Rendenatal und Pedruc im Genovatal (01.04.1918).  


In dieser Zeit erfolgte die Beurlaubung der hohen Altersklassen in die Heimat. Hauptmann Ludwig Köb machte davon auch Gebrauch und verabschiedete sich am 4. Juni 1918 von seiner Kompanie, die er seit der Mobilisierung in den genannten Stellungen getreu, gut und fürsorglich und zur vollsten Anerkennung der höheren Kommanden geführt hatte. Ungern ließen Mannschaft wie Offiziere ihren Hauptmann scheiden, da er wegen seines offenen Charakters und seiner Leutseligkeit allgemein beliebt war. Freud und Leid des Soldaten an der Front hat er geteilt. Durch seinen Abgang ist er der Gefangenschaft, in die die Kompanie beim allgemeinen Zusammenbruch geraten ist, entgangen. Hauptmann Köb hatte im Jänner und Feber 1918 den Standschützenoffizierskurs in Bruneck besucht.
In dieser Zeit erfolgte die Beurlaubung der hohen Altersklassen in die Heimat. Hauptmann Ludwig Köb machte davon auch Gebrauch und verabschiedete sich am 4. Juni 1918 von seiner Kompanie, die er seit der Mobilisierung in den genannten Stellungen getreu, gut und fürsorglich und zur vollsten Anerkennung der höheren Kommanden geführt hatte. Ungern ließen Mannschaft wie Offiziere ihren Hauptmann scheiden, da er wegen seines offenen Charakters und seiner Leutseligkeit allgemein beliebt war. Freud und Leid des Soldaten an der Front hat er geteilt. Durch seinen Abgang ist er der Gefangenschaft, in die die Kompanie beim allgemeinen Zusammenbruch geraten ist, entgangen. Hauptmann Köb hatte im Jänner und Feber 1918 den Standschützenoffizierskurs in Bruneck besucht.
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