Augustinerhütte (Helenental): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Augustinerhütte''' ist ein Gasthaus und Ausflugslokal im [[w:Helenental|Helenental]] am Gebiet der [[Katastralgemeinde]] ''Innerer Kaltenberger Forst''. Die Häuser, die sich rund ums Gasthaus befinden, bilden die Rotte, die nach dem Gasthaus ebenfalls ''Augustinerhütte'' benannt worden ist und zum Ort [[Schwechatbach (Gemeinden Alland, Heiligenkreuz)|Schwechatbach]] gehört.
Die '''Augustinerhütte''' ist ein Gasthaus und Ausflugslokal im [[w:Helenental|Helenental]] im Gebiet der [[Katastralgemeinde]] ''Innerer Kaltenberger Forst''. Die Häuser, die sich rund um das Gasthaus befinden, bilden die Rotte, die nach dem Gasthaus auch ''Augustinerhütte'' genannt wird und zur Ortschaft [[Schwechatbach (Gemeinden Alland, Heiligenkreuz)|Schwechatbach]] gehört.


==Geschichte==
==Geschichte==
Die Herren von Arnstein besaßen um das Jahr 1300 den Kaltenberg im heutigen Helenental, einen großen Wald mit dem Namen ''Hollerwald''. Da sie ihn nicht selbst bewirtschafteten, verpachteten sie den Besitz an mehrere [[Baden]]er Rittergeschlechter. Darunter befand sich das Rittergeschlecht von Weikersdorf, welches seinen Waldanteil anno 1321, im Tausch gegen einen Weingarten, dem 1285 gegründete ehemaligen Badener [[w:Augustinerorden|Augustinerkloster]] übergab, das diesen bis zu seiner Auflösung 1811 im Eigentum besaß.  
Den Herren von Arnstein gehörte um das Jahr 1300 der Kaltenberg im heutigen Helenental, ein großer Wald, der "Hollerwald" genannt wurde. Da sie ihn nicht selbst bewirtschafteten, verpachteten sie den Besitz an mehrere [[Baden]]er Rittergeschlechter. Darunter die Ritter von Weikersdorf, die 1321 ihren Waldanteil im Tausch gegen einen Weingarten an das 1285 gegründete ehemalige [[w:Augustinerorden|Augustinerkloster]] Baden abtraten, das ihn bis zu seiner Auflösung 1811 besaß.  


Nach der Einführung der [[w:Flößerei|Holzschwemme]] am [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat-Fluss]] siedelte dort das Kloster Anfang des 18. Jahrhunderts einen Holzknecht aus der [[Klausen-Leopoldsdorf]]er Familie Jammer an. Laut Sterbebuch der [[Stift Heiligenkreuz|Stiftspfarre Heiligenkreuz]] verstarb Blasius Jammer am 8. Jänner 1741 "''holzknechthütter in dero hern P.P. Augustiner waltung an Kaltenberg''". Damit erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der ''Augustinerhütte''. Nach dem Tod von Blasius Jammer<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-02/?pg=212 Pfarre Heiligenkreuz – Sterbebuch 1730-1761 (fol.20)]  Blasius Jammer (*1665 ; † 8. Jänner 1741) Holzknecht</ref> erbte sein Sohn Lorenz<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-01/?pg=110 Pfarre Heiligenkreuz - Taufbuch 1683-1730 (fol.102)] Lorenz Jammer (* 24. Februar 1713 am Kaltenberg - Schwechatbach)</ref> die Hütte, die damals nicht viel mehr wert war als eine Kuh<ref><u>Literatur</u>: [[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]]</ref>. Ein Bruder von Lorenz, namens Karl, wurde auch zum Großvater von Josefa Jammer, der legendären Besitzerin der Jausenstation „[[Jammerpepi]]“ beim Urtelstein in [[Baden]]. Am 1. Juli 1742 heiratete<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-02/?pg=151 Pfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1730-1761 (fol.23)] Trauung Lorenz Jammer mit Juliana Togler </ref> Lorenz Jammer seine Frau Juliana Togler aus Siegenfeld im Stift Heiligenkreuz und baute mit ihr 1751 die ''Augustinerhütte'' aus. Durch den Ausbau wurde die [[w:Grundherrschaft|Grundherrschaft]] - der [[w:Lehnswesen|Lehnsherr]] des Augustinerklosters - aufmerksam, denn dort hätte Lorenz eine Baugenehmigung einholen müssen und nicht beim Augustinerkloster. Es entstand ein Streit um die Hütte, den das Augustinerkloster 1760 so löste, indem sie das Haus der Grundherrschaft abkaufte und gleichzeitig das Haus an Lorenz Jammer verpachtete.
Nach der Einführung der [[w:Flößerei|Holzschwemme]] an der [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] siedelte das Augustinerkloster zu Beginn des 18. Jahrhunderts einen Holzknecht aus der Schwechat (Fluss) Jammer an. Laut Sterbebuch der [[Stift Heiligenkreuz|Stiftspfarre Heiligenkreuz]] starb Blasius Jammer am 8. Jänner 1741 "''holzknechthütter in dero hern P.P. Augustiner waltung an Kaltenberg''". Damit erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der ''Augustinerhütte''. Nach dem Tod von Blasius Jammer<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-02/?pg=212 Pfarre Heiligenkreuz – Sterbebuch 1730-1761 (fol.20)]  Blasius Jammer (*1665 ; † 8. Jänner 1741) Holzknecht</ref> erbte sein Sohn Lorenz<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-01/?pg=110 Pfarre Heiligenkreuz - Taufbuch 1683-1730 (fol.102)] Lorenz Jammer (* 24. Februar 1713 am Kaltenberg - Schwechatbach)</ref> die Hütte, die damals nicht viel mehr wert war als eine Kuh<ref><u>Literatur</u>: [[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]]</ref>. Ein Bruder von Lorenz, namens Karl, wurde auch der Großvater von Josefa Jammer, der legendären Besitzerin der Jausenstation „[[Jammerpepi]]“ beim [[Urtelstein]] in [[Baden]]. Am 1. Juli 1742 heiratete<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-02/?pg=151 Pfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1730-1761 (fol.23)] Trauung Lorenz Jammer mit Juliana Togler </ref> Lorenz Jammer seine Frau Juliana Togler aus Siegenfeld im Stift Heiligenkreuz und baute mit ihr 1751 die ''Augustinerhütte'' aus.


Anfang des 19. Jahrhunderts, als Baden durch [[w:Franz_II._(HRR)|Kaiser Franz II.]] zur Kaiserstadt wurde und auf Geheiß  des großen Förderer-Badens, [[w:Anton_Viktor_von_Österreich|Erzherzog Anton (1779-1835)]] Spazierwege im Helenental angelegt wurden, kam es zunächst in den "[[Krainerhütte|Krainer Hütten]]" gegenüber vom Burgstall zur Milch- und Kaffeeausschank. In diesem Sinne begannen auch die Pächter der ''Augustinerhütte'', Jahre später, mit dem gleichen Angebot, ihr [[w:Salär|Salär]] aufzubessern. War doch die ''Augustinerhütte'' am Fuße des Hollergrabens der Ausgangspunkt zur Wanderung über das ''Lange Tal'' zum „[[w:Hoher Lindkogel|Eisernen Tor]]“ am ''Hohen Lindkogel''.
Dieser Ausbau rief die [[w:Grundherrschaft|Grundherrschaft]] - den Grundherrn des Augustinerklosters - auf den Plan, denn Lorenz hätte eine Baugenehmigung bei der Grundherrschaft und nicht beim Augustinerkloster einholen müssen. Es entstand ein Streit um die Hütte, den das Augustinerkloster 1760 so löste, indem es das Haus der Herrschaft abkaufte und gleichzeitig das Haus an Lorenz Jammer verpachtete.  


Im August 1885 taucht Emilie Hosnedel als Betreiberin der Kaffee- und Milchschank ''Augustinerhütte'' in einer Werbeanzeige im ''Badener Bezirks-Blatt'' auf<ref>{{ANNO|bbb|06|08|1885|4|Inserat|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>. Sieben Jahre später bewirtschaftete die Witwe Marie Haslinger geb. Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/maria-raisenmarkt/01-04/?pg=76 Pfarre Raisenmarkt - Taufbuch 1840-1863 (fol.89)] Maria Haslinger geb. Steiner (*1. Febraur 1850 in Schwechatbach Nr. 12; † 8. April 1941 in Augustinerhütte Nr. 34 - Schwechatbach) Hüttenwirtin </ref> erstmals dieselbe, nachdem ihr Ehemann Ferdinand Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-07/?pg=185 Pfarre Heiligenkreuz . Sterbebuch 1862-1898 (fol.183)] Ferdinand Haslinger (*7. Juli 1844 in Mayerling; † 29. August 1891 in Schwechatbach, Augustinerhütte Nr. 3) Holzhacker</ref>, ein Holzhacker am Schwechatbach, 1891 verstorben war. Die k.u.k. Bezirkshauptmannschaft Baden erteilte die Konzession für den Monat März 1892<ref>{{ANNO|bbb|23|04|1892|5|Concessioniertes Gewerbe, ertheilt von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Baden|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>.  
Als Baden zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch [[w:Franz_II._(HRR)|Kaiser Franz II.]] zur Kaiserstadt wurde und auf Veranlassung des großen Förderers Badens, [[w:Anton_Viktor_von_Österreich|Erzherzog Anton (1779-1835)]], Spazierwege im Helenental angelegt wurden, wurde zunächst in den "[[Krainerhütte|Krainer Hütten]]" gegenüber dem Burgstall Milch und Kaffee ausgeschenkt. In diesem Sinne begannen Jahre später auch die Pächter der ''Augustinerhütte'', mit dem gleichen Angebot ihr Einkommen aufzubessern. War doch die ''Augustinerhütte'' am Fuße des Hollergrabens der Ausgangspunkt für die Wanderung durch das ''Lange Tal'' zum „[[w:Hoher Lindkogel|Eisernen Tor]]“ am ''Hohen Lindkogel''.


Eine gar nicht erfreuliche Meldung geistert im März 1900 quer durch den damaligen Blätterwald - die ''Badener Zeitung'' schrieb:
Im August 1885 taucht Emilie Hosnedel als Betreiberin der Kaffee- und Milchschank ''Augustinerhütte'' in einem Inserat im ''Badener Bezirks-Blatt'' auf<ref>{{ANNO|bbb|06|08|1885|4|Inserat|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>. Sieben Jahre später bewirtschaftete die Witwe Marie Haslinger geb. Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/maria-raisenmarkt/01-04/?pg=76 Pfarre Raisenmarkt - Taufbuch 1840-1863 (fol.89)] Maria Haslinger geb. Steiner (*1. Febraur 1850 in Schwechatbach Nr. 12; † 8. April 1941 in Augustinerhütte Nr. 34 - Schwechatbach) Hüttenwirtin </ref> erstmals die Augustinerhütte, nachdem ihr Mann Ferdinand Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-07/?pg=185 Pfarre Heiligenkreuz . Sterbebuch 1862-1898 (fol.183)] Ferdinand Haslinger (*7. Juli 1844 in Mayerling; † 29. August 1891 in Schwechatbach, Augustinerhütte Nr. 3) Holzhacker</ref>, ein Holzhacker am Schwechatbach, 1891 verstorben war. Die k.k. Bezirkshauptmannschaft Baden erteilte die Konzession für den Monat März 1892<ref>{{ANNO|bbb|23|04|1892|5|Concessioniertes Gewerbe, ertheilt von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Baden|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>.
 
Eine keineswegs erfreuliche Meldung geisterte im März 1900 durch den damaligen Blätterwald - die ''Badener Zeitung'' schrieb:
{{Zitat|Die zwar primitive aber wegen ihrer hübschen Lage am Aufstiege zum Eisernen Thore gelegene Augustinerhütte, welche den Touristen als Erfrischungsstation zum Frühstück und zur Jause immer gute Milch, Kaffee und Flaschenbier bot, wird nun aufgelassen, nachdem das k. k. Forstärar der Pächterin das Haus gekündigt hat. Wie wir erfahren, will die bisherige langjährige Bewirtschafterin der Augustinerhütte, Frau Maria Haslinger, in Berücksichtigung eines touristischen Bedürfnisses, in der Nähe der alten Raststation eine neue Augustinerhütte errichten und dort das alte und von vielen liebgewonnene Geschäft weiter betreiben|Badener Zeitung vom 3. März 1900<ref>{{ANNO|bzt|03|03|1900|3|Auflassung der Augustinerhütte|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>}}
{{Zitat|Die zwar primitive aber wegen ihrer hübschen Lage am Aufstiege zum Eisernen Thore gelegene Augustinerhütte, welche den Touristen als Erfrischungsstation zum Frühstück und zur Jause immer gute Milch, Kaffee und Flaschenbier bot, wird nun aufgelassen, nachdem das k. k. Forstärar der Pächterin das Haus gekündigt hat. Wie wir erfahren, will die bisherige langjährige Bewirtschafterin der Augustinerhütte, Frau Maria Haslinger, in Berücksichtigung eines touristischen Bedürfnisses, in der Nähe der alten Raststation eine neue Augustinerhütte errichten und dort das alte und von vielen liebgewonnene Geschäft weiter betreiben|Badener Zeitung vom 3. März 1900<ref>{{ANNO|bzt|03|03|1900|3|Auflassung der Augustinerhütte|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>}}


Und es kam wirklich dazu! Schon im August desselben Jahres gab die Badener Zeitung wieder die Eröffnung der ''Augustinerhütte'' durch Frau Marie Haslinger bekannt<ref>{{ANNO|bzt|11|08|1900|3|Eröffnung der Augustinerhütte|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>. Die Grundparzelle der ''Augustinerhütte'' gehörte aber zu dieser Zeit eigentumsrechtlich dem Bruder von Maria Haslinger, Herrn Karl Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/maria-raisenmarkt/01-04/?pg=122 Pfarre Raisenmarkt - Taufbuch 1840-1863 (fol.135)] Karl Steiner (*28. Oktober 1855 in Schwechatbach Nr. 12; † [[1952]] in Schwechatbach Nr. 7) Holzhacker </ref> und dessen Ehegattin Aloisia Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/01-07/?pg=390 Pfarre Alland - Taufbuch 1850-1859 (fol.187)] Aloisia Steiner geb. Reiner (*16. Februar 1859 in Mayerling Nr. 6; † [http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=33 25. April 1902] in der Augustinerhütte Nr. 13 ) Holzhackersgattin</ref>. Ergo dessen musste laut diesem Umstand Frau Haslinger den Neubau als Pächterin getätigt haben – wie auch immer – nach dem Tod von Aloisia Steiner, der Mutter von Rosa Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01-08/?pg=94 Pfarre Heiligenkreuz – Taufbuch 1871-1888 (fol.92)] Rosalia Steurer geb. Steiner (*16. April 1880 in Krainerhütte Nr. 1; + 26. April 1967 im Krankenhaus Baden) Hüttenwirtin</ref> erbte diese 1902 die ''Augustinerhütte'' und ehelichte im selben Jahr Ferdinand Steurer<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/02-08/?pg=45 Pfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1898-1929 (fol.42)] Ferdinand Steurer (*16. Mai 1875 in Stollhof, Pfarre Muthmannsdorf, Bezirk Wiener Neustadt; + 22. Jänner 1944 in Baden) Hüttenwirt</ref>, einem Hausknecht aus Siegenfeld am Schwechatbach Nr. 40. Das Ehepaar führte die Gastwirtschaft unter dem Titel: "''Ferdinand Steurer's Kaffee u. Restaurant Augustinerhütte"'' weiter.  
Und es geschah wirklich! Bereits im August desselben Jahres vermeldete die Badener Zeitung wieder die Eröffnung der ''Augustinerhütte'' durch Frau Marie Haslinger<ref>{{ANNO|bzt|11|08|1900|3|Eröffnung der Augustinerhütte|HERVORHEBUNG=Augustinerhütte}}</ref>. Die Grundparzelle der ''Augustinerhütte'' gehörte aber zu dieser Zeit eigentumsrechtlich dem Bruder von Maria Haslinger, Herrn Karl Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/maria-raisenmarkt/01-04/?pg=122 Pfarre Raisenmarkt - Taufbuch 1840-1863 (fol.135)] Karl Steiner (*28. Oktober 1855 in Schwechatbach Nr. 12; † [[1952]] in Schwechatbach Nr. 7) Holzhacker </ref> und dessen Gattin Aloisia Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/01-07/?pg=390 Pfarre Alland - Taufbuch 1850-1859 (fol.187)] Aloisia Steiner geb. Reiner (*16. Februar 1859 in Mayerling Nr. 6; † [http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=33 25. April 1902] in der Augustinerhütte Nr. 13 ) Holzhackersgattin</ref>. Ergo dessen musste laut diesem Umstand Frau Haslinger den Neubau als Pächterin getätigt haben – wie auch immer – nach dem Tod von Aloisia Steiner, der Mutter von Rosa Steiner<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01-08/?pg=94 Pfarre Heiligenkreuz – Taufbuch 1871-1888 (fol.92)] Rosalia Steurer geb. Steiner (*16. April 1880 in Krainerhütte Nr. 1; + 26. April 1967 im Krankenhaus Baden) Hüttenwirtin</ref> erbte diese 1902 die ''Augustinerhütte'' und ehelichte im selben Jahr Ferdinand Steurer<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/02-08/?pg=45 Pfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1898-1929 (fol.42)] Ferdinand Steurer (*16. Mai 1875 in Stollhof, Pfarre Muthmannsdorf, Bezirk Wiener Neustadt; + 22. Jänner 1944 in Baden) Hüttenwirt</ref>, einem Hausknecht aus Siegenfeld. Das Ehepaar führte die Gastwirtschaft unter dem Titel: "''Ferdinand Steurer's Kaffee u. Restaurant Augustinerhütte"'' weiter.  


Anno 1950 kauft die Tochter der Steurer’s, Auguste, die mit Franz Rubel verheiratet war, von den Eltern die ''Augustinerhütte'' und führt diese bis 1964, wo dann wiederum deren Tochter Herta Rubel, verheiratete Scheder die Gastwirtschaft ebenfalls von den Eltern käuflich erwarb. Im Jahr 1982 erbte Herta Scheder das Ausflugslokal von ihrem Mann und übergibt es 1983 an ihren jüngeren Sohn Franz Scheder.  
Im Jahre 1950 kaufte die Tochter der Steurer’s, Auguste, verheiratete Rubel, die Augustinerhütte von ihren Eltern und führte sie bis 1964, als ihre Tochter Herta Rubel, verheiratete Scheder, die Gastwirtschaft ebenfalls von ihren Eltern erwarb. 1982 erbte Herta Scheder von ihrem verstorbenen Mann dessen Anteil am Ausflugslokal und übergab die gesamte Gastwirtschaft ihren jüngsten Sohn Franz Scheder.


In der Badener Zeitung erschien zum 25- bzw. 45-jährigen Jubiläum folgender Zeitungsartikel:<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19250725&query=text:%22Augustinerh%c3%bctte%22&ref=anno-search&seite=3 ''Augustinerhütte''] In: ''Badener Zeitung'', 25. Juli 1925 S. 3 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>
In der Badener Zeitung erschien zum 25- bzw. 45-jährigen Jubiläum folgender Zeitungsartikel:<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19250725&query=text:%22Augustinerh%c3%bctte%22&ref=anno-search&seite=3 ''Augustinerhütte''] In: ''Badener Zeitung'', 25. Juli 1925 S. 3 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref> {{Zitat|Die idyllische im Helenental gelegene, von der Touristenwelt vielfach als Raststation zum Auf- und Abstieg vom „Eisernen Tor“ (Hoher Lindkogel) in Anspruch genommene waldeinsame Augustinerhütte begeht am Annatage (26. Juli 1925) ein interessantes Doppel-Jubiläum. Es sind 45 Jahre, daß die Frühere Pächterin Maria Haslinger (Mödl) den guten Ruf dieser Bergstation begründete, und 25 Jahre, dass die derzeitigen Eigentümer der umbauten Gastwirtschaft, die in allen Kreisen beliebten Eheleute Ferdinand und Rosa Steurer, gemeinsam mit der Vorgenannten an einer Stelle hausen, wo in uralten Zeiten riesige Lärchenbestände den jetzigen Bergwiesenabhang bedeckten. Die Augustinerhütte hat eine sehr interessante historische Vergangenheit. Im dreizehnten Jahrhundert hausten sieben Einsiedler aus dem Orden des heiligen Augustinus in der Umgebung Badens. Als ihnen in Baden ein Kloster errichtet wurde, blieb nur die Klause des ältesten der Einsiedler bestehen, weil von dort aus der Holzschlag für den Klosterbau begann. So entstand der Name „Augustinerhütte“. Im vierzehnten Jahrhundert, als Herzog Otto der Fröhliche das Augustinerkloster vergrößerte, wurde wieder Holz von dieser Stelle bezogen und die Klause zu einem Bauernwirtshaus für Holzschläger und Jäger umgestaltet. Da man bei dieser Gelegenheit auf den riesigen Bestand der Eibe aufmerksam wurde, errichtete ein berühmter Badener Handelsmann Peter Brandstätter, 1450 dortselbst eine Pfeilschnitzerei aus dem hierfür besonders geeigneten Eibenholze. Seit dieser Zeit bietet das einsame Berghaus eine gastliche Stätte, wo man jederzeit einen Labetrunk und einen guten Bissen erhielt. Auch durch die Liebesspiele der Rokokozeit war die blumige Wiese berühmt und zur Zeit des Kongresses war die Augustinerhütte ein Lieblingsaufenthalt der Aristokratie. In den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts war die Augustinerhütte abermals ein Treffpunkt des Adels, und bei einem dort veranstalteten Feste waren sämtliche in Baden weilenden Erzherzöge, fremde Fürstlichkeiten, Kronprinz Rudolph und der deutsche Kronprinz Wilhelm anwesend. Heute ist das in herrlicher Gebirgsgegend und staubfreier Höhenluft gelegene Bergrestaurant das Ziel vieler Wiener, Mödlinger und Badener Ausflügler und der Endpunkt eines schönen Spazierganges.|Badener Zeitung vom 25. Juli 1925}}
{{Zitat|Die idyllische im Helenental gelegene, von der Touristenwelt vielfach als Raststation zum Auf- und Abstieg vom „Eisernen Tor“ (Hoher Lindkogel) in Anspruch genommene waldeinsame Augustinerhütte begeht am Annatage (26. Juli 1925) ein interessantes Doppel-Jubiläum. Es sind 45 Jahre, daß die Frühere Pächterin Maria Haslinger (Mödl) den guten Ruf dieser Bergstation begründete, und 25 Jahre, dass die derzeitigen Eigentümer der umbauten Gastwirtschaft, die in allen Kreisen beliebten Eheleute Ferdinand und Rosa Steurer, gemeinsam mit der Vorgenannten an einer Stelle hausen, wo in uralten Zeiten riesige Lärchenbestände den jetzigen Bergwiesenabhang bedeckten. Die Augustinerhütte hat eine sehr interessante historische Vergangenheit. Im dreizehnten Jahrhundert hausten sieben Einsiedler aus dem Orden des heiligen Augustinus in der Umgebung Badens. Als ihnen in Baden ein Kloster errichtet wurde, blieb nur die Klause des ältesten der Einsiedler bestehen, weil von dort aus der Holzschlag für den Klosterbau begann. So entstand der Name „Augustinerhütte“. Im vierzehnten Jahrhundert, als Herzog Otto der Fröhliche das Augustinerkloster vergrößerte, wurde wieder Holz von dieser Stelle bezogen und die Klause zu einem Bauernwirtshaus für Holzschläger und Jäger umgestaltet. Da man bei dieser Gelegenheit auf den riesigen Bestand der Eibe aufmerksam wurde, errichtete ein berühmter Badener Handelsmann Peter Brandstätter, 1450 dortselbst eine Pfeilschnitzerei aus dem hierfür besonders geeigneten Eibenholze. Seit dieser Zeit bietet das einsame Berghaus eine gastliche Stätte, wo man jederzeit einen Labetrunk und einen guten Bissen erhielt. Auch durch die Liebesspiele der Rokokozeit war die blumige Wiese berühmt und zur Zeit des Kongresses war die Augustinerhütte ein Lieblingsaufenthalt der Aristokratie. In den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts war die Augustinerhütte abermals ein Treffpunkt des Adels, und bei einem dort veranstalteten Feste waren sämtliche in Baden weilenden Erzherzöge, fremde Fürstlichkeiten, Kronprinz Rudolph und der deutsche Kronprinz Wilhelm anwesend. Heute ist das in herrlicher Gebirgsgegend und staubfreier Höhenluft gelegene Bergrestaurant das Ziel vieler Wiener, Mödlinger und Badener Ausflügler und der Endpunkt eines schönen Spazierganges.|Badener Zeitung vom 25. Juli 1925}}
==Grundbücherliche Eigentümer==
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==Weblinks==
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