Bernhard Demmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Bernhard Demmer kam 1833 als Sohn des Innungsmeisters und Kunstschlossers Johann Wilhelm Demmer und dessen Ehefrau Henriette geb. Vogel in Eisenach im damaligen [[w:Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach|Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach]] (später aufgegangen im deutschen Bundesland Thüringen) zur Welt. Demmer erlernte wie schon sein Vater das Schlosserhandwerk und ließ sich nach mehrjähriger Wanderschaft (Walz) im Jahre 1851 in Wien nieder.  Nach seinem Studium am [[w:k.k. Polytechnisches Institut|k. k. Polytechnischen Institut]] trat er 1856 als Konstrukteur in die [[w:Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft|k.k. privilegierte Österreichisch-ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft]] ein und wurde später als engster Mitarbeiter des Direktors [[w:John Haswell|John Haswell]] Chef des Konstruktionsbüros.
Bernhard Demmer kam 1833 als Sohn des Innungsmeisters und Kunstschlossers Johann Wilhelm Demmer und dessen Ehefrau Henriette geb. Vogel in Eisenach im damaligen [[w:Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach|Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach]] (später aufgegangen im deutschen Bundesland Thüringen) zur Welt. Demmer erlernte wie schon sein Vater das Schlosserhandwerk und ließ sich nach mehrjähriger Wanderschaft (Walz) im Jahre 1851 in Wien nieder.  Nach seinem Studium am [[w:k.k. Polytechnisches Institut|k. k. Polytechnischen Institut]] trat er 1856 als Konstrukteur in die [[w:Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft|k.k. privilegierte Österreichisch-ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft]] ein und wurde später als engster Mitarbeiter des Direktors [[w:John Haswell|John Haswell]] Chef des Konstruktionsbüros.


Als im Jahre 1869 der [[w:Wiener Bankverein|Wiener Bankverein]] und das [[w:Creditanstalt-Bankverein|Bankhaus Rothschild]] die Wiener [[w:Lokomotivfabrik Floridsdorf|Lokomotivfabrik AG]] in [[Großjedlersdorf]] der späteren ehemaligen Gemeinde [[Floridsdorf]] gründete, leitete Demmer als Direktor die Fabrik und baute diese erfolgreich auf. Bereits im ersten Jahr des Bestehens der Fabrik wurden an die 100 [[w:Lokomotive|Lokomotiven]] gebaut, insgesamt sollten es mehr als 5.000 werden.  Eine Spezialität waren die Zugmaschinen für Zahnradbahnen, die nach dem System Abt gebaut wurden.
Als im Jahre 1869 der [[w:Wiener Bankverein|Wiener Bankverein]] und das [[w:Creditanstalt-Bankverein|Bankhaus Rothschild]] die Wiener [[w:Lokomotivfabrik Floridsdorf|Wiener Lokomotiv-Fabriks-Actien-Gesellschaft]] in [[Großjedlersdorf]] der späteren ehemaligen Gemeinde [[Floridsdorf]] gründete, leitete Demmer als Direktor die Fabrik und baute diese erfolgreich auf. Bereits im ersten Jahr des Bestehens der Fabrik wurden an die 100 [[w:Lokomotive|Lokomotiven]] gebaut, insgesamt sollten es mehr als 5.000 werden.  Eine Spezialität waren die Zugmaschinen für Zahnradbahnen, die nach dem System Abt gebaut wurden. Demmer verfügte über verschiedene Patente<ref>{{ANNO|ohj|04|10|1867|39|HERVORHEBUNG=Bernhard_Demmer}}</ref> für Dampflokomotivkonstruktionen und erwies sich auch bei der Unternehmensführung als sehr innovativ, den die Wiener ''Lokomotiv-Fabriks-Actien-Gesellschaft'' war die erste, die auf die Elektrifizierung der gesamten Produktion umgestellt wurde.


Demmer verfügte über verschiedene Patente<ref>{{ANNO|ohj|04|10|1867|39|}}</ref> <ref>{{ANNO|ohj|04|10|1867|39|HERVORHEBUNG=Bernhard_Demmer}}</ref> für Dampflokomotivkonstruktionen und erwies sich auch bei der Unternehmensführung als sehr innovativ, den die Wiener Locomotiv-Fabruk-AG war die erste, die auf die Elektrifizierung der gesamten Produktion umgestellt wurde.
Später wurde Demmer auch Administrationsrat der [[w:Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft|Ersten Donau-Dampfschiffahrt-Gesellschaft]], Verwaltungsrat der ''österr. Waffenfabriks-Gesellschaft'', Verwaltungsrat der ''Maschinenfabriks-Actien-Gesellschaft'' „Vulcan“, Vizepräsident des ''Vereins der Montan-, Eisen- und Maschinenindustriellen Österreichs'' und Prüfungskommissär der ''II. k. k. Staatsprüfungs-Commission'' an der [[w:Technische Universität Wien|Technischen Hochschule]] in Wien.
Bernhard Demmer verstarb im Juli 1902 im 69. Lebensjahr während einer Kutschenfahrt zur k. k. Hofapotheke in der Inneren Stadt in Wien an einer Herzlähmung<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB22/?pg=69 Wien I., Evangelische Kirche – Sterbebuch 1902-1902 (RZ 496)] </ref>, wurde im Trauerhause in der Lokomotivfabrik Floridsdorf nach evangelischen Ritus (A.C.) feierlich eingesegnet und hernach in Anwesenheit  zahlreicher Honoratioren auf dem Wiener [[w:Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof|Matzleinsdorfer Evangelischen Friedhof]] zur ewigen Ruhe bestattet<ref>{{ANNO|nfp|31|07|1902|16|Trauerparte|HERVORHEBUNG=Bernhard_Demmer}}</ref>.


Später wurde Demmer auch Administrationsrat der Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, Verwaltungsrat der österr. Waffenfabriks-Gesellschaft, Verwaltungsrat der Maschinenfabriks-Actien-Gesellschaft „Vulcan“, Vizepräsident des Vereins der Montan-, Eisen- und Maschinenindustriellen Österreichs und Prüfungscommissär der II. k. k. Staatsprüfungs-Commission an der Technischen Hochschule in Wien.
== Privates ==
   
Am 4. Mai 1873, im Jahr der [[w:Wiener Weltausstellung|Wiener Weltausstellung]], heiratete Bernhard Demmer im Alter von 46 Jahren die um 28 Jahre jüngere Wienerin Clara Hermine Beyde in der Wiener [[w:Lutherische Stadtkirche (Wien)|Lutherischen Stadtkirche]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB10/?pg=68 Wien, Evangelische Kirche – Trauungsbuch 1873-1874 (RZ 131)] </ref>, welche aber schon im 21. Lebensjahr im August 1876 verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB11/?pg=190 Wien I., Evangelische Kirche – Sterbebuch 1874-1876 (RZ 457)] </ref>. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Fritz Demmer (*1874)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB27/?pg=423 Wien I., Evangelische Kirche – Taufbuch 1874-1874 (RZ 860)] </ref> und Hermann Demmer (*1876)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB29/?pg=136 Wien I., Evangelische Kirche – Taufbuch 1876-1876 (RZ 283)] </ref> hervor, die beide in der ''Lokomotivfabrik Floridsdorf'' zur Welt kamen. Ein paar Jahre nach dem Tod seiner ersten Gattin ehelichte der Witwer anno 1881ebenda seine zweite Gattin, die um 31 Jahre jüngere Fleischhauerstochter Maria Theresia Schauerhuber<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB12/?pg=285 Wien, Evangelische Kirche – Trauungsbuch 1878-1881 (RZ 65)] </ref>, die ihm die Kinder Hans, Arno und Eleonore (1887-1953)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB40/?pg=81 Wien I., Evangelische Kirche – Taufbuch 1887-1887 (RZ 162)] </ref> schenkte.
Bernhard Demmer verstarb im Juli 1902 im 69. Lebensjahr während einer Kutschenfahrt zur k. k. Hofapotheke in der Inneren Stadt in Wien an einer Herzlähmung (2), wurde im Trauerhause in der Lokomotivfabrik Floridsdorf nach evang. Ritus (A.C.) feierlich eingesegnet und hernach in Anwesenheit  zahlreicher Honoratioren auf dem Wiener Matzleinsdorfer evangelischen Friedhof zur ewigen Ruhe bestattet (3).


== Auszeichnungen und Ehrungen ==
== Auszeichnungen und Ehrungen ==


* 1901 anlässlich Demmers Beteiligung an der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 verlieh ihm Kaiser Franz Joseph I. den Ritterorden der Eisernen Krone III. Klasse (4)
* 1901 anlässlich Demmers Beteiligung an der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 verlieh ihm Kaiser Franz Joseph I. den Ritterorden der Eisernen Krone III. Klasse<ref>(1)  {{ANNO|fdz|02|03|1901|2|Auszeichnungen|HERVORHEBUNG=Bernhard_Demmer }}</ref>
* 1909 zu seinen Ehren benannte die Gemeinde Wien die ehemalige Haidegasse in Großjedlersdorf in ''"Demmergasse"''.
* 1909 zu seinen Ehren benannte die Gemeinde Wien die ehemalige Haidegasse in Großjedlersdorf in ''"Demmergasse"''.


== Privates ==
== Einzelnachweise ==
Am 4. Mai 1873, im Jahr der Wiener Weltausstellung, heiratete Demmer mit 46 Jahren die um 28 Jahre jüngere Wienerin Clara Hermine Beyde im zarten Alter von nur 18 Jahren in der Wiener Lutherischen Stadtkirche nach evang. Ritus (5), welche aber schon mit im 21. Lebensjahr am 2. August 1876 verstarb (6).  Aus dieser Ehe gingen die Söhne Fritz Demmer (*1874) (7) und  Hermann Demmer (*1876)(8) hervor, die beide in der Lokomativfabrik Floridsdorf zur Welt kamen.
<references />


Ein paar Jahre nach dem Tod seiner ersten Gattin ehelichte der Witwer ebenfalls in der Lutherischen Stadtkirche anno1881seine zweite Gattin, die um 31 Jahre jüngere Fleischhauerstochter Maria Theresia Schauerhuber (9), die ihm die Kinder Hans, Arno und Eleonore (1887-1953) schenkte.




== Einzelnachweise ==
(8) Wien I., Evangelische Kirche – Taufbuch 1876-1876 (RZ 283) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB29/?pg=136
<references />
{{ANNO|ohj|04|10|1867|39|}} Erfindung
(2) Wien I., Evangelische Kirche – Sterbebuch 1902-1902 (RZ 496) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB22/?pg=69
(3) {{ANNO|nfp|31|07|1902|16|Trauerparte}}
(4) {{ANNO|fdz|02|03|1901|2|Auszeichnungen}}
(5) Wien, Evangelische Kirche – Trauungsbuch 1873-1874 (RZ 131) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB10/?pg=68
(6) Wien, Evangelische Kirche – Sterbebuch 1874-1876 (RZ 457) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB11/?pg=190
(7) Wien I., Evangelische Kriche – Taufbuch 1874-1874 (RZ 860) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB27/?pg=423
(8) Wien I., Evangelische Kriche – Taufbuch 1876-1876 (RZ 283) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB29/?pg=136
(9) Wien, Evangelische Kirche – Trauungsbuch 1878-1881 (RZ 65) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB12/?pg=285
(10) Wien I., Evangelische Kriche – Taufbuch 1887-1887 (RZ 162) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TFB40/?pg=81
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