Leopold von Horn: Unterschied zwischen den Versionen

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Leopold von Horn wird erstmals 1369 urkundlich genannt. In diesem Jahr erhielt er die Pfarre von Baden, um die er an der Kurie zuvor längere Zeit prozessiert hatte. Außerdem wurde ihn im selben Jahr die Expektanz auf ein Benefizium der Kollatur des [[Stift Melk|Abtes von Melk]] verliehen. 1372 gelangte er in den Besitz der reich dotierten Pfarre von Mödling, welche dem [[Stift Melk]] gehörte. [[w:Gregor XI.|Papst Gregor XI.]] providierte ihn im Februar 1373 zum Dompropst von [[w:Hochstift Passau|Passau]]. Wenig später verhandelte Leopold von Horn als Gesandter von Herzog Leopold (III.) von Österreich am päpstlichen Hof in [[w:Avignon|Avignon]] um die Erneuerung eines Bündnisses mit dem [[w:Amadeus VI. von Savoyen|Grafen von Savoyen]], es dürfte seine erste politische Mission gewesen sein. Zwischen 1375 und 1379 war er für wichtige Finanzangelegenheiten des Herzogs zuständig, wobei sich seine Kompetenzen mit denen des herzoglichen Kammermeister überschnitten.<ref name ="Lackner151/>
Leopold von Horn wird erstmals 1369 urkundlich genannt. In diesem Jahr erhielt er die Pfarre von Baden, um die er an der Kurie zuvor längere Zeit prozessiert hatte. Außerdem wurde ihn im selben Jahr die Expektanz auf ein Benefizium der Kollatur des [[Stift Melk|Abtes von Melk]] verliehen. 1372 gelangte er in den Besitz der reich dotierten Pfarre von Mödling, welche dem [[Stift Melk]] gehörte. [[w:Gregor XI.|Papst Gregor XI.]] providierte ihn im Februar 1373 zum Dompropst von [[w:Hochstift Passau|Passau]]. Wenig später verhandelte Leopold von Horn als Gesandter von Herzog Leopold (III.) von Österreich am päpstlichen Hof in [[w:Avignon|Avignon]] um die Erneuerung eines Bündnisses mit dem [[w:Amadeus VI. von Savoyen|Grafen von Savoyen]], es dürfte seine erste politische Mission gewesen sein. Zwischen 1375 und 1379 war er für wichtige Finanzangelegenheiten des Herzogs zuständig, wobei sich seine Kompetenzen mit denen des herzoglichen Kammermeister überschnitten.<ref name ="Lackner151/>


Nachdem Leopold von Horn im Frühsommer 1378 durch [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] zum Bischof von Freising providiert worden war, scheint er zwar weiterhin gute Beziehungen zu Herzog Leopold (III.) gehalten zu haben, so wird er 1381 ausdrücklich mehrmals als dessen Rat genannt, dürfte sich aber von dessen Hof zunächst weitgehend zurückgezogen haben.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 151f.</ref> Das könnte damit zusammenhängen, dass er als Bischof von Freising zunächst keineswegs nicht unumstritten war, da das Domkapitel von Freising nicht ihn, sondern [[w:Johann von Moosburg|Johann "''den Moosburger''"]] († 1409), einen unehelichen Sohn von [[w:Stephan III. (Bayern)|Herzog Stephan (III.) von Baiern-Ingolstadt]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> ("''Stephan den Kneißel''") († 1413), begünstigte, und daher die Sicherung seiner bischöflichen Stellung zunächst für ihn Priorität hatte. Eine weitere Ursache könnte die Stellungnahme von Herzog Leopold (III.) im [[Abendländisches Schisma]] gewesen sein. Jedenfalls hat es den Anschein, dass Leopold von Horn keineswegs bereit war, die Zuwendung des Herzogs zum "Avignonesischen Papst" mitzutragen.<ref name ="Lackner152>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 152</ref>
Nachdem Leopold von Horn im Frühsommer 1378 durch [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] zum Bischof von Freising providiert worden war, scheint er zwar weiterhin gute Beziehungen zu Herzog Leopold (III.) gehalten zu haben, so wird er 1381 ausdrücklich mehrmals als dessen Rat genannt, dürfte sich aber von dessen Hof zunächst weitgehend zurückgezogen haben.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 151f.</ref> Das könnte damit zusammenhängen, dass er als Bischof von Freising zunächst keineswegs nicht unumstritten war, da das Domkapitel von Freising nicht ihn, sondern [[w:Johann von Moosburg|Johann "''den Moosburger''"]] († 1409), einen unehelichen Sohn von [[w:Stephan III. (Bayern)|Herzog Stephan (III.) von Baiern-Ingolstadt]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> ("''Stephan den Kneißel''") († 1413), begünstigte, und daher die Sicherung seiner bischöflichen Stellung zunächst für ihn Priorität hatte. Eine weitere Ursache könnte die Stellungnahme von Herzog Leopold (III.) im [[w:Abendländisches Schisma|Abendländisches Schisma]] gewesen sein. Jedenfalls hat es den Anschein, dass Leopold von Horn keineswegs bereit war, die Zuwendung des Herzogs zum "Avignonesischen Papst" mitzutragen.<ref name ="Lackner152>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 152</ref>


1381 begleitete Leopold von Horn Herzog Leopold (III.) nach [[Treviso]], wo er am 23. Mai 1381 letztmals urkundlich genannt ist. Wenig später suchte er die in [[w:Krain|Krain]] gelegenen Herrschaften seines Hochstiftes auf, wo er am 5. August 1381 tödlich verunglückte.<ref name ="Lackner152/>
1381 begleitete Leopold von Horn Herzog Leopold (III.) nach [[w:Treviso|Treviso]], wo er am 23. Mai 1381 letztmals urkundlich genannt ist. Wenig später suchte er die in [[w:Krain|Krain]] gelegenen Herrschaften seines Hochstiftes auf, wo er am 5. August 1381 tödlich verunglückte.<ref name ="Lackner152/>


== Literatur ==
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