Albero V. von Kuenring-Dürnstein

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Albero (V.) von Kuenring mit seiner Gemahlin Gertrude von Wildon, Zeichnung im "Liber Fundatorum Zwetlensis", besser bekannt als "Zwettler Bärenhaut", entstanden zwischen 1322 und 1332

Albero (V.) von Kuenring (* im 13. Jahrhundert, vermutlich zwischen 1210 und 1215[1]; † 1. Jänner 1260)[2], auch Albero von Kuenring-Dürnstein oder Albero von Dürnstein, war ein Adliger des Herzogtums Österreich. Er gilt als Begründer der Linie "Kuenring-Dürnstein".

Herkunft und Familie

Albero (V.) von Kuenring entstammte der Familie der Kuenringer, einer der bedeutendsten Ministerialenfamilien[A 1] des Herzogtums Österreich. Er war einer der Söhne des später als Raubritter berüchtigten Hadmar (III.) von Kuenring ("Hadmar dem Hund"). Er war der ältere Bruder von Heinrich (IV.) von Kuenring.[3]

Albero (V.) von Kuenring war mit Gertrud von Wildon, einer Tochter von Leutold (Liutold) von Wildon verheiratet.[4] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder:

∞ in 1. Ehe mit Agnes von Feldsberg († 1299), Tochter von Albero von Feldsberg
∞ in 2. Ehe mit Agnes von Asberg[7]
∞ in 1. Ehe mit Alheid von Feldsberg († 1284), Tochter von Albero von Feldsberg
∞ in 2. Ehe mit Katharina von Neuhaus

Leben

Die Burg Dürnstein, Sitz von Albero (V.) von Kuenring, heute

Nach dem Tod ihrer Cousins, der Söhne von Heinrich (III.) von Kuenring, beerbten Albero (V.) von Kuenring und sein Bruder Heinrich (IV.) ihren Onkel. Albero (V.), urkundlich erstmals 1240 genannt, übernahm die Führung innerhalb der Familie.[8] Er erbte die Besitzungen an der Donau und in der Wachau sowie den Städten Zwettl und Zistersdorf.[1] Seinen Sitz hatte er auf der Burg Dürnstein (heute Teil der gleichnamigen Gemeinde).[8] Seine Ehefrau entstammte einer bedeutenden Adelsfamilie des Herzogtums Steier, wodurch Albero (V.) Beziehungen zu dort ansässigen wichtigen Adelsfamilien aufbauen konnte.[4] Als Folge seiner Heirat wurde er mit der Burg Steyregg (heute Teil der Gemeinde Steyregg, die ein Lehen des Hochstiftes Passau war, belehnt.[9] 1246 wurde er zum Schirmvogt von Stift Göttweig bestellt.[10]

Albero (V.) war Schenk des Herzogtums Österreich.[8] Nach dem Tod von Herzog Friedrich (II.) "dem Streitbaren" (1246) nannte sich Albero (V.) Hauptmann Österreichs ("capitaneus Austriae") und zählte zu jenen Adeligen, welche auf die weitere politische Entwicklung des Herzogtums nach dem Aussterben der Babenberger in "männlicher Linie" wesentlichen Einfluss nahmen.[11] So übernahm er aus eigener Machtvollkommenheit landesfürstliche Klostervogteien und nötigte dem Schiffsverkehr auf der Donau seinen nicht unentgeltlichen Geleitschtz auf.[12] Als der "Böhmenkönig" Ottokar 1251 die Herrschaft über das Herzogtum Österreich übernahm, gehörten er und sein Bruder Heinrich (IV.) zu dessen wichtigsten Unterstützern.[1] Seine Söhne kämpften allerdings später auf der Seite König Rudolfs I. gegen den "Böhmenkönig". Nach Alberos Tod übernahm sein Bruder die Führung in der Familie.[1]

Literatur

  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Weblinks

 Albero V. von Kuenring-Dürnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Albero V. von Kuenring, GedächtnisDesLandes.AT, abgerufen am 3. Jänner 2021
  2. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum
  3. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, s. Stammtafel
  4. 4,0 4,1 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 13
  5. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 17
  6. vgl. Heribert Raidl: Die Herren von Kapellen. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 48
  7. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 19
  8. 8,0 8,1 8,2 Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 16
  9. vgl. Heribert Raidl: Die Herren von Kapellen. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 47
  10. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 45
  11. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 14
  12. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 255

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
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