Anton Carl Spanner

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Anton Carl Spanner (*23. April 1841 als Anton Jacob Spanner in Wien, Kaisertum Österreich; † 4. Juli 1917 in Wien-Wieden) war k. k. Linienschifffahrts-Leutnant a. D., Präsident der "Anton Carl Spanner'schen Wassermesser-Fabriksgesellschaft" und des "Wiener Autotaxibetriebes, Verwaltungsrat" und Aufsichtsrat der "Wiener Kommerzialbank" sowie Vorstandsmitglied des "k. k. österreichischen Automobil-Clubs"

Leben

Anton Carl Spanner kam im Frühjahr des Jahres 1841 in Wien, Innere Stadt als Sohn des bürgerlichen Großhändlers Anton Spanner und Antonia geb. Weber zur Welt und wurde in der Wiener Pfarre Am Hof nach röm. kath. Ritus getauft[1].

Er schlug zunächst eine Laufbahn in der K.K. Armee ein und absolvierte die Marine-Schul-Companie wo er 1859 als provisorischer Marinekadett zu den K.K. Marinestreitkräften ausgemustert wurde. Anno 1864 wurde Spanner im Seegefecht bei Helgoland unter Admiral Wilhelm von Tegetthof im deutsch-dänischen Krieg in der Nordsee eingesetzt und danach zum Linienschiffsfähnrich befördert[2]. Zwei Jahre später machte er 1866 im Dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg ebenfalls unter Tegetthof die Seeschlacht von Lissa in der Adria mit. Für seine Verdienste wurde 1867 Anton Spanner das Ritterkreuz des königliche italienischen St. Mauritius und Lazarus Ordens verliehen[3].

In die Reserve versetzt, heiratete Spanner 1869 seine erste Ehefrau Emilie Rahn in der Wiener Pfarre Rossau[4]. Aus dieser Verbindung entstammte eine Tochter namens Rosa Spanner, die 1891 den Linienschiffsleutnant Nikolaus Ritter von Rodakowsky (*1861 in Lemberg) in der Pfarre Heiligenkreuz[5].

Spanner wandte sich, mit ausreichend Kapital versehen, wirtschaftlichen Unternehmungen zu, wobei er sein bei der Marine erworbenes technisches Wissen nutzen konnte. Anno 1872 gründete er in Wien die Anton Carl Spanner'sche Wassermesserfabriks-GmbH, in der zahlreiche Geräte entwickelt und produziert wurde, wie Nass- und Trockenläufer. Zu den hergestellten Produkten gehörten Haus- und Hauptwassermesser, Wassermesser für Hydranten und komplette Wassermesser Prüfstationen. Die Erbauung der Ersten Wiener Hochquellwasserleitung brachte einen erhöhten Bedarf an Wassermessern und führte zu einer Expansion der Firma. Neben dem Hauptgeschäft in Wien kamen Filialen in Frankfurt am Main, Odessa und Mailand hinzu. In den ersten 40 Jahren belief sich die Produktion von diversen Messgeräten auf rund 380.000 Stück. Der Pionier der Wassermessindustrie war auch Präsident der "Wiener Autotaxibetriebe", Verwaltungsrat und Aufsichtsrat der Wiener Kommerzialbank und der Aktiengesellschaft für Zelluloidfabrikation.

Irene Spanner-Sigl (1857-1942) Gattin

1879 wurde Spanner durch Kaiser Franz Joseph I. zum Schifffahrtsleutnant a.D. befördert[6]. Als ein Jahr später, im Oktober 1880 seine erste Ehefrau Emilie verstarb, heiratete er 1881 Irene Sigl[7], die Tochter des Lokomotivfabrikanten Georg Sigl aus Wien in die Pfarrkirche "Unserer lieben Frau zu den Schotten"[8]. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor:

  • Egon Spanner-Vanak (* 12. Oktober 1881 in Wien, Landstraße[9]  ; † 8. Jänner 1943)
  • Johannes (Harry) Spanner (* 23. November 1885 in Wien, Landstraße[10])

Anton C. Spanner ließ im Jahr 1890 durch den österreichischen Architekten Otto Hieser und dem Badener Stadtbaumeister Anton Breyer, auf der Hofwiese in Sattelbach bei Heiligenkreuz eine herrliche Villa im ländlichen Stil erbauen und benannte diese nach dem Vornamen seiner Frau IreneIrenenhof“. In der Villa waren in den nachfolgenden Jahren hohe und höchste Persönlichkeiten bei der Familie Spanner zu Gast. So beehrten 1891 die Hoheiten Erzherzog Stephan mit Gattin Maria Theresia, Erzherzog Wilhelm und Erzherzogin Elisabeth der Familie Spanner im "Irenenhof" mit ihrem Besuch. 1908 veräußerte Spanner seinen Irenenhof an Frau Dorothea Stein.

Spanner war auch Automobilist und trat 1902 dem k. k. österreichischen Automobilclub bei, dessen Vorstandsmitglied er 1906 wurde. Bei der großen Zuverlässigkeitsfahrt Wien-Breslau-Wien, die der österr. Automobil-Club 1905 veranstaltete, war auch Spanner mit seinem Mercedes unter den Konkurrenten. Sein Sohn Egon, der den Wagen steuerte, gelang es, vier Preise zu gewinnen. Auch tätigte Spanner mit Gattin Irene Autoreisen mit seinem Mercedes durch das Salzkammergut, Bayern und Tirol - zum Abschluss der Tour erholte sich das Ehepaar am Semmering im Hotel Erzherzog Johann[11].

Anton Carl Spanner verstarb 1917 in Wien, auf der Wieden im 77. Lebensjahr[12] und wurde am Wiener Zentralfriedhof zur letzten Ruhe bestattet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wien, Pfarre Am Hof - Taufbuch 1839-1844 (fol.68) auf Matricula
  2. Artikel in: Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen / Militär-Zeitung, 22. Juni 1864, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/mil
  3. Artikel in: Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen / Militär-Zeitung, 22. Mai 1867, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/mil
  4. Wien, Pfarre Rossau - Trauungsbuch 1865-1869 (fol.233) auf Matricula
  5. Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1862-1897 (fol.194) auf Matricula
  6. Artikel in: Die Presse, 17. Jänner 1879, S. 14 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr
  7. Irene Spanner geb. Sigl (*19. Februar 1857 in Wien, Michelbäuern; † 8. August 1942 in Wien, Wieden)
  8. Wien I., Pfarre Unserer lieben Frau zu den Schotten - Trauungsbuch 1877-1882 (fol.210) auf Matricula
  9. Taufbuch der Pfarre St. Rochus auf Matricula
  10. Taufbuch der Pfarre St. Rochus auf Matricula
  11. Artikel in: Wiener Salonblatt, 28. August 1909, S. 15 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wsb
  12. Wien, Pfarre St. Elisabeth - Sterbebuch 1917 (fol.82) auf Matricula