Badhaus Rottenmann

Das Badehaus in Rottenmann (Steiermark) ist heute nicht mehr erhalten. An der Stelle des ehemaligen Badehauses steht ein Wirtschaftsgebäude.

Wirtschaftsgebäude am Standort des ehemaligen Badhaus Rottenmann

Geschichte

Rottenmann soll bereits ein römisches Siedlungsgebiet gewesen sein. Urkundlich wurde der Ort 927 als Teil von St. Georgen erwähnt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurden die Stadtmauern und Tore planmäßig angelegt.

Ulrich Klenegker wurde um 1420 geboren. Er war Notar und Verfasser eines in der königlichen Bibliothek Dresden handschriftlich vorhandenen Formelbuches, welches in Regeatenform die Zeit von 1452 bis 1475 umfasst. Nach dessen Ableben 1482 ist urkundlich belegt, dass dessen Witwe und Tochter dessen Anwesen verkaufte. Der Erwerber war Walthasar, der Bader, der westlich des Burgtors die Badestube betrieb.[1][2][3]

Friedrich Hofmann (zu Grünpüchl), der mehrere finanziell einträgliche Funktionen in der Region inne hatte, kaufte später von Jakob Storch vier Pfund Gült vom Badhause samt Wasserleitung und einen Baumgarten beim Burgtor.[4][3]

Das Wirtschaftsgebäude steht heute noch im Privateigentum einer Bürgerin aus Rottenmann.

Funktion

Ein Badehaus (auch Badhaus, Badestube, Stube oder Stoben) war früher ein öffentliches Bad. Es diente der Körperpflege, der Behandlung von Krankheiten und war vielfach auch ein beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt.[3][1]

Heutiges Gebäude

Das Wirtschaftsgebäude, welches auf der Fläche[5] des ehemaligen Badhauses steht, befindet sich rund 200 Meter nördlich der Hauptstraße, direkt an das alte Burgtor angebaut. Der heutige Friedhof von Rottenmann befindet sich rund 70 Meter westlich. Östlich des Hauses führt die Burgtorgasse vorbei. Die Bundesstraße B113 befindet sich 80 Meter südlich des ehemaligen Badhauses. Die Pfarrkirche Rottenmann 90 Meter nördlich. Das heutige Gebäude hat etwa eine Fläche von 140m² und einen Umfang von 50 Meter. Es liegt auf etwa 688 m ü. A. Das Gebäude ist mit der Längsseite von Nordwesten nach Südosten ausgerichtet und hat ein Satteldach.

Literatur

  • Rottenmann, Stadt, historischer Ortsplan von 1823 ergänzt 1923. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982. S. 406–407.

Weblinks

  Badhaus Rottenmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Rottenmanner Stadtkurier: Das Badhaus westlich des Burgtors, Webseite: S. 38.
  2. Zur Biografie des Rottenmanner Notars Ulrich Klenneker, Webseite: forgottenbooks.com, S. 155 f.
  3. 3,0 3,1 3,2 Informationstafel vor Ort.
  4. Mittheilungen des Historischen Vereines für Steiermark Heft 42 (1894), Webseite: historischerverein-stmk.at, S. 171, 173.
  5. Grundstücknummer .97/1 (GB Rottenmann, KG 67511 Rottenmann).

47.52346614.3585362Koordinaten: 47° 31′ 24″ N, 14° 21′ 31″ O