Burgruine Eibenstein

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Die Burgruine Eibenstein - heute

Die Burgruine Eibenstein befindet in Eibenstein, heute Teil der Marktgemeinde Raabs an der Thaya. Es handelt sich um eine Ruine einer im 12. Jahrhundert errichteten Höhenburg. Der genaue Zeitpunkt ihres Verfalls ist unbekannt, doch dürfte die Burg bereits im 17. Jahrhundert nicht mehr bewohnt gewesen sein. Die Ruine Eibenstein gehört zu jenen österreichischen Burgen, die der Sage nach "Templerburgen" waren.

Geschichte

Um 1192/1194 werden "Riwin" und "Liupoldus de Iwenstein" genannt, dies gilt als die erste Nennung des Namens der heutigen Burgruine Eibenstein. Die Burg Eibenstein sicherte im Mittelalter einen Übergang über die Thaya. Sie war Teil einer Burgenkette am Ufer der Thaya und befand sich in dieser zwischen den Festen von Drosendorf und Raabs. Zunächst im Besitz der Grafen von Pernegg beziehungsweise von Rittern in deren Diensten, die sich nach Eibenstein benannten, kam sie nach Aussterben der Grafen von Pernegg um 1220 in den Besitz der Landesfürsten des Herzogtums Österreich. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts finden sich Herren von Eibenstein als ritterliche Lehensleute der Adelsfamilie von Maissau auf Drosendorf und Raabs. Diese Familie dürfte Ende des 16. Jahrhunderts ausgestorben sein. Bereits 1543 befand sich Burg Eibenstein im Besitz der Herren von Schneckenreith. Später war sie Teil der Herrschaft Drosendorf. Im 16. Jahrhundert begann sie zu verfallen.[1]

Die Burgruine Eibenstein in Sage und Legende

In verschiedenen Sagen wird die Zerstörung der Burg mit dem Templerorden in Verbindung gebracht, obwohl es historisch als erwiesen gilt, dass die Templer, deren Orden 1312 aufgelöst wurde, nie im Waldviertel ansässig waren.[2] In mehreren Sagen ist der letzte Besitzer von Burg Eibenstein ein Templer, dem es lange Zeit gelingt, seine Feinde mit einer List zu täuschen. Er lässt seinem Pferd die Hufeisen verkehrt annageln, wodurch es diesen nicht möglich ist, zu wissen, ob er auf der Burg ist oder diese gerade verlassen hat.[3]

Die Templerburg Eibenstein / Die Ruine Eibenstein

Dieser Sage nach war der letzte Besitzer von Eibenstein ein Templer, der sich durch besonders grausame und gottlose Schandtaten "auszeichnete", darunter das Trinken von Menschenblut zur Erhaltung seiner Jugendlichkeit und der Teilnahme an Orgien in einem Templerhaus, das sich angeblich in Drosendorf befand[A 1]. Während er an einer solchen Orgie teilnahm, wurde seine Burg Eibenstein von den empörten Bauern erstürmt und in Brand gesteckt. Als er auf dem Heimweg davon erfuhr, erstarrte er vor Schreck zu Stein. Dieser Stein, genannt der "Schreckenstein" soll noch heute als Naturdenkmal an der Straße zwischen Primmersdorf nach Eibenstein in Raabs zu bestaunen sein.[2][4]

Ruine Eibenstein

In dieser Version wird der Templer von französischen König gejagt. Nachdem ein Knecht seinen Verfolgern die List mit dem Hufeisen verraten hat und diese ihm daraufhin den Zugang nach Eibenstein versperren, stürzt er sich mit seinem Pferd von einem steilen Felsen in die Fluten der Thaya.[5]

Schreckenstein

Diese Version der Sage vermischt die Motive der beiden anderen Sagen. Der Ritter ist hier der Unhold, die Bauern können nach dem Verrat seiner Hufeisenlist durch einen Burgknecht Eibenstein stürmen. Er springt daraufhin mit seinem Pferd über die Burgmauer in die Thaya. Beide überleben aber den Sprung. Als der Ritter sich umblickt und die brennende Burg sieht, erstarrt er zu Stein.[6]

Literatur

  • Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes. Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 72f.
  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Einzelnachweise

  1. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 59
  2. 2,0 2,1 vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel, 2002, S. 73
  3. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 60ff.
  4. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 61f.
  5. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 60
  6. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 61

Anmerkungen

  1. Nach einer Version der Sage soll dieses durch einen geheimen Gang mit seiner Burg verbunden gewesen sein.
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