Ekbert III. von Vornbach

Ekbert (III.) von Vornbach (* im 12. Jahrhundert; † 5. August 1158, bei Mailand), auch Ekbert von Formbach, war Angehöriger einer bairischen Grafenfamilie, die im 11. und 12. Jahrhundert wichtige Besitzungen im heutigen Ober- und Niederösterreich besaß. Mit ihm starb jener Familienzweig in "männlicher Linie" aus, der über mehrere im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene Besitzungen im "Pittnerland" herrschte. Ekbert (III.) darf nicht mit seinem gleichnamigen Großvater und seinem gleichnamigen Vater verwechselt werden.

Herkunft und Familie

Graf Ekbert (III.) von Vornbach entstammte der einflussreichen und weit verzweigten Grafenfamilie der Formbacher. Er war der Sohn des Grafen Ekbert (II.) von Vornbach-Pitten († um 1144) aus dessen Ehe mit Willibirg († um 1145), einer Tochter des steirischen Markgrafen Otakar (II.) von Steier († 1122). Sie war die Tante des steirischen Markgrafen Otakar (III.) von Steier († 1122), der letztlich sein Haupterbe war.[1]

Leben

Ekbert (III.) von Vornbach führte aufgrund seiner bairischen Besitzungen den Grafentitel. Wie bereits sein Vater benannte er sich aber nach der Herrschaft Pitten, obwohl diese zu seiner Zeit noch keine wirkliche Grafschaft war. Anfang der 1150er-Jahre gelangte er in den Besitz der bei der Stammburg seiner Familie gelegenen Grafschaft Neuburg-Schärding. Er begleitete Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" auf einen seiner Italienzüge und fiel 1158 bei der Belagerung der Stadt Mailand. Da er keine Nachkommen hatte, endete mit ihm der "Pittener" Familienzweig der Formbacher in "männlicher Linie". Er hinterließ keine testamentarischen Bestimmungen zur Aufteilung seines umfangreichen Erbes.[2]

Die damals im Herzogtum Baiern gelegene Grafschaften Neuburg-Schärding und die bei Bogen gelegene Grafschaft Windberg erbte Graf Berthold (III.) von Andechs († um 1188), Markgraf von Istrien und auf der Krain. Er war der Stiefsohn von Ekberts Schwester Kunigunde. Die Pittener Besitzungen und die dortigen Ministerialen[A 1] erbte der steirische Markgraf Otakar (III.).[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Heinz Dopsch: Die steirischen Otakare. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 116
  2. vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278', 1999, S. 288

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.