Friedrich Amerhauser

Friedrich Amerhauser, auch Fritz Amerhauser (geborenwelt am 6. Februar 1949) ist ein salzburger Werkzeugmacher und früherer Politiker (ÖVP). Er war von 1994 bis 2014 Bürgermeister der Flachgauer Gemeinde St. Georgen bei Salzburg.

Leben und Wirken

Amerhauser absolvierte ab 1964 eine Werkzeugmacherlehre in der Salzburger Leichtmetallgießerei in Bürmoos, in der er 36 Jahre lang tätig war, zuletzt als Prokurist. Ab dem Jahr 2000 widmete er sich hauptamtlich seiner politischen Funktion.

1974 wurde der damals 25-jährige Amerhauser in die Gemeindevertretung von St. Georgen bei Salzburg gewählt und gehörte ihr fast 40 Jahre an. 1979 wurde er Vizebürgermeister, 1994 Bürgermeister. Diese Funktion übte er 20 Jahre lang aus. Bei seinem letzten Antreten bei der Bürgermeisterwahle am 1. März 2009 erreichte Amerhauser 76,6 % der abgegebenen Stimmen. Obwohl er mit 11 ÖVP-Gemeinderäten (zu 5 der SPÖ und 3 der FPÖ) problemlos seinen politischen Willen durchsetzen hätte können, suchte er stets den Konsens mit allen Fraktionen. Sein Vorgänger im Bürgermeisteramt war Franz Gangl sen., sein Nachfolger Franz Gangl jun..

Amerhauser ist Obmann-Stellvertreter des Torferneuerungsvereins Weidmoos, Obmann des Reinhalteverbandes Pladenbach und hatte Anteil an der Gründung des Vereines St. Georgen Mobil, der nicht mobilen Gemeindebürgern durch den Ankauf eines Buses Mobilität ermöglicht. Neben der Aufschließung eines Gewerbegebietes, dem Neubau eines Kindergartens und eines Feuerwehrhauses Holzhausen, sowie der Sanierung bzw. Errichtung diverser Sportstätten, kümmerte sich der Bürgermeister besonders um den Kauf des Moorheilbades St. Felix durch die Gemeinde und übernahm deren Geschäftsführung. Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Lamprechtshausen errichtete er das Schutzgebiet Weidmoos. Auch die Errichtung eines Moor-Rundwanderweges und eines Aussichtsturmes, sowie die Übernahme des Heimatmuseums Sigl Haus und dessen Sanierung fallen in seine Amtsperiode.

Überregionale Aufmerksamkeit

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Die ersten zwei behördlich ge­neh­mig­ten Stolpersteine der Welt, ge­wid­met den Kriegs­dienst­verweigerern Johann Nobis und Matthias Nobis

Unter Friedrich Amerhauser wurden am 19. Juli 1997 erstmals in Europa mit behördlicher Genehmigung[1] zwei Stolpersteine in Sankt Georgen bei Salzburg verlegt.[2] Sie waren den Kriegsdienstverweigerern Johann Nobis (1899–1940) und Matthias Nobis (1910–1940) gewidmet, zwei Brüder, beide Hilfsarbeiter, beide Zeugen Jehovas, die von der NS-Militärjustiz zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee geköpft wurden.

2009 erklärte Amerhauser gemeinsam mit dem Bürgermeister der Nachbargemeinde St. Pantaleon eine Brücke, die in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen nationalsozialistischen Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer über die Moosach führt und die die beiden Orte miteinander verbindet, zur Brücke der Erinnerung.[3]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatAndreas Nefzger: Der Spurenleger. In: FAZ.net. 7. Februar 2014, abgerufen am 16. Dezember 2014.
  2. „Stolpersteine“ zur mahnenden Erinnerung Pressemitteilung der Zeugen Jehovas vom 19. Juli 1997
  3. Stefan Mayer: Salzburgs Tiefstpunkt. Auf: www.salzburgermonat.at vom 24. Juni 2009; abgerufen am 6. Juni 2015.

Weblinks