Gutenbrunner Schlossmühle (Baden): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Gutenbrunner Schlossmühle,''' auch Weispeckenmühle (vor 1480-1699), Schleglmühle (1531, 1596), Postmühle, Reichmannmühle sowie "Haus Zu Jesu, Maria und Josef" (1766-1802) befand sich in der heutigen [[Baden|Badener]] Rollettgasse Nr. 6 und fand erstmals 1317 urkundliche Erwähnung. Der Mühlenbetrieb wurde 1892 aufgelassen, die Mühle später abgerissen.   
Die '''Gutenbrunner Schlossmühle''' auch Weispeckenmühle (vor 1480-1699), Schleglmühle (1531, 1596), Postmühle, Reichmannmühle sowie "Haus Zu Jesu, Maria und Josef" (1766-1802) befand sich in der heutigen [[Baden|Badener]] Rollettgasse Nr. 6 und fand erstmals 1317 urkundliche Erwähnung. Der Mühlenbetrieb wurde 1892 aufgelassen, die Mühle später abgerissen.   


==Geschichte==
==Chronik==
Bis ins Jahr 1480 befand sich die [[w:Mühle|Mühle]] im Besitz von ''Georg Weißenböck'', einem Angehörigen der Müllerdynastie Weispeckh. Von 1503 bis 1699 hieß die Mühle in den [[w:Grundbuch|Grundbüchern]] „''Weyßenpöckh-Mühl''“ und wurde auch gelegentlich nach einem der Betreiber als „''Schleglmühl''“ bezeichnet. Im Jahre 1676 befand sich die [[w:Herrschaft|Herrschaft]] Gutenbrunn und somit die dazugehörige Mühle im Eigentum von ''Cäzilia Freiin von Wolzogen'', einer geborenen ''Gräfin Althann'' und 1677 schien als Betreiber der „''Weyßenpöckhmühle''" ein Müllermeister ''Schmid'' auf, der im selben Jahr vermutlich zum Badener [[w:Bürger|Bürger]] ernannt wurde. Anno 1681 übergab ''Cäzilia Freiin von Wolzogen'' die Herrschaft samt Mühle an ihren Sohn ''Ernest Werner de Vecci''. Nur zwei Jahre später, im Jahre 1683 zerstörten dann türkische [[w:Vandalen|Vandalen]] während der [[w:Zweite_Wiener_Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] das Schloss sowie den Ort [[Gutenbrunn]] und ermordeten ''Ernst Werner de Vecci''. Den zerstörten Besitz erbte seine Schwester ''Anna Maria Joromantowitsch geb. de Vecci'' und diese übergab den Besitz im Jahr 1688 an ihren Sohn ''Claudius Sigmund'' weiter.   
Bis ins Jahr 1480 befand sich die [[w:Mühle|Mühle]] im Besitz von ''Georg Weißenböck'', einem Angehörigen der Müllerdynastie Weispeckh. Von 1503 bis 1699 hieß die Mühle in den [[w:Grundbuch|Grundbüchern]] „''Weyßenpöckh-Mühl''“ und wurde auch gelegentlich nach einem der Betreiber als „''Schleglmühl''“ bezeichnet. Im Jahre 1676 befand sich die [[w:Herrschaft|Herrschaft]] Gutenbrunn und somit die dazugehörige Mühle im Eigentum von ''Cäzilia Freiin von Wolzogen'', einer geborenen ''Gräfin Althann'' und 1677 schien als Betreiber der „''Weyßenpöckhmühle''" ein Müllermeister ''Schmid'' auf, der im selben Jahr vermutlich zum Badener [[w:Bürger|Bürger]] ernannt wurde. Anno 1681 übergab ''Cäzilia Freiin von Wolzogen'' die Herrschaft samt Mühle an ihren Sohn ''Ernest Werner de Vecci''. Nur zwei Jahre später, im Jahre 1683 zerstörten dann türkische [[w:Vandalen|Vandalen]] während der [[w:Zweite_Wiener_Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] das Schloss sowie den Ort [[Gutenbrunn]] und ermordeten ''Ernst Werner de Vecci''. Den zerstörten Besitz erbte seine Schwester ''Anna Maria Joromantowitsch geb. de Vecci'' und diese übergab den Besitz im Jahr 1688 an ihren Sohn ''Claudius Sigmund'' weiter.   


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Im Jahre 1741 scheint dann der [[w:Gerben|Lederer]]- und Müllermeister ''Anselm Rollett<ref>Ritter Anselm Rollett (1689-1754) Rotgerber, Müllermeister und Ortsvorsteher in Gutenbrunn</ref>'' als Besitzer der „''Postmühle''“ auf. Allerdings negativ, denn er wurde von der Badener Müllerzeche<ref>Die Müllerzeche könnte man heute als Innung der Müller bezeichnen.</ref> mehrmals geklagt. Einer der Gründe unter anderem war, dass Rollett um die Wasserkraft besser zu nutzen, das Gefälle der Mühle verbotenerweise erhöht hatte. Die Mühle dürfte dann später in den Besitz der Müllermeisterin ''Anna Glier'' übergegangen sein, denn diese stiftete als Müllermeisterin der „''Postmühle''“ im Jahr 1754 500 [[w:Gulden|Gulden]] zu Gunsten des damaligen Badener [[w:Augustinerorden|Augustiner Eremitenklosters]]. 1760 wurde auf der „''Reichmannmühle''“ wie sie zu dieser Zeit hieß (nach ''Josef Franz von Reichmann'', der die Herrschaft und die Mühle 1736 als Meistbietender lizitiert hatte) ein gewisser Müllermeister ''Rohrhofer'' genannt, aber schon 15 Jahre später war der Müllermeister ''Augustin Paur'' Betreiber der Mühle. Ab 1766 wurde die Mühle nach ihrem Eigentümer als „''Gutenbrunner Schlossmühle''“ bezeichnet und trug dabei auch noch den Hausnamen: "''Zu Jesu, Maria und Joseph''". Anno 1892 wurde der Mühlenbetrieb aufgelassen, die Räumlichkeiten später als Übernachtungsmöglichkeit genutzt und schlußendlich abgerissen.
Im Jahre 1741 scheint dann der [[w:Gerben|Lederer]]- und Müllermeister ''Anselm Rollett<ref>Ritter Anselm Rollett (1689-1754) Rotgerber, Müllermeister und Ortsvorsteher in Gutenbrunn</ref>'' als Besitzer der „''Postmühle''“ auf. Allerdings negativ, denn er wurde von der Badener Müllerzeche<ref>Die Müllerzeche könnte man heute als Innung der Müller bezeichnen.</ref> mehrmals geklagt. Einer der Gründe unter anderem war, dass Rollett um die Wasserkraft besser zu nutzen, das Gefälle der Mühle verbotenerweise erhöht hatte. Die Mühle dürfte dann später in den Besitz der Müllermeisterin ''Anna Glier'' übergegangen sein, denn diese stiftete als Müllermeisterin der „''Postmühle''“ im Jahr 1754 500 [[w:Gulden|Gulden]] zu Gunsten des damaligen Badener [[w:Augustinerorden|Augustiner Eremitenklosters]]. 1760 wurde auf der „''Reichmannmühle''“ wie sie zu dieser Zeit hieß (nach ''Josef Franz von Reichmann'', der die Herrschaft und die Mühle 1736 als Meistbietender lizitiert hatte) ein gewisser Müllermeister ''Rohrhofer'' genannt, aber schon 15 Jahre später war der Müllermeister ''Augustin Paur'' Betreiber der Mühle. Ab 1766 wurde die Mühle nach ihrem Eigentümer als „''Gutenbrunner Schlossmühle''“ bezeichnet und trug dabei auch noch den Hausnamen: "''Zu Jesu, Maria und Joseph''". Anno 1892 wurde der Mühlenbetrieb aufgelassen, die Räumlichkeiten später als Übernachtungsmöglichkeit genutzt und schlußendlich abgerissen.


==Mühlenbesitzer==
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!
|+
!Eigentümer
|-
|
|'''Eigentümer'''
|-
|-
|1271
|1271
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|-
|1690 bis 1693
|1690 bis 1693
|[[Johannes Georg Paur|Hans Pauer]]
|[[Johannes Georg Paur|''Hans Pauer'']]
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|1696
|1696
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==Literatur==
==Literatur==


*Kurt Drescher: ''Die ehemaligen Badener Mühlen. - Baden 1990''
*[[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen'' - Baden 1990 ([http://www.vestenrohr-karlstisch.at/wp-content/uploads/2020/pdf/Badener_Muehlen_1990.pdf Online])
*Rudolf Maurer, ''… ein Continuum mit Baaden.'' Schloß und Herrschaft Gutenbrunn (1291 – 2001) - Baden 2002 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 36 ISBN 3-901951-36-9
*[[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]]: ''… ein Continuum mit Baaden. Schloß und Herrschaft Gutenbrunn (1291 – 2001)'' - Baden 2002 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 36 ISBN 3-901951-36-9


==Weblinks==
==Weblinks==
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==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
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[[Kategorie:Mühle]]
[[Kategorie:Mühle]]
[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
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[[Kategorie:Industriegeschichte]]
[[Kategorie:Badener Mühlbach und seine Mühlen]]
[[Kategorie:Badener Mühlbach und seine Mühlen]]
[[Kategorie:Baden]]
[[Kategorie:Baden]]
[[Kategorie:Thermenregion]]
[[Kategorie:Thermenregion]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Niederösterreich]]
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