Josef von Hoyos

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Josef Graf Hoyos-Sprinzenstein (1839-1899)

Josef Theodor Graf von Hoyos-Sprinzenstein (9. November 1839 in Wien, Tuchlauben Nr. 440[1]; † 22. Mai 1899 in Edlach Nr. 13, Payerbach-Reichenau[2]) war ein k.k. Kämmerer und Geheimer Rat des österreichischen Kaiserhauses. Er entstammte dem ehemals spanischen Adelsgeschlecht Hoyos, welches Anfang des 16. Jahrhunderts in das Erzherzogtum Österreich einwanderte.

Leben

Josef Theodor Graf von Hoyos-Sprinzenstein kam im November 1839 als Sohn des k.k. Kämmerers und Geheimen Rats Heinrich Graf von Hoyos-Sprinzenstein und dessen ungarischer Gattin Felicitas geb. Gräfin Zichy-Vasonkeö in Wien auf der Tuchlauben Nr. 440 zur Welt und wurde in der Pfarrkirche Sankt Peter nach römisch-katholischen Ritus getauft. Nach seiner Ausbildung bekleidete er, wie schon sein Vater, das Amt eine k.k. Kämmerers und erhielt vom Kaiser Franz Joseph am 26. Jänner 1889 den Titel Wirklicher Geheimer Rath.

Bei den Landtagswahlen im April 1875 wurde Hoyos von den niederösterreichischen Großgrundbesitzern zum Landtagsabgeordneten gewählt[3]. Anno 1881 verkaufte er sein Gut Kreuzstetten im Weinviertel um 380.000 Gulden, welches sich seit dem 16. Jahrhundert im Familienbesitz befand[4] und begleitete Kronprinz Rudolf auf dessen Orientreise, von der der Kronprinz die Einrichtung für sein orientalisches Zimmer in der Hofburg mitbrachte[5]. Im Jahre 1886 wurde ihm vom Kaiser Franz Joseph der Stern zum Commandeurkreuze des spanischen Ordens Karl III. verliehen[6].

Hoyos gehörte als Freund und Jagdgefährte des Kronprinzen Rudolf zu dessen intimsten Kreis und war in die Affäre Mayerling insofern involviert, als er gemeinsam mit Prinz Philipp Coburg zu einer Jagdpartie für den 29. und 30. Jänner 1889 vom Kronprinzen eingeladen wurde. Nachdem der Kronprinz mit seiner Geliebten Mary Vetsera am Morgen des 30. Jänner 1889 in den Freitod gegangen war, hatte Hoyos die Aufgabe, Kaiser Franz Joseph die Todesnachricht persönlich zu überbringen[7]. Ein Jahr nach der Tragödie verfasste Graf Hoyos zu seiner Rechtfertigung zwei Gedenkschriften[8]. Nur 10 Jahre nach dem Tod des Kronprinzen verstarb Hoyos ledig am Pfingstsonntag den 22. Mai 1899 nach einem längeren Spaziergang im 60. Lebensjahr in Edlach bei Reichenau an der Rax an einem Herzinfarkt und wurde nach einer Überführung am Friedhof in Gutenstein in der Familiengruft zur letzten Ruhe bestattet[2].

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wien I., Pfarre Sankt Peter – Taufbuch 1837-1844 (fol.73) auf Matricula Online
  2. 2,0 2,1 Pfarre Payerbach – Sterbebuch 189-1916 (fol.10) auf Matricula Online
  3. Politische Rundschau. In: Bozner Zeitung / Bozner Wochenblatt. Nachrichten für Stadt u(nd) Land / Blätter für Land- und Volkswirthschaft / Constitutionelle Bozner Zeitung (früher „Bozner Wochenblatt“) / Mittheilungen des Gartenbau-Vereins in Bozen / Bozner Wochenblatt. Blätter für Unterhaltung und gemeinnützige Interessen, 6. April 1875, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzg
  4. Güterverkehr. In: Wiener Landwirthschaftliche Zeitung. Illustrirte Zeitschrift für die gesammte Landwirthschaft / Wiener Landwirthschaftliche Zeitung. Allgemeine illustrirte Zeitschrift für die gesammte Landwirthschaft / Wiener Landwirthschaftliche Zeitung. Illustrirte Zeitung für die gesammte Landwirthschaft / Wiener Landwirtschaftliche Zeitung. Allgemeine illustrierte Zeitschrift für die gesamte Landwirtschaft / Wiener Landwirtschaftliche Zeitung. Illustrierte Zeitung für die gesamte Landwirtschaft, 6. Juli 1881, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wlz
  5. High-life. In: Wiener Salonblatt, 16. Jänner 1881, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wsb
  6. Fremde Orden. In: Die Presse, 31. Mai 1886, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr
  7. Die Todeskunde in der Hofburg. In: Mährisches Tagblatt, 31. Jänner 1889, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/mtb
  8. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatDie Gedenkschriften des Grafen Josef Hoyos-Sprinzenstein zum Thema der Tragödie von Mayerling. Abgerufen am 17. März 2022.