Leopold IV. (Habsburg)

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Herzog Leopold IV. von Österreich, Abbildung in den "Chroniken der Habsburger, der Zähringer und der Stadt Freiburg im Breisgau", 1798

Herzog Leopold (IV.) von Österreich (* um / vor 1370, Wien; † 3. Juni 1411, in Wien[1][2]), auch Leopold der Jüngere, Leopold der Stolze oder Leopold der Dicke, herrschte zu Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts über Teile der heutigen Republik Österreich. Nach dem Tod seines Bruders Wilhelms († 1406) versuchte sich Leopold wie dieser als "Senior" beider Familienzweige zu behaupten, was ihm nur bedingt gelang.

Herkunft und Familie

Herzog Leopold (IV.) stammte aus dem "Leopoldinischen Familienzweig" der Herzöge von Österreich (Habsburger)[A 1].[1] Er war einer der älteren Söhne von Herzog Leopold (III.) von Österreich († 1386) aus dessen Ehe mit Viridis Visconti, einer der Cousinen und Schwägerinnen von Gian Galeazzo Visconti, dem ersten Herzog von Mailand. Seine Brüder waren die Herzöge Wilhelm, Ernst (I.) der Eiserne und Friedrich (IV.) der Ältere von Österreich.

Im September 1387 fand in seiner Anwesenheit in Dijon seine Heirat mit Herzogin Katharina von Burgund statt.[A 2][A 3] Kinder aus dieser Ehe sind nicht belegt.

Leben / Herrschaften - ein Überblick

  • Leopold herrschte von 1392 beziehungsweise 1396 bis ca. 1406 als Graf Leopold III. über die Grafschaft Tirol[A 4] und die "Vorderen Lande".[3] Um 1402 machte er seinen jüngeren Bruder Friedrich (IV.), dessen Versorgung er übernommen hatte, zu seinem Mitregenten in den "Vorderen Landen", ausgenommen der Grafschaft Pfirt, wo seine Ehefrau Katharina die Herrschaft ausübte. 1404 wurde Friedrich (IV.) auch Leopolds Mitregent in der Grafschaft Tirol.[A 5]
  • 1406 übernahm Leopold nach dem Tod seines Bruders Wilhelm die Herrschaft über die Herzogtümer Kärnten und Krain.[A 6] und als Vormund für Herzog Albrecht (V.) die Herrschaft über das Herzogtum Österreich, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit seinem Bruder Ernst (I.) führte. Nach Vermittlung der Landstände und einem Schiedsspruch des ungarischen Königs Sigismund übernahmen er und Ernst 1409 die Vormundschaft über Albrecht und somit Herrschaft über das Herzogtum gemeinsam. 1411 wurde diese von den österreichischen Landständen beendet, in dem sie Albrecht nach Eggenburg brachten, wo sie ihn am 2. Juni 1411 für regierungsfähig erklärten.[3]

Versuch einer Beurteilung

Reitersiegel von Herzog Leopold IV. von Österreich nach einer Zeichnung von Karl von Sava aus dem 19. Jahrhundert.

Leopold (IV.) gehört zu den eher vergessenen Herrschern des Spätmittelalters, die auf dem Areal der heutigen Republik Österreich gewirkt haben. Nur in Tirol und Wien beziehungsweise Niederösterreich hat sich eine eher vage Erinnerung an ihn gehalten, die ihn allerdings sehr schlecht wegkommen lässt. Ein Grund dafür dürfte sein, dass sich seine Herrschaft für viele Jahre auf die Grafschaft Tirol und die "Vorderen Lande" beschränkte, also auf Gebiete, von denen ein sehr großer Teil nicht zum heutigen Land Österreich gehört, während seine Herrschaft im Herzogtum Österreich, also in Teilen der heutigen Bundesländer Wien und Niederösterreich (deren Geschichte insgesamt wesentlich besser erforscht ist als die Vergangenheit der anderen österreichischen Bundesländer) nur einige wenige Jahre dauerte und zudem durch die Konflikte mit den Landesständen des Herzogtums Österreich, der Stadt Wien und seinem jüngeren Bruder Ernst dem Eisernen schwer belastet war. In den heutigen Bundesländern Kärnten und Steiermark und auch in Oberösterreich scheint er überhaupt keine Spuren hinterlassen zu haben.

In seiner Hinwendung zum (Gegen-)König Ruprecht und seiner Annäherung an die Herzöge von Burgund deutet sich jedenfalls an, dass seine politischen Ziele nach Westen ausgerichtet waren und vorrangig den "Vorderen Landen" galten. Aufgrund der aktuellen Forschungslage ist zurzeit nicht zu entscheiden, ob es ihm dabei um die Herrschaftssicherung als Folge der Niederlagen von Sempach und Näfels ging oder er darüber hinaus weitere ambitioniertere Ziele wie zum Beispiel die Errichtung eines "Herzogtums Schwabens" verfolgt hat. Eine Bestätigung seiner Westausrichtung lässt sich vielleicht auch daran erkennen, dass er sich nach der Niederlage am Stoss in das politische Geschehen dort noch einmal eingeschaltet hat und dass er seine Ehefrau Katharina im Elsass die Herrschaft ausüben ließ, statt sie zu sich nach Wien zu holen.

Dass sich Leopold außerdem in der Grafschaft Tirol und den "Vorderen Landen" im Gegensatz zu den meisten Habsburgern im 14. und 15. Jahrhundert eher auf den Adel stützte, den er in seine Herrschaft einzubinden versuchte[A 7], was sich mit Blick auf die spätere politische Entwicklung in den Jahren nach seinem Tod als schwerer Fehler erweisen sollte, dürfte ein weiterer Grund dafür sein, dass er bis heute sehr negativ gesehen wird. Eine genaue Aufarbeitung der Quellen zu seiner Herrschaft und eine sachliche, ausgewogene und ideologiefreie Beurteilung steht noch aus.

Leopold (IV.) und Wien

  • In Wien hatte Leopold (IV.) zusammen mit Wilhelm und Albrecht (IV.) am 24. Februar 1396 das "Wiener Ratswahlprivileg" verabschiedet, durch das Stadtregierung wesentlich reformiert wurde.[3]
  • Nach Wilhelms Tod war er dort als Vormund für Herzog Albrecht (V.), dem Sohn von Albrecht (IV.) tätig und dürfte sich ab diesem Zeitpunkt relativ oft in Wien oder im Herzogtum Österreich aufgehalten haben. Nach der "Chronica Austriae" von Thomas Ebendorfer soll er dort in den Bürgerhäusern Einquartierungen vorgenommen und die Bürger gezwungen haben, unter Hintanstellung ihrer eigenen Interessen ihm zu gehorchen[4]. Er machte Berthold von Wehingen, einen Erzieher von Albrecht (V.), zu seinem Kanzler und stützte sich besonders auf den niederen Adel im Herzogtum und die Handwerker in Wien, weswegen sich der österreichische Hochadel und die bürgerliche Oberschicht Wiens mit seinem Bruder und Gegner Ernst (I.) verbündeten.[A 8] Die kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Herzöge dürften letztlich jene Entwicklung verursacht haben, in deren Verlauf auf Befehl von Leopold am 11. Juli 1408 der Wiener Bürgermeister Konrad Vorlauf sowie die beiden Ratsherren Hans Rockh und Konrad Ramperstorffer hingerichtet wurden.[3]
  • Wenige Monate nach Wilhelms Tod (5.-7. November 1406) wurde die jüdische Siedlung in Wien von einem schweren Brand heimgesucht, wobei es zu Plünderungen kam. Herzog Leopold (IV.) erteilte den Befehl, die den jüdischen Familien ihre entwendeten Güter wieder zurückzugeben.[5]

Wirkungsorte und Erinnerungsstätten im heutigen Land Österreich

Tirol

Niederösterreich

  • In Wiener Neustadt dürfte bereits Leopold (IV.) um 1410 mit dem Ausbau der dortigen Burg begonnen haben oder diesen weitergeführt haben.[7]

Wien

Repräsentation

Der "kleine Titel" von Herzog Leopold (IV.) von Österreich lautete: Leupolt von gotes gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc. Dagegen bezeichnete er sich in seinem "großen Titel" unter anderem auch als Graf zu Habsburg, zu Pfirt und zu Kyburg, als Herrn auf der Windischen Mark und zu Portenau, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsaß und in Breisgau. In den gemeinsamen Urkunden mit seinem Bruder Friedrich IV., die erhalten sind, wird er zuerst genannt, vermutlich, da er die Ältere der beiden Brüder war.[10] Bei seinem Reitersiegel dürfte er sich an einem der Reitersiegel seines Onkels, des Herzogs Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf des Stifters") orientiert haben. Es zeigt eine große Anzahl von Wappen im Siegelfeld, darunter das "Fünf-Adler-Wappen"[A 11].[11] Nach Rudolf (IV.) "dem Stifter" war Herzog Leopold (IV.) somit der zweite Habsburger, welcher in seinen Siegeln auch "Fünf-Adler-Wappen" verwendete.[12]

Namentlich belegte Mitarbeiter von Herzog Leopold im heutigen Österreich

Leopold in Sage und Legende

  • Nach der "Chronica Austriae" von Thomas Ebendorfer soll Leopold (IV.) überraschend an den Folgen eines Aderlasses als Folge einer Beinverletzung verstorben sein.[4] Sein plötzlicher Tod, der etwa gleichzeitig mit Albrechts Mündigkeitserklärung durch die österreichischen Landstände zusammenfällt, dürfte deshalb zur Bildung einer Legende geführt haben. Bei der Nachricht über Albrechts "Entführung" nach Eggenburg soll er so wütend geworden sein, dass er wenig später an einem Schlaganfall verstarb.[3] Diese Legende ist wohl die Ursache dafür, dass Leopold in der Sekundärliteratur als Choleriker gilt.
  • Nach der Beschreibung der Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften von Leopold von Wien dürfte der Herzog dem entsprochen haben, was früher als "stattliches" Mannsbild bezeichnet wurde. Dort wird er außerdem als prachtliebender und stolzer Fürst bezeichnet, der sehr gut mit Waffen umzugehen wusste.[13]
  • Um Leopold als Person haben sich keine Sagen gebildet, in denen es um seine Persönlichkeit oder Herrschaft geht. In den niederösterreichischen Sagen und den Wiener Sagen ist er gemeinsam mit seinem Bruder Ernst (I.) für die schlimme Zeit verantwortlich, die erst mit der Übernahme der Herrschaft durch Albrecht (V.) ein Ende findet, wobei er insgesamt wesentlich schlechter als dieser wegkommt.[14]

Literatur

Literatur zu Teilaspekten

  • Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter. phil. Dissertation, Wien, 2009 digital
  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN-978-3-702-90456

Lexikonartikel

Weblinks

 Leopold IV. (Habsburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Leopold IV.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 29.
  2. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 117f. Hier ist als Quelle für das Todesdatum die "Chronica Austriae" von Thomas Ebendorfer angeführt.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Leopold IV.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 29.
  4. 4,0 4,1 vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 117f.
  5. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 113
  6. vgl. Rudolf Palme: Die richterliche Funktion des Haller Salzmairs im Mittelalter. Ein Beitrag zur Sondergerichtsbarkeit in Tirol. In: Louis Carlen - Fritz Steinegger: Festschrift Nikolaus Grass zum 60. Geburtstag dargebracht von Fachgenossen, Freunden und Schülern (= Abendländische und deutsche Rechtsgeschichte. Geschichte und Recht der Kirche. Geschichte und Recht Österreichs. Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck / München, 1974. ISBN 3-7030-0010-4. S. 525
  7. 7,0 7,1 vgl. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 167f.
  8. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005, S. 27, S. 84 ISBN 978-3205772828
  9. vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 297
  10. vgl. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 169
  11. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 170
  12. vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 100f.
  13. vgl. Günther Hödl: Habsburg und Österreich 1273-1493, 1988, ISBN 3-205-05056-8 S. 155
  14. vgl. Das Räubermädchen, Sagen.AT

Anmerkungen

  1. Als Folge der 1379 im Vertrag von Neuberg an der Mürz vereinbarten Länderteilung hatte sich das Haus Österreich (Habsburg) in zwei (gleichberechtigte) Familienzweige aufgeteilt, die "Albrechtinische" und die "Leopoldinische" Linie.
  2. Vermutlich aufgrund ihres jugendlichen Alters blieb Katharina auch nach der Eheschließung am Hof ihrer Eltern. Erst 1393 reiste sie an den Hof ihres Ehemannes, vgl. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 174
  3. Nach Czeike soll Leopold Katharina erst 1393 in Wien geheiratet haben, vielleicht ein Hinweis dafür, dass erst jetzt die endgültige Eheschließung stattfand, vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Leopold IV.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 29.
  4. Das Gebiet der Grafschaft Tirol umfasste neben dem heutigen Bundesland Tirol (ausgenommen den Städten Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein sowie Osttirol) auch Südtirol. Die Numerierung ergibt sich hier, da außer seinem gleichnamigen Vater gewöhnlich auch ein wohl frühverstorbener Sohn des Herzogs Heinrich von Kärnten aus dessen Ehe mit Anna von Böhmen mitgezählt wird.
  5. Ab wann Friedrich de facto die alleinige Herrschaft über die Grafschaft Tirol und die Vorderen Lande (abgesehen von jenen Gebieten, die Leopolds Ehefrau Katharina unterstellt waren), ausübte, ist nicht eindeutig geklärt. Bis 1408 dürfte Leopold IV. sich noch mindestens einmal in Tirol beziehungsweise den Vorderen Landen aufgehalten haben.
  6. Czeike geht davon aus, dass alle Herzogtümer, über die zuvor Wilhelm geherrscht hatte, also Steier, Kärnten und Krain, gleich nach dessen Tod an Ernst kamen, das steht jedoch im Widerspruch zu anderen wissenschaftlichen Arbeiten.
  7. Eine andere Sicht findet sich bei Robert Büchner, der die "Tiroler Landesordnung" aus dem Jahr 1404, in welcher er den Beginn einer "Interessensgemeinschaft" von Landesfürst und Bauern gegen die "großen, zumeist weltlichen, adeligen" Grundherren sieht, ausschließlich Leopold zuschreibt, vgl. Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 350-352, S. 103
  8. Die Lage in den "Habsburgischen / Österreichischen Erblanden" ist für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts bisher nicht wirklich erforscht, stellt sich in der ohnehin nicht besonders reichhaltigen Sekundärliteratur als relativ widersprüchlich und unklar da und wirft eine ganze Reihe von Fragen auf. Nicht so klar ist zum Beispiel, ob der Konflikt zwischen Leopold und Ernst auf eine Rivalität um das Seniorat innerhalb der Dynastie zurückzuführen ist, das Ernst als Nachfolger von Wilhelm für sich beanspruchte oder Leopold versucht hatte, die alleinige Herrschaft über jene Territorien zu gewinnen, die einmal Wilhelm beherrscht hatte, und Ernst als früherer Mitregent Wilhelms sich dagegen zur Wehr setzte. Ebenfalls widersprüchlich sind auch die Aussagen über die tatsächliche Rolle von Friedrich (IV.) dem Älteren in diesen Konflikt.
  9. Der "Salzmair" war in der Grafschaft Tirol im Mittelalter die Bezeichnung für einen landesfürstlichen Beamten, der für die Saline beziehungsweise den Bergbau zuständig war. Zu seinen Befugnissen zählte auch eine gewisse Gerichtsbarkeit über jene Personen, die bei der Saline und im Bergbau beschäftigt waren. Der "Salzmair" in Hall war der höchste landesfürstliche Beamte der gesamten Salzproduktion in Hall. Vgl. Rudolf Palme: Die richterliche Funktion des Haller Salzmairs im Mittelalter. Ein Beitrag zur Sondergerichtsbarkeit in Tirol. In: Louis Carlen - Fritz Steinegger: Festschrift Nikolaus Grass zum 60. Geburtstag dargebracht von Fachgenossen, Freunden und Schülern (= Abendländische und deutsche Rechtsgeschichte. Geschichte und Recht der Kirche. Geschichte und Recht Österreichs. Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck / München, 1974. ISBN 3-7030-0010-4. S. 521
  10. Der Stadtrichter von Hall übte zu dieser Zeit jene Funktionen aus, die später der Bürgermeister übernahm.
  11. Das "Fünf-Adler-Wappen" war ursprünglich das Wappen des Herzogtums Österreich, ehe es 1230 von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich "dem Streitbaren" durch den "Bindenschild" ersetzt wurde. Heute ist es das Wappen des Bundeslandes Niederösterreich.
  12. Eine gute Überblicksdarstellung, der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Habsburgern, die römisch-deutsche Könige und Kaiser waren.
  13. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
  14. Inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse.
  15. Inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse.
VorgängerAmtNachfolger
Albrecht (III.) von ÖsterreichHerrscher über die Grafschaft Tirol
Blason Comtes de Tyrol.svg
ca. 1396-1406
seit 1392 Verwaltung für Albrecht (III.) von Österreich
seit 1404 zusammen mit Friedrich (IV.)
Friedrich (IV.) von Österreich
VorgängerAmtNachfolger
Wilhelm von ÖsterreichHerrscher über das Herzogtum Kärnten
Carinthia Arms.svg
ca. 1406-1411
Ernst (I.) von Österreich
VorgängerAmtNachfolger
Albrecht (V.) von ÖsterreichHerrscher über das Herzogtum Österreich
Altösterreich Adalbert Babenberger Stammbaum.svgCoat of arms of the archduchy of Austria.svg
ca. 1406-1411
gemeinsam mit Ernst (I.) von Österreich
als Vormund für Albrecht (V.) von Österreich
Albrecht (V.) von Österreich
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