Ludwig Czischek-Christen

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Gedenktafel am Retzer Hauptplatz

Ludwig Czischek-Christen (* 24. August 1855 in Retz, † 7. November 1951) war ein niederösterreichischer Erfinder, speziell auf dem Kraftfahrzeugsektor.

Leben

Ludwig Czischek, seit 1920 Czischek-Christen[1], der Sohn einer Retzer Bürgerfamilie, legte seine Matura an der Wiener Kommunal-Oberrealschule in Wieden ab. An der Technischen Hochschule in Wien studierte er Maschinenbau, wo er zum 1878 den Titel Ingenieur erlangte. In der Maschinenfabrik und Eisengießerei Hüttenberg in Kärnten volontierte er neben seinem Studium. In der Folge wurde er Montageleiter für Stahlstraßenbrücken in Kärnten.

Im Jahr 1879 entwickelte er ein Dampf-Veloziped, dass das erste Motordreirad in Österreich darstellte. Das Privileg erhielt er dafür 1880. Er verbesserte es im Jahr 1886.

Im Jahr 1880 leitete er aber auch in Pula (oder Pola) bei der Marine eine Schiffskesselmontage. Später hatte er weitere leitende Positionen in der Monarchie über, wie in Teplitz in Tschechien oder in Bielitz in Polen aber auch in Wien, wo er als Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins zahlreiche Vorträge über technische Neuerungen hielt.

Im Jahr 1896 begann er mit Lohner eine Automobilherstellung. Gemeinsam mit Ferdinand Porsche konstruierte er ein Elektromobil. Dieser Lohner-Porsche befindet sich heute im Technischen Museum in Wien. Beim Automobil-Club leitet er Fahrkurse für Chauffeure. Zu dieser Zeit wurde er auch als Sachverständiger bestellt. Ein eigenes Büro als Zivilingenieur eröffnete er im Jahr 1910. Knapp vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges begann er an der TU Wien Hydraulik zu unterrichten.

Patente

  • Dampf-Veloziped, Ventilsteuerung, Neuerung an Sicherheitsventilen (1894)
  • Antriebs-Vorgelege für Motorwagen (1898)
  • Schiffshebewerk (1898)
  • Differential-Getriebe für Automobile (1900)
  • Sparschleuse (1901)
  • Federnder Radreifen (1916)

Einzelnachweise

  1. Martin Pfundner: Vom Semmering zum Grand-Prix, 2003, S.415

Weblinks

Eintrag zu Ludwig Czischek-Christen in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online  (Biographie)