Otto II. von Plain

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Graf Otto (II.) von Plain und Hardegg (* im 12. Jahrhundert; † Juni 1260, bei Staatz) unterstützte nach dem Ende der Babenberger den böhmischen König Ottokar († 1278). Mit seinem Tod und dem seines Bruders Konrad starben die Grafen von Plain und Hardegg aus.

Herkunft und Familie

Graf Otto (II.) von Plain und Hardegg war ein Nachfahre des Grafen Werigand von Plain († um 1122/23) und der Bruder des Grafen Konrad (III.) († 1260) von Plain und Hardegg. Mit ihm und diesem starb die Familie in "männlicher" Linie aus. Verheiratet war er mit Gräfin Wilbirg († 1314), die nach letztlich die Haupterbin der Grafschaft Hardegg war.

Leben

Als Herzogin Gertrud und ihr Ehemann Hermann um 1248/50 versuchten, ihre Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier zu behaupten, verhielten sich Otto und sein Bruder Konrad wohlwollend neutral, wofür sie Gegenleistungen einforderten.[1] Wenig später schlossen sich die Brüder dem Markgrafen Ottokar von Mähren an, der nach den Tod seines Vaters auch böhmischer König wurde.[2] Zuvor hatte Graf Otto von Plain den böhmischen König Wenzel I. († 1253), Ottokars Vater, im Konflikt mit seinem Sohn Ottokar unterstützt und für diesen 1249, gemeinsam mit anderen österreichischen Ministerialen[A 1] , die Stadt Znaim erobert, welche zu dieser Zeit bereits unter der Herrschaft von Ottokar stand.[3] Graf Otto starb, gemeinsam mit seinem Bruder Konrad, in der Schlacht bei Staatz (Juni 1260). Seine Witwe Willbirg erbte im Wesentlichen die Grafschaft Hardegg. Diese kam über ihre Ehe mit dem Grafen Berthold von Rabenswalde († 1312) Anfang des 14. Jahrhunderts an die Familie der Grafen von Magdeburg (Maidburg).[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 255f.
  2. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 256
  3. vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 444
  4. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung Fontes Iuris. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2. S. 45f.

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.