Philipp Haas (* 7. Juni 1791 in Wien; † 31. Mai 1870 in Bad Vöslau) war Unternehmer in der Textilindustrie.

Philipp Haas (1791-1870) Industrieller

Leben

Philipp Haas, der Sohn eines armen Webers, begann als Schüler in der Manufaktur-Zeichenschule in Wien. Er musste diese im Jahr 1807 beenden, um in einer Weberei zu arbeiten. Daneben bildete er sich aber in Mechanik und Physik weiter. Als er bei einem Wettbewerb an der Manufaktur-Zeichenschule 1810 einen Preis gewann, nutzte er die Weiterentwicklung in der Textilindustrie und richtete sich in Gumpendorf eine eigene Werkstätte ein. Im Zuge einer laufenden Vergrößerung seines Betriebes konnte er auch seine Produktpalette erweitern. So errichtete er eine Weberei mit Zeugdruckerei für Kleiderstoffe. In diesem Betrieb beschäftigte er damals schon mehr als 1.000 Arbeiter und Angestellte.

Durch diese Erweiterungen stieß er aber auf dem Grundstück in damaligen Vorstadt an seine Grenzen. Deshalb kaufte er im Jahr 1831 in Mitterndorf eine alte Mühle, wo er eine eine mechanische Spinnerei und eine Handweberei für Möbelstoffe einrichtete. Bereits 1821 bekam Haas ein Privileg auf Webstühle und 1832, als landesbefugter Baumwoll-, Woll und Seidenwaaren-Fabrikant ein weiteres auf webstühle, die durch äußere Treibkraft in Bewegung gesetzt werden.[1] So wurde auch hier wurden bald mechanische Webstühle eingesetzt, sodass er Mitte der 1840er Jahre etwa 30 solcher Webstühle betrieb.

Im Laufe der Jahre erhielt er auch zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine Produkte auf verschiedenen Messen, wie 1839 auf der Gewerbeproduktenausstellung, 1845 wieder in Wien, in Berlin im Jahr 1844 oder 1850 in Leipzig

Um seine Produkte besser vermarkten zu können, wandte er sich auch dem Einzelhandel zu und eröffnete in der Innenstadt am Stock im Eisen-Platz 6 ein Verkaufsgeschäft.

Mit dem Eintritt seiner Söhne Robert und Eduard zum 40 jährigen Jubiläum in das Unternehmen als Teilhaber wurde der Grund für die Firma Philipp Haas & Söhne in der Familie weitergegeben.

Gestorben ist Haas in Vöslau, wo er zuletzt in der Villa Haas (Bahnstraße 27) wohnte. Bestattet wurde er im Familiengrab am Hundsthurmer Friedhof in Wien.[2]

Einzelnachweise

  1. Gerhard A.Stadler: Das industrielle Erbe Niederösterreichs: Geschichte-Technik-Architektur, 2006, Verlag Böhlau ISBN 3-20577460-4, S.471
  2. Todesfall-Anzeige. In: Die Presse, 3. Juni 1870, S. 12 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr

Weblinks