Rapid Wien Fans

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Der SK Rapid Wien ist der am meisten unterstützte Fußballverein Österreichs. Er hat über 11.000 Mitglieder -mehr als jeder andere Verein in Österreich. Die Fans stammten früher großteils aus der Arbeiterklasse, jedoch ist dies heute nicht mehr der Fall. Aus allen gesellschaftlichen Schichten kommen die Fans "der Grünen".

Spitzname

Der geläufigste Spitzname für den SCR ist "die Grünen" bzw. "die Grün-Weißen". In Spielen gegen andere Mannschaften außerhalb Wiens wird der Club auch als "die Wiener" bezeichnet. Aufgrund der Heimat in Hütteldorf werden sie auch "die Hütteldorfer" genannt.

Liedgut

Im Laufe der Zeit hat sich bei Österreichs Populärsten Verein selbstverständlich auch eigenes Liedgut angesammelt. Das Spektrum reicht von Rap bishin zu "Schlagerartigen" Songs. In der folgenden Auzählung einige bekanntere Beispiele:

  • Wir sind Rapid (Roman Gregory)
  • Für di schlogt mei Herz (Andi Marek)
  • Wir trinken auf Rapid (Alkbottle)
  • Rapid Wien (Droogieboyz)
  • Die Macht in Wien (Mathias Schneider)

Rivalitäten

Der größte Rivale des SCR (Sportclub Rapid) ist der FK Austria Wien aus dem 10. Bezirk (Favoriten) in Wien. Beide Mannschaften sind bisher noch nie aus der höchsten Österreichischen Spielklasse abgestiegen und pflegen die größte Rivalität im österreichischen Fußball -das Wiener Derby. Die Spiele der beiden Großclubs werden als Hochrisikospiele klassifiziert und es sind oft mehrere Hundert Polizisten im Einsatz, um die beiden Fanlager auseinander zu halten.

Weitere größere Rivalitäten innerhalb Österreichs bestehen mit den Fans von Sturm Graz, Wacker Innsbruck und dem Linzer ASK. Besonders Sturm Graz gilt von den Fans her als größter Konkurrent in Österreich. Red Bull Salzburg ist nur sportlich ein Konkurrent, da es keine vergleichbar große Fanszene gibt.

Hooligans

Die Anhängerschaft Rapids ist international gesehen eher friedfertig. Dennoch kam es im Lauf der Geschichte mehrmals zu Ausschreitungen zwischen Rapid Fans und den Anhängern anderer Mannschaften. Bereits in den Anfängen der Österreichischen höchsten Fußballspielklasse mussten zeitweise Partien unterbrochen und teilweise aufgrund von gewalttätigen Anhängern abgebrochen werden.

Mit den Anschluss Österreichs an Deutschland kam es vor allem in Partien gegen Vereine aus dem sogenannten "Alt-Reich" oft zu Schlägereien. Auch nach dem 2. Weltkrieg kam es immer wieder zu Schlägereien zwischen Rapid Fans und den Anhängern anderer Mannschaften. 1960 kam es im Rahmen einer Europapokal der Landesmeister Partie zu einer Schlägerei zwischen den Spielern beider Mannschaften und schließlich zu einen Platzsturm durch die Hütteldorfer Fans.

Traditionen

Rapid Viertelstunde

Bei jedem Rapid-Spiel wird traditionell zu Beginn der letzten 15 Minuten von den Anhängern die legendäre "Rapid-Viertelstunde" eingeklatscht. Nach Überlieferungen soll dieses Einklatschen im Jahr 1919 erstmals erfolgt sein. Tatsächlich ist der Begriff "Rapid-Viertelstunde" sicher noch einige Jahre älter.

Ein genauer Zeitpunkt für die Geburtsstunde der Rapid-Viertelstunde ist aber kaum festzumachen, da sich dieses Ritual wohl spontan entwickelt hat und keinem fixen Plan folgte. Wahrscheinlich entstand es bereits auf dem Rudolfsheimer Platz, an dem Rapid von 1903 bis 1912 seine Heimspiele austrug. In unmittelbarer Nähe der Rudolfsheimer Kirche könnte auch die dazugehörige Turmuhr in dieses Ritual mit eingebunden worden sein. Das wurde dann 1912 auf die neue Pfarrwiese übernommen, mit der die großen Rapid-Erfolge der nachfolgenden Jahrzehnte untrennbar verknüpft sind.

Erste Anzeichen

So war Rapid beispielsweise im Jahr 1908 besonders erfolgreich und blieb von März bis Oktober in 19 Spielen in Folge gegen Wiener Teams ungeschlagen. Dabei schrieb das "Neue Wiener Tagblatt" am 28. September 1908 anlässlich des Spiels der Cricketer gegen Rapid (1:1):"Die Rapidmannschaft [...] setzte zu vehementen Angriffen ein, ihre berühmte Viertelstunde war gekommen, [...]" - und setzte einige Zeilen später fort: "Die Vermutung, dass Rapid in der zweiten Hälfte, wie schon so oft, das Match im Endspurt für sich entscheiden werde, traf nicht zu." Diese Formulierungen deuten bereits auf eine frühzeitige Existenz der Rapid-Viertelstunde hin.

In der ersten Meisterschaftssaison 1911/12 gab es ebenfalls einige Spiele, die erst im Finish entschieden wurden. So erzielte Rapid-Stürmer Gustav Blaha im Meisterschaftsschlager gegen den hohen Favoriten WAF am 29. Oktober 1911 in der 75. Minute den 2:1-Siegestreffer. Das Spiel wurde vier Minuten vor Schluss abgebrochen, aber das Resultat wurde bestätigt.

Die ersten Meistertitel

Auch im Rückspiel gegen den WAF, am 16. Juni 1912 auf der Pfarrwiese, fiel das Rapid-Tor zum Ausgleich von 1:1 erst zehn Minuten vor Schluss durch Leopold Grundwald. Ebenso beim letzten Meisterschaftsspiel der Saison zwischen Rapid und Cricket am 30. Juni 1912: Bis zur 84. Minute stand es 1:1, ehe Heinrich Krczal und Josef Schediwy noch auf 3:1 stellten und damit den ersten Meistertitel für Rapid fixierten.

Am 17. November 1912 führte der FAC in Floridsdorf im Spiel gegen Rapid bis 15 Minuten vor Schluss mit 1:0. Dann drehten Krczal und Josef Brandstetter mit drei Toren in zehn Minuten das Spiel noch um. Das Fremdenblatt schrieb damals: "Es hätte nicht viel gefehlt und Rapid wäre geschlagen worden. Bis zu Beginn der letzten Viertelstunde hatten die zu schönem Zusammenspiel mit guten Erfolgen arbeitenden Floridsdorfer mit 1:0 die Führung."

Auch in der Folge entschied Rapid immer wieder Spiele im Finish. Am 1. Dezember 1912 wurde der WAF auf der Pfarrwiese nach 0:1-Pausenrückstand abermals durch ein Tor von Gustav Blaha in der 80. Minute noch mit 2:1 besiegt. Das Spiel gegen den WAC stand 15 Minuten vor Schluss noch 2:2. Endstand 4:3. Im vorletzten Meisterschaftsspiel der Saison verhinderte Leopold Grundwald mit seinem Tor in der Schlussminute zum 2:2 eine Niederlage gegen den WAF. Rapid wurde ungeschlagen Meister 1912/13.

Nicht immer die letzten 15 Minuten

Immer wieder finden sich in Zeitungen Hinweise auf die "berühmte Viertelstunde". Am 22. September 1913 berichtete das Fremdenblatt anlässlich des Spiels Ferencvaros - Rapid: "Nun kommt die Viertelstunde der Wiener in welcher Rapid seine Musterform glänzend demonstrierte." Weiter: "Es waren vorbildliche, und was für den schließlichen Ausgang des bedeutenden Spiels von besonderer Wichtigkeit schien, erfolgreiche 15 Minuten."

Einen weiteren Beweis für die Existenz der "Rapid-Viertelstunde" liefert das Fremdenblatt dann am 10. Mai 1915 anlässlich des Spiels Rapid gegen FAC: "Die vielerwartete Viertelstunde Rapids, die nahezu zum geflügelten Worte geworden ist, stellt sich ein." Wobei hier bemerkenswert ist, dass nicht von der letzten Viertelstunde die Rede war, sondern von einer Viertelstunde zu einem unbestimmten Zeitpunkt - in diesem Fall zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Dass die Rapid-Viertelstunde anfangs nicht zwangsläufig am Ende erfolgen musste, zeigt auch folgendes Zitat aus dem Fremdenblatt vom 2. November 1915: "Rapid hat diesmal seine berühmte Viertelstunde auf den Beginn des Spiels verlegt." Aber im Allgemeinen verstand und versteht man unter der Rapid-Viertelstunde bis heute die letzten 15 Minuten des Spiels.

Beispiele für die Rapid-Viertelstunde

Das Neue Wiener Tagblatt berichtet am 9. September 1916: "Erst in der letzten Viertelstunde zeigt sich die Überlegenheit der Hütteldorfer." Die gleiche Zeitung schreibt am 13. November 1916 über das Spiel Rapid gegen Sportclub: "Das Endergebnis von 2:0 stellten die Rapid-Spieler erst in ihrer berühmten "Viertelstunde" her." bzw. "Erst in den letzten 15 Minuten des Wettspiels konnten die Dornbacher dem immer schärfer werdenden Tempo nicht mehr ganz folgen und mußten in dieser Zeit die zwei Treffer hinnehmen."

Im Jahr 1917 war die Rapid-Viertelstunde bereits ein fester Begriff, wie Auszüge aus der Allgemeinen Sportzeitung vom 28. April zeigen. "Der "Rapid" befolgte der "Hertha" gegenüber ein von seiner sonstigen Gepflogenheit abweichendes Vorgehen; er spielte nicht "auf Warten", hob sich nicht sein Bestes auf die "letzte Viertelstunde" auf, sondern machte es gerade umgekehrt, sicherte sich von Anfang an einen derartigen Vorzug, daß er den Sieg bereits bei Halbzeit vollkommen in der Hand hatte, und ließ dann die Dinge so ziemlich gehen, wie sie wollten."

Ebenfalls in der Allgemeinen Sportzeitung findet sich ein Bericht über das Spiel Rapid gegen Wacker: "Der "Rapid" gewann ein Spiel gegen den "Wacker" mit 4:0, also überlegen, dennoch aber keineswegs leicht. Bis weit über die Pause hinaus betrug der Stand 1:0; die Hütteldorfer blieben auch insofern sich selber treu, als sie zuguterletzt noch einmal ihre "letzte Viertelstunde" in vollem Glanze hervorkehrten."

Die Atmosphäre bei Rapid-Spielen

Neben der Rapid-Viertelstunde weiß das Fremdenblatt 1918 auch einige andere Details über die Atmosphäre bei Rapid-Spielen, hier anlässlich der Partie Rapid gegen Rudolfshügel: "Es war von jeher schwierig, Rapid in einem Meisterschaftsspiel auf dem eigenen Platze niederzuringen. Rapid ist eine Mannschaft, die zähe zu kämpfen versteht, die durch einen gewaltigen Anhang künstlich aufgepeitscht, fast immer in einer "berühmten Viertelstunde" den Gegner niederzurennen verstand, wobei inmitten des wüsten Lärms und der unglaublichsten Reklamationen gewöhnlich auch der Schiedsrichter um seine Ruhe gebracht wurde."

Das Spiel gegen Rudolfshügel ging in diesem Fall verloren...: "Der Sieg wurde gegen eine bis zum Terror gesteigerte Parteinahme des mehrtausendköpfigen Publikums errungen."

Ein Teil von Rapid

Abschließend kommt abermals das Fremdenblatt beim Spiel Sportclub gegen Rapid am 21. April 1918 aus Erfahrung zum Schluss: "Allgemein meinte man, daß Rapid jetzt überlegen davonziehen werde und in den restlichen Minuten, also der berühmten Rapid-Viertelstunde, noch einige Treffer erzielen werde."

Die Tradition hat sich bis heute bewahrt und das Einklatschen der letzten 15 Minuten ist seit über einem Jahrhundert ein fixer Bestandteil jedes Rapid-Spiels und damit untrennbar mit Rapid verbunden.

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