Richwara vom Sualafeldgau

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Markgräfin Richwara von Babenberg, Porträt aus dem 16. Jahrhundert von Antoni Boys (* um 1530 / 1550; † nach 1593)

Richwara von Babenberg"[A 1] (* im 10. Jahrhundert, um 950 / 970; † 10. Juli 994, in Würzburg) beziehungsweise Richardis von Babenberg oder Richwara von Sualafeldgau, auch Markgräfin Richwara von Österreich war die Ehefrau von Markgraf Leopold (I.) von Österreich ("Leopold dem Erlauchten"), der über Gebiete in der heutigen Republik Österreich herrschte. Sie gilt als "Stamm-Mutter" jener Dynastie, die von 976-1246 im heutigen Bundesland Niederösterreich herrschte und in der heutigen Forschung als "Babenberger (Luitpoldiner)" bezeichnet wird.

Herkunft und Familie

Richwaras Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. In der neueren Forschung gilt eine Abstammung von den Grafen vom Sualafeldgau (Swalfeldgau) aus der Familie der Ernste als wahrscheinlich.[1] Als ihr Vater wird Graf Ernst (IV.) angenommen, über ihre Mutter dürfte sie eine Halbschwester des Grafen Markward (I.) aus der Familie der Eppensteiner[A 2] gewesen sein.[2] Verheiratet war sie mit Markgraf Leopold dem Erlauchten, dessen Familie dem bairischen Hochadel zugerechnet wird.[3]. Aus dieser Ehe sind mindestens acht Kinder belegt, darunter die Söhne Heinrich (I.) "der Starke" und Adalbert "der Siegreiche", die ihrem Vater als Markgrafen von Österreich nachfolgten.[4]

Leben

Es scheint, dass Richwara von Babenberg ihren Ehemann beim Ausbau und bei der Festigung seiner Herrschaft in der Markgrafschaft Österreich aktiv unterstützt hat. Genaue Jahreszahlen zu ihr sind nicht überliefert. Sie soll am selben Tag wie ihr Ehemann verstorben sein. Da sich das Herrschaftsgebiet der Grafenfamilie von Sualafeldgau in der Reichslandschaft Franken im Grenzgebiet zu den Stammesherzogtümern Baiern und Schwaben befand und somit in unmittelbarer geographischer Nähe zu den Herrschaftsgebieten ihres Ehemannes dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit der Hintergrund für die Eheschließung gewesen sein. Dass Richwara mehrere Kinder zur Welt brachte, von denen mindestens acht ein längeres Leben beschieden war, kann als Hinweis auf eine relativ robuste Konstitution gedeutet werden.[2] Nach der Überlieferung starb Richwara am selben Tag wie ihr Ehemann, die Todesursache wird nicht mitgeteilt. Mit Blick auf die Todesumstände ihres Ehemannes und auf das ungefähre Alter ihres Sohnes Adalbert, der als ihr jüngstes Kind gilt, wird die Möglichkeit, dass sie zum Zeitpunkt ihres Todes hochschwanger war und an den Folgen einer verfrühten Geburt starb, die der gewaltsame und plötzliche Tod ihres Mannes ausgelöst hatte, in Betracht gezogen, doch ist dies nur eine Spekulation, für die es keine Belege gibt.[5]

Erinnerungsstätten im heutigen Österreich

  • Klosterneuburg: Im Stift Klosterneuburg befindet sich der bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, auf dem Richwara von Babenberg dargestellt ist.

Literatur

  • Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6

Weblinks

 Richardis of Sualafeldgau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 327
  2. 2,0 2,1 vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 213
  3. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik, 1978, S. 31
  4. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik, 1978, Stammtafel der Babenberger im Anhang
  5. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 206

Anmerkungen

  1. Im Artikel wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit eine einheitliche Bezeichnung für diese Dame ausgewählt, welche in der Literatur unter verschiedenen Namen zu finden ist. Zwar ist der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt, doch ergibt sich ihre Aufnahme in die RegioWiki.AT über ihre Zugehörigkeit zu dieser Dynastie, weshalb eine Benennung nach dieser Familie Sinn macht.
  2. Diese Familie herrschte später über das Herzogtum Kärnten und zeitweise über Teile des Herzogtums Steier.
VorgängerinAmtNachfolgerin
UnbekanntEhefrau eines Herrschers über die Markgrafschaft Österreich
Altösterreich Adalbert Babenberger Stammbaum.svg

Mathilde vom Schweinachgau
Wikipedia logo v3.svg
Zu diesem Artikel gibt es in den folgenden Sprachversionen der Wikipedia weitere Informationen:
Български езикČeský jazykEnglishItaliano日本語NederlandsLimba românăРусский