Spanische Grippe im Land Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 9. Oktober berichtet die „Salzburger Wacht“ über einen Erlass zur Sperre von Mittel-, Volks- und Bürgerschulen in Salzburg. Dieser Erlass sollte nur bis 9-17. Oktober gelten. <ref> Salzburger Wacht: [] In: Österreichische Nationalbibliothek, Anno - Austrian Newspapers Online, 09. Oktober 1918, abgerufen am 06. Februar 2019 </ref>
Am 9. Oktober berichtet die „Salzburger Wacht“ über einen Erlass zur Sperre von Mittel-, Volks- und Bürgerschulen in Salzburg. Dieser Erlass sollte nur bis 9-17. Oktober gelten. <ref> Salzburger Wacht: [] In: Österreichische Nationalbibliothek, Anno - Austrian Newspapers Online, 09. Oktober 1918, abgerufen am 06. Februar 2019 </ref>
Bereits am 25. Oktober berichtetet die „Salzburger Chronik“ allerdings von einer behördlichen Verfügung zur Sperrung der Schulen, um einer zu leichten Übertragung entgegenzuwirken. Es werden allerdings auch Ausnahmen genannt. In einigen Gemeinden, wie beispielsweise Marglan, soll die Schule am 27. Oktober wieder geöffnet werden und der normale Schulbetrieb wiedereinsetzen. An dieser Stelle kritisieren die Zeitungen, ob die dortigen Arbeiter und die Bevölkerung in Marglan den behördlichen Schutz nicht wert seien. <ref> Salzburger Chronik: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19181025&seite=2&zoom=33&query=%22spanische%22%2B%22grippe%22&ref=anno-search S] In: Österreichische Nationalbibliothek, Anno - Austrian Newspapers Online, 25. Oktober 1918, abgerufen am 06. Februar 2019 </ref>


Am 10. Oktober fand eine Sitzung des Landessanitätsrats statt, in der die Schließung öffentlicher Kinos, Theater und generelle öffentliche Einrichtungen, die zu Menschenansammlungen führen, sowie die Aufbewahrung Grippetoter in Privatwohnungen, diskutiert. Da sich die Behörden allerdings darauf einigten, dass die Spanische Grippe bereits wieder abebbte, wurden keine Maßnahmen gesetzt. Bereits am 17. Oktober erließ der Landessanitätsrat allerdings Versammlungsverbote, um die Ansteckungsgefahr zu lindern.  
Am 10. Oktober fand eine Sitzung des Landessanitätsrats statt, in der die Schließung öffentlicher Kinos, Theater und generelle öffentliche Einrichtungen, die zu Menschenansammlungen führen, sowie die Aufbewahrung Grippetoter in Privatwohnungen, diskutiert. Da sich die Behörden allerdings darauf einigten, dass die Spanische Grippe bereits wieder abebbte, wurden keine Maßnahmen gesetzt. Bereits am 17. Oktober erließ der Landessanitätsrat allerdings Versammlungsverbote, um die Ansteckungsgefahr zu lindern.  
Die Bevölkerung erlangte jeglichen Informationen über die regionalen Zeitungen. So berichteten eben jene über mögliche Behandlungsmaßnahmen. Hier wurde auf Bettruhe und auch rote Rüben verwiesen. Am 15.Oktober schrieb die „Salzburger Chronik“ man solle öffentliche Versammlungsorte meiden. Krankenhäuser verboten Krankenbesuche, um die Eindämmung der Krankheit zu gewährleisten.  
Die Bevölkerung erlangte jeglichen Informationen über die regionalen Zeitungen. So berichteten eben jene über mögliche Behandlungsmaßnahmen. Hier wurde auf Bettruhe und auch rote Rüben verwiesen. Am 15.Oktober schrieb die „Salzburger Chronik“ man solle öffentliche Versammlungsorte meiden. Krankenhäuser verboten Krankenbesuche, um die Eindämmung der Krankheit zu gewährleisten.  
Aufgrund der behördlichen Skepsis gegenüber der Spanische Grippe kam es auch vermehrt zu verfrühten Schulöffnungen, die bei den Medien und der Gesellschaft allerdings auf Unverständnis trafen. Die damaligen Zeitungen berichteten, soweit das aufgrund der Zensur möglich war, über die Versäumnisse der Behörden. Am 16. Oktober 1918 wurde in der „Salzburger Wacht“ die Untätigkeit der Behörden und die mangelhafte medizinische Versorgung betitelt.  
Aufgrund der behördlichen Skepsis gegenüber der Spanische Grippe kam es auch vermehrt zu verfrühten Schulöffnungen, die bei den Medien und der Gesellschaft allerdings auf Unverständnis trafen. Die damaligen Zeitungen berichteten, soweit das aufgrund der Zensur möglich war, über die Versäumnisse der Behörden. Am 16. Oktober 1918 wurde in der „Salzburger Wacht“ die Untätigkeit der Behörden und die mangelhafte medizinische Versorgung betitelt.  
Bereits am 25. Oktober berichtetet die „Salzburger Chronik“ allerdings von einer behördlichen Verfügung zur Sperrung der Schulen, um einer zu leichten Übertragung entgegenzuwirken. Es werden allerdings auch Ausnahmen genannt. In einigen Gemeinden, wie beispielsweise Marglan, soll die Schule am 27. Oktober wieder geöffnet werden und der normale Schulbetrieb wiedereinsetzen. An dieser Stelle kritisieren die Zeitungen, ob die dortigen Arbeiter und die Bevölkerung in Marglan den behördlichen Schutz nicht wert seien. <ref> Salzburger Chronik: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19181025&seite=2&zoom=33&query=%22spanische%22%2B%22grippe%22&ref=anno-search S] In: Österreichische Nationalbibliothek, Anno - Austrian Newspapers Online, 25. Oktober 1918, abgerufen am 06. Februar 2019 </ref>


Im weiteren Verlauf der Krankheit mussten allerdings Maßnahmen gezogen werden. Festprozessionen wurden abgesagt und auch Leihbibliotheken und beispielsweise das Kino in Gmunden, sowie in zahlreichen anderen Gemeinden, wurden geschlossen. Größtenteils auch dadurch ausgelöst, dass die Mitarbeiter erkrankten. <ref> Michael Kurz: [https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Als-die-Spanische-Grippe-in-der-Region-wuetete;art71,347107] In: ''OÖ Nachrichten'', 08. März 2010, abgerufen am 06. Februar 2019. </ref>
Im weiteren Verlauf der Krankheit mussten allerdings Maßnahmen gezogen werden. Festprozessionen wurden abgesagt und auch Leihbibliotheken und beispielsweise das Kino in Gmunden, sowie in zahlreichen anderen Gemeinden, wurden geschlossen. Größtenteils auch dadurch ausgelöst, dass die Mitarbeiter erkrankten. <ref> Michael Kurz: [https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Als-die-Spanische-Grippe-in-der-Region-wuetete;art71,347107] In: ''OÖ Nachrichten'', 08. März 2010, abgerufen am 06. Februar 2019. </ref>
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