Susanna Regina von Zelking

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Schloss Puchheim heute. Hier verbrachte Susanna Regina von Zelking einen Teil ihres Lebens.

Susanna Regina von Zelking (* 29. September 1589; † 21. März 1655), auch Susanna Regina von Polheim, Susanna Regina von Polheim und Wartenburg, Susanna Regina von Puchheim oder Susanna Regina von Zelking-Weinberg, war eine protestantische Adelige des Erzherzogtums Österreich ob der Enns. Mit ihr starb die Familie von Zelking in "weiblicher" Linie aus.

Herkunft und Familie

Susanna Regina von Zelking stammte aus einer Adelsfamilie, die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Sie war eine Tochter von Hans Wilhelm von Zelking aus dessen Ehe mit Anna Susanna von Starhemberg.[1]

Susanna Regina von Zelking war seit 1614 mit Weikhard von Polheim und Wartenburg (* um 1582) verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder[3]:

  • Wolf Wilhelm von Polheim (* 1615)
  • Hans Wilhelm von Polheim (* 1616)
  • Hans Cyriak von Polheim (* 1619; † nach dem 21. März 1655), geistig behindert, nach 1655 war er für einige Zeit im Besitz der Herrschaft Zelking, die ihm seine Mutter gemeinsam mit seinem Neffen August von Sinzendorf testamentarisch vermacht hatte.[4]
  • Judith Sabina von Polheim
∞ mit Erasmus von Starhemberg
  • Maria Salome von Polheim (* 4. Jänner 1618; † vor dem 10. Oktober 1651)
∞ seit 1640 mit dem Grafen Johann Joachim von Sinzendorf
  • Graf August von Sinzendorf, dem seine Großmutter Susanna Regina in ihrem Testament die Herrschaft Zelking vermachte. In der Folge fiel die Herrschaft an die Familie von Sinzendorf, in deren Besitz sie bis 1811 blieb.[4]
  • Anna Sabina, nicht verheiratet

Leben

Relativ bald nach der Eheschließung geriet Weikhard von Polheim, der wenige Monate zuvor durch einen Erbvergleich in den alleinigen Besitz der Herrschaft Puchheim gelangt war, in schwere wirtschaftliche Probleme. Susanna Regina von Zelking war wohl wesentlich dafür verantwortlich, dass er mehrmals von ihrer Familie Geld leihen konnte, ohne dass die Situation auf Dauer gelöst wurde.[5] Nach dem Erlass eines Reformationspatents (10. Oktober 1625) gab ihr Ehemann auf und verkaufte 1627 die Herrschaft Puchheim mit dem damals dazugehörigen Schwans an den Statthalter Herberstorff. Daraufhin übersiedelte sie mit ihm und ihrer Familie in die Feldmühl[A 1] in Langenlois[6] Um 1632/33 war sie gemeinsam mit ihrem Ehemann in eine Auseinandersetzung mit ihrem Verwandten Ludwig Wilhelm von Zelking verwickelt, bei der es um die Auszahlungen von Legaten und Prälegaten aus Erbschaften innerhalb der Familie der Zelkinger ging. Nach dessen Tod wurde ihr 1635 schließlich das Gut und die Herrschaft Zelking übertragen, deren Besitz sie in der Folge gemeinsam mit ihrem Ehemann gegen weitere Gläubiger verteidigen musste.[7]

1651 verfasste Susanna Regina von Zelking ihr Testament, in welchem sie ihren geistig behinderten Sohn Hans Cyriak von Polheim und ihren Enkel August von Sinzendorf als Universalerben einsetzte. Zu ihrer Grabstätte bestimmte sie die Kirche in Zelking.[8] Dort wurde sie nach ihrem Tod an der Seite ihres Ehemannes beigesetzt.[4]

Erinnerungen an Susanna Regina von Zelking-Polheim

Ein Abdruck des Sargdeckels von Susanna Regina von Zelking befindet sich heute im Diözesanmuseum in St. Pölten.[9]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 329
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 416
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 423
  4. 4,0 4,1 4,2 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 430
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 419 und S. 420f.
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 422
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 425 und S. 427ff.
  8. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 429f.
  9. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 429

Anmerkungen

  1. Der genaue Standort von dieser ist nicht ganz gesichert, doch dürfte die Feldmühl mit Schloss Haindorf ident sein oder sich zumindest an jener Stelle befinden, wo heute das Schloss steht, vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 423