Thomas Tamussino

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Thomas Tamussino (* 10. Jänner 1862 in Mödling; † 1. November 1926 ebenda) war ein Unternehmer und Kommunalpolitiker in Mödling.

Leben und Wirken

Ehrengrab am Friedhof Mödling

Thomas Tamussino war der Sohn des gleichnamigen Reparaturschlossers, der aus Venetien zuwanderte. Nach der Schule arbeitete er im väterlichen Betrieb, den er 1890[1] übernahm. Da die Schlosserei florierte, konnte er das Gelände, auf dem sich das Unternehmen mit Sitz und Produktionsbetrieb noch heute befindet, nahe dem Bahnhof erwerben.

Im Jahr 1895 wurde er Mitglied im Gehilfenausschuss und Vorstandsmitglied der Genossenschaftskrankenkasse der Badner Schlosserinnung. 1895 wurde er Vorsteher der Innung und blieb es bis zu seinem Tod. In den Jahren 1902 bis 1926 war er auch Mitglied der Handels- und Gewerbekammer.

In der Zeit 20. April 1911 bis 8. Jänner 1915 war er Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag, sowie vom 5. November 1918 bis 4. Mai 1919 Mitglied der provisorischen Landesversammlung.

Bürgermeister seiner Heimatstadt wurde er am 19. Juli 1911 nachdem er bereits 1908 erfolglos gegen Jakob Thoma zur Wahl antrat. In dieser Zeit erlebte Mödling eine rasante Bevölkerungszunahme und so galt es die Infrastruktur anzupassen und zu erweitern. Dazu gehörte der Bau der Jakob Thoma-Schule, die allerdings bedingt durch den Ersten Weltkrieg ihren Betrieb erst nach Verwendung als Reservelazarett und kriegswirtschaftliches Depot im Jahr 1919 aufnehmen konnte. Auch die Synagoge konnte unter ihm im Jahr 1914 fertiggestellt werden.

Bereits Ende 1914 waren so viele Gemeinderäte eingerückt, dass unter Tamussino nur ein Vollzugsausschuss die Leitung der Stadt übernehmen konnte.

Am 25. Juli 1918 legte er sein Gemeinderatsmandat zurück und führte bis Kriegsende am 5. November 1918 die Stadt als Gerichtskommissär weiter.

In seine Amtszeit als Bürgermeister fiel die Installierung einer Gasbeleuchtung der Straßen. Zur Versorgung wurde damals auch ein langfristiger Liefervertrag mit dem Gaswerk in Maria Enzersdorf abgeschlossen.

Tamussino starb am 1. November 1926 in Mödling, wo er auch in einem Ehrengrab der Stadt bestattet wurde. Sein Sohn Thomas Tamussino III. war in den 1930er Jahren Finanzstadtrat in Mödling.

Würdigung

  • Von der Stadt Mödling erhielt er ein Ehrengrab (Grabnr. IIID/1).[2]
  • Im Jahr 1962 wurde anlässlich seines 100. Geburtstages die parallel zur Südbahn von der Schillerstraße zum Bahnhof führende Straße nach ihm Thomas Tamussinostraße benannt.[1]

Literatur

  • Irene Maydl: Mödlinger Friedhofsführer, 2017, S.34f. Online

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Die Geschichte unseres Unternehmens abgerufen am 2. Dezember 2015
  2. Thomas Tamussino in der Verstorbenensuche am Friedhof Mödling (Anmerkung:Foto differiert vom Friedhofsportal) abgerufen am 12. August 2020

Weblinks

 Thomas Tamussino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

VorgängerAmtNachfolger
Jakob SchafhauserBürgermeister von Mödling
1911-1918
Hugo Ritter von Grimm (Gerichtskommissär)