Ulrich (Türhüter)

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Ulrich (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vor 1383)[A 1] war einer der Türhüter von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") († 1395). Er ist einer der wenigen herzoglichen Türhüter des Hauses Österreich (Habsburg) im Mittelalter, über die etwas mehr als der Name bekannt ist.

Herkunft und Familie

Ulrichs Herkunft ist unbekannt, über seine Familienverhältnisse ist nur bekannt, dass er verheiratet war.[1]

Das Amt des Türhüters

Die Türhüter am Hof der Herzöge von Österreich (Habsburger) zählten zum "niederen" Personal, waren aber besser gestellt als die herzoglichen Köche, Gärtner oder Falkner. Da sie "de facto" den Zugang zum Herzog kontrollierten, waren sie für Petenten und Hofangehörige wichtige Bezugspersonen. Das Amt des Türhüters dürfte ihnen am Hof eine Stellung ermöglicht haben, die weit über ihren tatsächlichen Rang hinausging. Allerdings bot es keine wirklichen Aufstiegschancen.[2]

Leben

Ulrich ist gemeinsam mit einem Berthold der erste namentlich gesicherte Türhüter von Herzog Albrecht (III.) von Österreich. Im November 1373 kaufte er gemeinsam mit Berthold ein in der Stadt Wien[A 2] ein Haus am Hofgesindeviertel vor dem Widmertor. Ulrich kaufte später Berthold seinen Anteil ab und war seit 1377 alleiniger Besitzer des Hauses. Nach seinem Tod war seine Witwe 1383 wegen der Schulden gezwungen, dass Haus an den herzoglichen Herold Klaus zu verkaufen.[1]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 163
  2. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 162

Anmerkungen

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 163
  2. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.