Burgruine Schwarzenhorn

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Die Burgruine Schwarzenhorn gehört heute zur Gemeinde Satteins, Bundesland Vorarlberg, EU-Land Österreich.

Geschichte

Die Burg zu Satteins, die heute als Burgruine Schwarzenhorn bekannt ist, wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, wahrscheinlich durch die Grafen von Montfort-Feldkirch. 1283 wird eine Burg urkundlich erstmals genannt, die möglicherweise mit ihr ident ist, der Burgherr dieser Burg war damals ein Herr von Schwarzenhorn, der zum Gefolge der Grafen von Montfort-Feldkirch gehörte[1] und für diese die Herrschaft über Satteins ausübte.

Wenige Jahre später dürfte diese Burg zugunsten der Festung Jagdberg bei Schlins an Bedeutung verloren haben. Bereits um 1335 wurde sie von Graf Ulrich von Montfort-Feldkirch an Heinrich von Celle verkauft.[1]

Nach ihrer Nennung als Burg Horwn in der Feldkircher Teilungsurkunde vom 2. März 1319 wird diesse Burg nicht mehr erwähnt.[2] Sie wurde spätestens um 1405, vermutlich bei den "Burgenzerstörungen im Walgau" während der "Appenzellerkriege" zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut[1]. Da sie allerdings vom Feldkircher Chronisten Ulrich Tränkle in seinem Bericht über die "Burgenzerstörungen" nicht erwähnt ist, könnte sie zu einem früheren Zeitpunkt abgegangen sein.[2]

Nach ihrer Zerstörung diente sie jedenfalls ca. 600 Jahre lang als Baumaterial, das für die Errichtung von Häusern in Satteins verwendet wurde.[1] Im Sommer 2007 wurde mit Restaurierungsarbeiten begonnen. Damals war geplant, auf der Ruine eine Lehrbaustelle für Maurer im Rahmen eines Leitprojektes zur Erhaltung von Burgen und Ruinen im Walgau einzurichten.[1]

Der Name der Burg

Obwohl in Satteins mit den Herren bzw. Rittern von Schwarzenhorn und Satteins gleich zwei Adelsfamilien nachgewiesen sind, fehlen Belege, die eine eindeutige Verbindung mit der Burg Schwarzenhorn bestätigen. In einer Urkunde vom 1. Jänner 1318 ist nur ein "Guot von Schwartzenhorn angeführt und in einem Urbar der Herrschaft Feldkirch von 1403 kommt ein "hoff ze Schwartzenhorn" vor. Zwar ist im Feldkircher Urbar des ausgehenden 14. Jahrhunderts sogar ein Eintrag vorhanden, der sich auf eine Burg über Satteins bezieht, doch wird deren Name nicht erwähnt. Im Teilungsvertrag über die Herrschaft Feldkirch vom 2. März 1319 zwischen den Grafen Friedrich II., Hugo II. und Rudolf III. von Montfort wird die Burg Horwn erwähnt, die mit der heutigen Burgruine Schwarzenhorn ident sein dürfte. Dass der Name dieser Burg aber tatsächlich einmal Schwarzenhorn war, ist nach den neueren Forschungen unwahrscheinlich, dies dürfte die Folge einer genealogischen Fehlinterprätation von Gabriel Bucelin in seiner "Rhaetia" (17. Jahrhundert) sein, die in der Folge von Historiographen und Historiker als Faktum übernommen wurde.[3]

Die Burg Schwarzenhorn in Legende und Sage

Die Ritter von Schwarzenhorn

Eine Sage um die Burgherren von Schwarzenhorn steht in enger Verknüpftung zu der Sage um die "Vernichtung" der Ritter bzw. Herren von Neuburg. Bei dem Bauernaufstand sollen die Bauern den in Satteins ansässigen Herren von Schwarzenhorn zur Flucht verholfen haben. Als Erklärung ist angegeben, dass diese zwar ebenfalls es mit der Ausbeutung recht arg getrieben hatten, aber im Vergleich zu den anderen Rittern noch am "gnädigsten" waren.[4] Die Sage dürfte sich auf die Zerstörung der Burg während der "Appenzellerkriege" beziehen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017
  2. 2,0 2,1 Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 9
  3. Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 7f.
  4. vgl. Leander Petzoldt (Hrsg.): Ius primae noctis. In: ders.: Sagen aus Österreich. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 131