Johann Adametz

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Haus "Zum schwarzen Adler" in Wien-Neubau, Spittelberggasse 5

Johann Nepomuk Adametz (* 16. Juli 1798 in Jitschin, Böhmen; † 26. Jänner 1872 in Wien) war ein Wiener Stadtbaumeister.

Leben

Johann Adametz erblickte im Sommer 1798 als Sohn des herrschaftlichen Amtsdieners Kaspar Adametz und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Taborsky in Starymisto, einem Ortsteil von Jitschin in der nordböhmischen Königgrätzer Region, das Licht der Welt[1]. Nach dem Besuch der Realschule in seinem Heimatort zog seine Familie um 1826 nach Wien, wo Adametz bis 1834 das k.k. Polytechnisches Institut besuchte und zum Baumeister ausgebildet wurde. Gleichzeitig besuchte er im Studienjahr 1830/31 Kurse an der Akademie der bildenden Künste, wo der junge Mann das Zeugnis als Maurermeister-Rechtswerber erlangte.

Adametz ehelichte am 24. November 1835 die Stubenmagd Maria Anna Kraft, die Tochter eines Advokaten und gebürtig von Ried in Tirol im Wiener Stephansdom[1], die ihm acht Kinder gebar: Johann (*1837 in Pest[2], † 1883 in Brunn am Gebirge), Ziegelfabrikant; Anton (*um 1838-1883), Architekt und Stadtbaumeister - Magdalena (*1841), verehelichte Grojer - Josef (*1844) - Emilie (*um 1845-1867) - Heinrich (*1847) und Wenzel (*1853). Zum Zeitpunkt seiner Hochzeit wohnte Adametz in niederösterreichischen Vösendorf. Da sein erster Sohn um Jahre 1837 in der ungarischen Stadt Pest zur Welt kam, ist anzunehmen, dass Adametz dort beruflich tätig war. Über seinen dortigen Aufenthalt und eventueller Tätigkeiten ist nichts bekannt.

Im Revolutionsjahr 1848 erhielt Adametz die Baumeisterkonzession sowie das Bürgerrecht von Wien und trat im selben Jahr in die Standesvertretung, die Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft ein. Die Baumeistertätigkeit Adametz’ fiel in eine Zeit, als die Wiener Bevölkerung stark zunahm und aus diesem Grund vermehrt Wohnraum benötigt wurde. Bei den von Adametz erbauten Mietwohnbauten, von denen nur wenig erhalten geblieben sind, ist eine, für die damalige Zeit übliche, sparsame und schlichte Bauweise erkennbar. Um neuen Wohnraum zu schaffen, wurden viele Bauwerke schon nach kurzer Zeit ihrer Errichtung wieder umgebaut und aufgestockt. Bei seinen Bauwerken tritt eine Dominanz der Baukörper, die durch schlichte Fassaden, die durch Gesimse die Geschosse trennen, auf. Die additiven Fensterreihungen, welche die Fassaden unterteilen, ermöglichten eine problemlose Aufstockung und Erweiterung der Gebäude.

Johann Adametz verstarb[3] vermögenslos im 74. Lebensjahr am 26. Juni 1872 im Haushalt seiner Tochter Magdalena Grojer in Wien-Margareten, Grohgasse Nr. 9 an einer Hirnblutung und wurde am heute nicht mehr existenten Hundsturmer Friedhof zur letzten Ruhe bestattet. Nach seinem Tod kam zutage, dass er im Besitz eines Ziegelofens in Brunn am Gebirge war, den er samt dazugehörigem Hausbesitz an seinen Sohn Johann Adametz junior verpachtet hatte.

Werke

  • 1850 Wohnhaus, Wien 5, Rüdigergasse 4 (nicht erhalten)
  • 1852 Wohnhaus, Wien 4, Viktorgasse 4 (Adaptierung; nicht erhalten)
  • 1852 Miethaus, Wien 8, Laudongasse 31 (nicht erhalten)
  • 1853 Wohnhaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 28 (Adaptierung; von Pranter 1846 erbaut; von Ram 1851 geändert)
  • 1854 Wohnhaus, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 71 (Adaptierung; Erbauung 1817)
  • 1854 Wohnhaus, Wien 7, Bernardgasse 2 (Adaptierung; Erbauung 1817)
  • 1855 Miethaus, Wien 5, Wehrgasse 8
  • 1857-1858 Miethaus, Wien 9, Berggasse 6 / Wasagasse 15
  • 1858 Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 95
  • 1860 Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 29 (nicht erhalten)
  • 1862 „Zur hl. Dreifaltigkeit“, Wien 1, Dominikanerbastei 15 / Auwinkel 4 (Adaptierung; Erbauung 1836)
  • 1862 Miethaus, Wien 7, Schrankgasse 6 = Spittelberggasse 5 (ein Häuserkomplex)
  • 1866-1867 Villa, Wien 13, Auhofstraße 36
  • 1867 Miethaus, Wien 5, Einsiedlergasse 17 / Brandmayergasse 25
  • 1868 Miethaus, Wien 6, Garbergasse 20A
  • 1871-1873 Bösendorfer Klavierfabrik, Wien 4, Graf Starhemberg-Gasse 14 (Umbau)

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks

 Johann Adametz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons