KMV Siegberg Dornbirn

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Die Katholische Mittelschulverbindung Siegberg Dornbirn (KMV Siegberg Dornbirn) ist eine nichtschlagende, gemischte, farbentragende Verbindung katholischer Mittelschüler und Mittelschülerinnen in der Bezirkshauptstadt Dornbirn.

Dem Wirken der katholischen Mittelschulverbindung liegen vier Prinzipien zugrunde: Religio, Patria, Scientia und Amicitia.

Charakteristika

Die Burschenfarben der Siegberg sind Grün-Weiß-Rot, sie stehen für Treue, Glaube und Herzblut. Die Fuchsenfarben sind Grün-Rot. Der Deckel ist eine weinrote Samtmütze. Das Burschenband zeigt die Farben Grün-Weiß-Rot mit goldenem Vorstoß, der Deckel ist weinrot. Das Fuchsenband zeigt die Farben Grün-Rot mit goldenem Vorstoß.

Der Wahlspruch der KMV Siegberg Dornbirn lautet nach Walther von der Vogelweide „Tuitsche Zucht gat vor in allen!“. Das ist mittelhochdeutsch und bedeutet sinngemäß soviel wie „Strenge Zucht geht vor in allem!“.

Geschichte

Die KMV Siegberg Dornbirn wurde am 12. Jänner 1907 von den Gründungsburschen Johan Luger, Bernhard Ramsauer und Ernst Winsauer gegründet. Ramsauer fungierte dabei als Gründungssenior.

Die KMV Siegberg Dornbirn war bei ihrer Gründung im Jahre 1907 auch eine Reaktion auf die Aktivitäten der deutschnationalen, schlagenden Verbindung Germania Dornbirn und Cheruskia Dornbirn (Vorgängerverbindungen der PV Alemannia). Der Name der Verbindung geht auf das alte Geschlecht der Edlen von Siegberg zurück, welche in Mühlebach ihren Stammsitz hatten. Ramsauer war bereits 1904 bei der Cimbria Innsbruck rezipiert worden, was zu einem gewissen Patronanzverhältnis führte. So stiftete Cimbria acht Cantusprügel und zehn Kronen, womit Schläger und Couleur angeschafft wurden.

Zur Kaiserzeit war es Mittelschülern verboten, einem Verein anzugehören, daher erfolgten die Aktivitäten auch geheim im Untergrund. Nachdem die Siegberg in der Ersten Republik eine Blüte erlebt hatte, wurde sie zur Zeit des Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland wieder verboten. Schon recht bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zur Reaktivierung der Siegberg. Seither ist sie durchgehend aktiv.

Im Jahre 1989 fiel die Entscheidung einen eigenen Damenzirkel bei der Siegberg einzurichten. Am 31. Oktober 1992 wurde schließlich beschlossen, auch Schülerinnen als vollberechtigte Mitglieder in die Siegberg aufzunehmen. Folglich trat die KMV Siegberg aus dem Mittelschüler-Kartell-Verband aus, um Mädchen als vollberechtigte Mitglieder aufnehmen zu können. Die Stammschule der KMV Siegberg Dornbirn ist das BG Dornbirn, in deren unmittelbarer Nähe auch deren Bude liegt. Mitglieder sind SchülerInnen die im Bezirk Dornbirn wohnhaft sind und im Raum Dornbirn eine höhere Schule besuchen.

Bekannte Mitglieder

Die KMV Siegberg hat bekannte Persönlichkeiten als Mitglieder (Urmitglieder, Bandphilister, Ehrenmitglieder), die oftmals die Geschichte Dornbirns sehr geprägt haben.

  • Ernst Winsauer (1890–1962), ehemaliger Landeshauptmann von Vorarlberg (Gründungsbursch)
  • Karl Bohle, ehemaliger Bürgermeister von Dornbirn (1965–1984) (Urmitglied)
  • Rudolf Sohm, ehemaliger Bürgermeister von Dornbirn (1984–1999) (Ehrenmitglied)
  • Wolfgang Rümmele (* 1946), ehemaliger Bürgermeister von Dornbirn (1999-2013) (Urmitglied)
  • Martin Ruepp, Vize-Bürgermeister von Dornbirn (Urmitglied)
  • Wolfgang Blenk (1926–1996), ehemaliger Nationalratsabgeordneter (Urmitglied)
  • Christoph Winder (* 1975), Landtagsabgeordneter Vorarlberg, ehemaliger Obmann der Jungen ÖVP (Urmitglied)
  • Thomas Winsauer (* 1979), Landtagsabgeordneter Vorarlberg, ehemaliger Obmann der Jungen ÖVP (Urmitglied)
  • Michael Landau (* 1960), österreichischer katholischer Priester, Leiter der Caritas Wien (Bandphilister)
  • Gottfried Feurstein (* 1939), ehemaliger Nationalratsabgeordneter, Obmann Vorarlberger Seniorenbund (Bandphilister)
  • Karl Drexel, ehemaliger Reichstagsabgeordneter (Ehrenmitglied)
  • Jakob Fussenegger, Priester und Monsignore (Urmitglied)
  • Siegfried Tschann, Forstdirektor des Land Vorarlbergs (Urmitglied)
  • Josef Schwab, Priester und Stadtpfarrer von Dornbirn (Urmitglied)
  • Gerhard Winkler (*1939), Maler (Ehrenmitglied)
  • Gustav Glatthaar (1906-1986), Priester, Monsignore und erster Generalvikar der Diözese Feldkirch (Urmitglied)
  • Gerald Loacker (* 1973), Abgeordneter zum Nationalrat, NEOS - Das neue Österreich (Urmitglied)
  • Johannes Collini (* 1953), Vorsitzender der Collini-Gruppe (Urmitglied)
  • Günther Anton Moosbrugger (* 1899), ehemaliger Bürgermeister von Dornbirn (1945-1965) (Urmitglied)

Literatur

  • Heinrich Obermüller: Verboten und Verfolgt; Katholische Verbindungen an mittleren und höheren Schulen in Österreich und den Nachfolgestaaten der Monarchie, Von den Anfängen bis 1918. In: Band 1 der Reihe „Tradition und Zukunft“ Österreichischer Verein für Studentengeschichte (Hrsg.), Wien 1991
  • Wiener Stadtverband des MKV (Hrsg.): Nicht alles was gleich aussieht ist auch gleich. Studentenverbindungen von der Entstehung der Universitäten bis heute Wien 2003

Weblinks