Niklas Vasser

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Wiesing, heute

Niklas Vasser (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, nach 1516[A 1]) war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Niklas Vasser (der Jüngere) war der Sohn von Niklas Vasser (dem Älteren), der in Wiesing ansässig war. Der Vater dürfte mit jenem Niklas Vasser ident sein, der 1438 als Zeuge und Beisitzer beim "Ehafttaiding"[A 2] zu Wiesing belegt ist.[1]

Leben

Im Zusammenhang mit der Hochzeit von Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund den Münzreichen") mit der Kurfürstentochter Katharina von Sachsen bestätigte Niklas Vasser (der Jüngere), Gerichtsbote des Gerichtes Rottenburg[A 3] am 7. März 1486 in Hall, zusammen mit den Gerichtsboten Ulrich Mayr, Jörg Schaufler, Jakob Muff von Rettenberg (heute Teil der Gemeinde Kolsassberg), Hans Paupal und Hans Kolb, Verschreibungen an die neue Landesfürstin.[2] Niklas Vasser hatte Besitz in Wiesing, den er von seinem gleichnamigen Vater geerbt haben dürfte. Besonders in den 1460er-Jahren vergrößete er diesen durch beachtliche Käufe in Wiesing und Jenbach. 1463 kaufte er von Simon Wach ab dem Eben, mit dem er verwandt war, die halbe Gräsberg Alm, ein Lehen von Ulrich Häckl von Münster. Zeuge dieses Geschäftes war Ulrich Neithart aus Stans.[3] 1466 kaufte Niklas Vasser eine Hube, die zuvor der Gerichtsbote Peter Rott und sein Vater Leonhard zu "Lehen" gehabt hatten.[4] Von Anton Tines, einem "Türhüter" Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund den Münzreichen"), erwarb er außerdem einen "Zehnten", der ebenfalls zuvor im Lehensbesitz von Leonhard Rott gewesen war. 1488 erwarb er noch die Alm Metzen (oder Metzon) und 1499 eine weitere Hube zu Wiesing.[3] Für seine Besitzungen in Wiesing leistete er noch 1516 Abgaben.[5]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 447f.
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 300, S. 323, S. 334, S. 348 und S. 447
  3. 3,0 3,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 448
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 379 und 448
  5. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 447

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 301
  2. Ein Taiding, auch Thaiding, war im Mittelalter ein außerhalb einer Stadt oder Burg gelegener Gerichtsort.
  3. Auf der Rottenburg (heute Teil der Gemeinde Buch in Tirol war im Mittelalter ein landesfürstliches Gericht untergebracht.