Pernar der Pöcht

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Der Osten von Innsbruck mit Reichenau, Pradl und Amras im Atlas Tyrolensis von Peter Anich und Blasius Hueber aus dem Jahr 1774

Pernar der Pöcht (* im 15. Jahrhundert; † im 15. oder 16. Jahrhundert, nach 1496[A 1]) war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und den familiären Hintergrund von Pernar dem Pöcht ist nichts Genaues überliefert. Der Name Pöcht ist im 15. Jahrhundert in und um die Stadt Innsbruck oft belegt.[1]

  • Um 1467 ist unter den "Söllleuten"[A 2] von Amras ein Jörg Pöcht belegt.[1]
  • Ein Konrad Pöcht, Bürger der Stadt Innsbruck, verkaufte um 1494 einen jährlichen Zins an das Stift Wilten (heute Teil von Innsbruck).[1]
  • Ein Erhard Pöcht war um 1500 in Arzl ansässig. Er dürfte mit jenem Erhard Pöcht ident gewesen sein, der 1472 und 1484 die Lauten für den herzogliche Hof anfertigte.[1]
  • In einem Abgabenverzeichnis der zur Herrschaft Amras zugehörigen Höfe und Güter an der Sill, zu Pradl und Amras aus dem Jahr 1500 sind mehrmals ein Hans Pöcht und ein Wolfgang Pöcht genannt.[1]

Leben

Pernar der Pöcht wurde am 1. Februar 1496 von Sigmund Zwickauer, dem Propst von Amras, und der Nachbarschaft von Amras als Gerichtsbote des landesfürstlichen Gerichts Amras auf den Landtag von Meran vom 22. Februar 1496 entsandt.[1]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 361

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 361
  2. Sölleute ist eine Bezeichnung aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Es handelt sich bei dieser Gruppe um Handwerker oder Taglöhner, die immerhin ein kleines Haus, zu dem nur wenige Grundstücke von geringem Ausmaß oder keine Grundstücke gehörten, als "freies Eigen" besaßen.