Reginher von Touernich

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Die frühere Burg Touernich (Steuerberg) ist heute eine Ruine Steuerberg.

Reginher von Touernich oder Reiner von Dobernitz (* im 12. Jahrhundert, vor 1140; † im 12. Jahrhundert, an einem 6. Juli nach 1169)[A 1], auch Reginher von Dovernik beziehungsweise Reinher von Tovernik, war ein Adliger des Herzogtums Kärnten, der besonders das Stift von Admont förderte.

Herkunft und Familie

Reginher von Touernich, ältester Sohn von Swiker (I.) von Hollenburg und einer der Brüder von Swiker (II.) von Hollenburg[1], stammte aus der Familie der Hollenburger.[2] Er war außerdem ein Bruder von Gebhard von Hollenburg, der später in das Stift Admont eintrat, und mit Petrissa von Feistritz verheiratet. Sie entstammte einer MinisterialenfamilieMinisteriale[A 2] der Markgrafschaft Steier und trat später in das Frauenkloster von Stift Admont ein, wie auch ihre Mutter Judith und ihre Schwestern Wendilburg und Kunigunde.[3] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinderref name ="Hausmann238"/>, von denen nur der Sohn, Liutold von Touernich († 1171), namentlich bekannt ist, der seinen Vater überlebte und später ebenfalls in das Stift Admont eintrat. 1166-1171[A 3] leitete er dieses Stift als Abt.[2] Mit seinen Verwandten Amelrich und Heinrich von Hollenburg dürfte die Familie um 1238 ausgestorben sein und wurde von den Herren von Pettau beerbt.[4]

Leben

Reginher von Touernich wird erstmals urkundlich 1240 genannt. Er benannte sich nach der Burg Touernich, welche er als Lehen durch den Grafen Bernhard von Spanheim-Trixen († 1147), einem Stifter des Klosters Viktring (Teil der Gemeinde Klagenfurt), erhalten hatte. Er begleitete Graf Bernhard von Spanheim auf den Zweiten Kreuzzug. Vor seinem Aufbruch ins Heilige Land schenkte er dem Stift Admont zwei Huben im Raum von Glödnitz und ein Gasthaus bei Steuerberg.[2] Zwischen 1140 und 1145 schenkte er Stift Admont außerdem das Gut Dalling und weitere Huben am Zammelsberg in Steuerberg und Glödnitz.[3]

Nachdem Graf Bernhard von Spanheim-Trixen auf dem Zweiten Kreuzzug gefallen war, erbte der steirische Markgraf Otakar (III.) († um 1166), ein Neffe des Verstorbenen, die die Burg Touernich. In der Folge setzte sich allmählich als Name der Burg Steuerberg durch, sie verblieb jedoch zunächst als Lehen im Besitz von Reginher.[2] Seine letzten Lebensjahre verbrachten Reginher von Touernich und seine Ehefrau Petrissa, wie auch andere Mitglieder ihrer Familie im Stift Admont, wo es ihr Sohn Liutold inzwischen bis zum Abt gebracht hatte.[3] 1169 wird er in einer Urkunde des Patriachen von Aquileja, die dieser für das Gurker Domkapitel ausgestellt hatte, letztmals genannt.[5] Nach seinem Tod und dem Tod seines Sohnes Luitold kamen Burg und Herrschaft Steuerberg an Otto von Hollenburg(-Steuerberg), einen Neffen von Reginher.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 238
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 11
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 12
  4. vgl. Steuerberg, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 8. Jänner 2020
  5. vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 238f.
  6. vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 12f.

Anmerkungen

  1. Angaben zum Sterbedatum vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 239
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  3. Bereits am 1. Juli 1165 war Liutold von den Mönchen des Stiftes Admont zum Abt gewählt worden. Seine Weihe zum Abt erfolgte jedoch erst am 17. April 1166 durch den Salzburger Erzbischof Konrad II., vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 11