Rovan Janez

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Janez Rovan SDB (* 1. September 1911 in Martinjak, einem Ort der slowenischen Gemeinde Cerknica; † 22. April 1988 in Klagenfurt) war slowenisch-stämmiger römisch katholischer Seelsorger in Kärnten.

Leben

Janez Rovan in der Pfarre Cerknica geboren, besuchte von 1917 bis 1925 die Volksschule in Grahovo ob Bači (deutsch Katzenberg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Tolmin). In Veržej (deutschWernsee) besuchte er die Unterstufe des Gymnasiums der Salesianer bis zur 5. Klasse. Nach seinem 18-monatigen Militärdienst begann im Jahr 1933 in Radna bei Sevnica seine Vorbereitung auf einen Eintritt in den Orden und legte am 15. August 1934 sein erstes Gelübde ab. Auch das Gymnasium setzte er dort fort war zwischen 1936 und 1939 Erzieher.

Im Jahr 1939 begann er sein Theoplogiestudium in Ljubljana an der Hochschule im Stadtteil Rakovnik. Dieses musste er aber kriegsbedingt abbrechen und konnte es erst 1941 in Chieri nahe Turin fortsetzen und 1943 abschließen. Seine Priesterweihe erhielt sie am 24. April 1943 in Pinerolo ebenso bei Turin.

Noch mitten im Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Slowenien zurück und schloss sich den Salesianern im Schloss Lisičje, das zu dieser Zeit P. France Cigan leitete.

Wie Cigan ging er bei Kriegsende mit vielen Flüchtlingen nach Kärnten und weiter nach Osttirol, wo er anfangs bei seinen Landsleuten in Assling und später in einem Lager in Spittal an der Drau tätig.

Als Seelsorger in der Diözese Gurk begann er am 23. Dezember 1946 in der Pfarre von Schwabegg/Žvabek und blieb bis 12. Juli 1948. In der Folge war er als Kaplan in Globasnitz/Globasnica bis Ende Dezember 1950. Als Kaplan war er auch in St. Kanzian/Škocijan von 1951 bis 1956 und in Bleiburg/Pliberk in den Jahren 1956 und 1957. Auch in einer Pfarre in Opicina bei Triest wurde er eingesetzt.

Mit der Eröffnung des Slowenischen Gymnasiums in Klagenfurt im Jahr 1957 und dem verbundenen Bubeninternat, wurde er wie Cigan Erzieher im Schülerheim, beginnend mit dem Hermagoras-Haus, danach im Haimlinger, im Marianum und schließlich im Modestusheim. In den Jahren 1969 bis 1972 war er Koadjutor in der Pfarre von St. Ruprecht bei Völkermarkt/Št. Rupert pri Velikovcu.

1981 beendete er seine Seelsorgertätigkeit in der Diözese Gurk und war im Caritasheim Maria Elend/Podgorje in Sankt Jakob im Rosental, da er selbst ständig ärztlicher Hilfe wegen starker Kopfschmerzen bedurfte. Im Heim war er soweit möglich auch als Haispriester tätig.

Im April 1988 starb er im Krankhaus der Elisabethinen in Klagenfurt. Nach einer Verabschiedung in St. Kanzian wurde er in seiner Geburtspfarre nahe der Pfarrkirche Sv. Vid v Cerknici begraben.

Wirken

Nicht als Priester erlangte Janez Bekanntheit und Beliebtheit in ganz Kärnten, auch auf kultureller Ebene und in der Jugendarbeit war er sehr aktiv. So gründete er in St. Kanzian eine Theatergruppe, von der auch die slowenische Sprache als Muttersprache gepflegt wurde. Ein bekanntes Mitglied dieser Gruppe waren der spätere Univeritätsprofessor Erich Prunč und der spätere Nationalratsabgeordnete Karel Smolle. In Italien kennengelernt gründete er 1959 die Slowenischen Pfadfinder in Kärnten[1]

Österreichweite Bedeutung erlangte aber die Dreikönigsaktion, die auf seine Initiative zurückgeht. Schon 1946 als Kaplan in Schwabegg ging er mit elf Ministranten von Haus zu Haus in der Pfarre und sammelte Spenden. Beim bis dato durchgeführten Brauch war es sowohl in Kärnten als auch in Slowenien üblich, dass Erwachsene die Hausbesuche durchführten. Im Gegensatz zu bisher, wo die Erwachsenen ihre Sach- und Geldspenden für sich behielten, überwies der Pfarrer die Geldspenden an Missionare in Indien und überbrachte die Sachgüter, wie Lebensmittel, Fleisch, Butter und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse an die Flüchtlingslager in Lienz und Spittal.

Erste Verbreitung fand diese Brauchtumsanpassung in den Pfarren, die von slowenischen Salesianern betreut wurden. Unterstützung erfuhr er durch den Prälaten Rudolf Blüml insofern, dass die Aktion eine der gesamten Diözese wurde. Blüml war es auch, der die Aktion in Wien vorstellte und es so möglich wurde, dass die Iniative in den folgenden Jahren in ganz Österreich Anklang fand.

Literatur

  • Janko Zerzer, Sodaliteta-Gemeinschaft der slowenischen Priester in Kärnten (Hgr.): Dobri pastirji – Naši rajni duhovniki 1968 - 2005 (deutsch: Die guten Hirten – Unsere verstorbenen Priester 1968 – 2005), 2006, Klagenfurt/Celovec, Hermagoras-Verlag/Mohorjeva založba (slowenisch) ISBN 9783708602202

Einzelnachweise

  1. Peter Kristof: Slowenische Pfadfinderinnen in Kärnten in PPÖ-Brief 1/2004, S. 24