Wien und das Eishockeyspiel

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Wien und das Eishockeyspiel waren bis zum Zweiten Weltkrieg unzertrennlich. Wien war der Dreh- und Angelpunkt im Eishockey-Sport, sei es nun beim Bandyspiel oder Scheibenspiel.

Überblick

Es begann damit, dass man sich beim Training Eis Club (TEC) 1897 die ersten Gedanken zur Aufnahme des Bandyspiels machte. Es dauerte aber noch zwei Jahre, bis gespielt wurde. Es folgten Jahre mit den ersten Wiener Eishockey- Meisterschaften. Der Österreichische Eishockeyverband (OeEHV) wurde 1912 mit Sitz in Wien ins Leben gerufen. In Hinterzimmern von Cafés oder später angemieteten Räumen erfolgte die Arbeit in der Bundeshauptstadt, bis die Deutschen im März 1938 in Österreich einmarschierten und den Verband auflösten.

Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine, bis 1921 der Stockerauer Athletikverein und 1924 die Sportvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl faktisch, mit den beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim Wiener Eislauf Verein (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Diese Problematik führte dann auch in den 30er Jahren zu Spannungen zwischen Verband und Provinzvereinen, die sich immer wieder vom Verband benachteiligt sahen. Diese entwickelten sich, obwohl ein Vorstandsmitglied im Verband extra für die Förderung des Eishockeys in der Provinz eingesetzt wurde.


Das Bandyspiel

Beschäftigt man sich mit der Geschichte des Eishockeys, so muss man wissen, dass es zuerst das Bandy- und dann das Scheibenspiel gab. Bandy spielte man mit einem Vollgummiball auf einer Eisfläche. In den Anfängen stellte man die Bälle noch aus Kork her, die dann mit einem Spagatnetz überzogen wurden. Die erforderlichen Stöcke besorgte man sich aus dem Wienerwald. Die Größe des Spielfeldes erreichte fast das Ausmaß eines Fußballfeldes. Blaue Linien machten die Grenzen der Spielfläche kenntlich. Das Tor war kleiner als beim Fußball und stand auf der Linie an den Kopfseiten.

Der Ball wurde vorgelegt und die schnellsten Spieler auf dem Eis versuchten ihn ins gegnerische Tor zu schießen. Sehr gute Eisläufer waren hier gefragt. Es wurde der Ball aber auch an die Mitspieler abgegeben und durch Kombinationen versucht den Gegner auszuspielen. Wegen der Größe der Tore war deren Anzahl bei den Spielen nicht gerade gering. Eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Auch beim Bandyspiel änderten sich die Vorschriften mit den Jahren. Oskar Schlesinger, langjähriger Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) und auch Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins (WEV), sprach in seinen Ausführungen zum Werdegang des Eishockeysports von „Spiel“ beim Bandy und „Kampf“ beim Eishockey (Scheibenspiel)"[1]

Das Scheibenspiel

Beim Scheibenspiel wurde mit einer Hartgummischeibe, einem sogenannten Puck, gespielt. Die Mannschaften bestanden aus sechs Spielern: Tormann, zwei Verteidiger und drei Stürmer. Drei Ersatzspieler standen in Reserve bereit und konnten bei Spielunterbrechungen mit Spielern auf dem Eis ausgetauscht werden. Da auch die Eishockeyregeln einer laufenden Änderung unterlagen, wird hier von den Regeln des Jahres 1932 berichtet.[2] Das Spielfeld auf dem Eis durfte nicht länger als 80 Meter und nicht breiter als 40 Meter sein. An den Seiten des Spielfeldes gab es Holzbanden, die den Puck im Spiel hielten und gleichzeitig verhinderten, dass Zuschauer verletzt wurden, wie es vor der Einführung der Banden häufiger vorkam. An den Breitseiten des Spielfeldes standen die Tore und dahinter waren es noch drei Meter bis zur Bande so, dass man die Tore umfahren konnte. Ein wesentlicher Unterschied zum Bandyspiel, wo mit der Torlinie das Spielfeld an den Kopfseiten zu Ende war. Jedes Spiel hatte drei Spielabschnitte zu je 15 Minuten. Unterbrechungen zählten nicht zur Spielzeit. Durch ein „Bully“ wurde die Scheibe ins Spiel gebracht wenn ein Tor gefallen, der Puck aus dem Spielfeld geflogen ist oder ein Verstoß gegen die Regeln vorlag. Beim Bully standen sich zwei gegnerische Spieler gegenüber und der Schiedsrichter warf den Puck auf das Eis zwischen den Spielern. Gab es zu Beginn nur einen Schiedsrichter, so wurde nach einigen Jahren der Einsatz von zwei Schiedsrichtern wegen der Schnelligkeit des Spieles beschlossen. Auch ein Zeitnehmer war notwendig, da Spielunterbrechungen nicht mehr zur regulären Spielzeit zählten. Dies sind nur einige Punkte über das damalige Regelwerk. Oskar Schlesinger erklärte zu dieser Sportart in seinem bereits zitierten Bericht weiter: „Der Kampf verlangt eine weit größere Anzahl physischer und seelischer Eigenschaften. Er erfordert, außer den beim Spiel notwendigen Dingen wie: Gewandtheit, Geistesgegenwart, Klugheit, Disziplin und Ausdauer, noch ein Mehr an persönlichem Mut, Selbstbeherrschung, Aufopferung für eine gemeinsame Sache und Härte.“

Das Bandyspiel 1897 - 1922

Unter der Überschrift „Hockey auf dem Eis“ fand man im Nachrichtenblatt des Training Eis Club (TEC) am 1. Jänner 1897 eine Notiz über die neue Sportart „Bandyspiel“. Interessierte Mitglieder sollten sich melden. Am 16. Dezember [[1897] fand eine Sitzung mit einem Vortrag über die Thematik statt und es wurde ein Komitee gewählt dem je ein Vertreter des Training-Eis Club (TEC), des E.V. Schneerose und des E.V.Eisblume angehörte. Am Heiligen Abend 1899 fand das erste Training statt und zwei Tage später ein erstes Spiel, zu dem Gäste geladen waren. Im „Neue Wiener Tagblatt“ tauchte am 31. Dezember 1899 zum ersten Mal der Begriff Eishockey bei den Ausführungen zu den neuen Aktivitäten des Training-Eis Club (TEC) auf. Neben vielen anderen Namen las man auch von Altmeister Engelmann, der im Tor mitgespielt hatte.[3] Wien war damals noch Hauptstadt von Österreich-Ungarn. In Prag spielte man bereits seit 1894/95 Bandy. Das erste Spiel zwischen Wien und Prag fand am 17. Februar 1901 statt. Training-Eis Club (TEC) und Slavia Prag trennten sich 3:17 (1:13). Der TEC spielte mit folgender Mannschaft: Josef Weiß, Max Galler, Gustav Feir, Hermann Galler, Max Eckstein, Gustav Euler und E. Shires. Es wurde damals noch in zwei Halbzeiten á 35 Minuten gespielt. Gespielt wurde bei Engelmann. Am 24. Februar spielte der Training-Eisclub dann gegen die Mannschaft des Wiener Athletiksport Club (WAC) und gewann 19:1.

1908/09 traute man sich zu, gegen den damals zu den stärksten Mannschaften zählenden Leipziger Hockeyklub zu spielen. 37:1 ging das Spiel verloren. Es fand auf der in dieser Saison neu gegründetenKunsteisbahn Engelmann statt.

Im Jänner 1912 gründete sich der Österreichische Eishockey Verband (OeEHV) mit Sitz in Wien. Die erste Wiener Meisterschaft wurde dann 1912/13 ausgeschrieben. Jahrelang hatte der Training Eis Klub (TEC) die Führung im Bandyspiel inne gehabt, die erste Wiener Bandy-Meisterschaft 1912/13 erspielte sich jedoch der Wiener Sport Club. Es fand auch eine Europameisterschaft statt. Österreich-Ungarn wurde hier von keinem Wiener Eishockey-Verein, sondern von der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag vertreten.

Die Wiener Eishockey-Meisterschaften 1913-1919 wurde sind die ersten Meisterschaftsspiele des neuen Verbandes. Nicht alle Meisterschaften konnten zu Ende geführt werden.

Mit dem Verbot der Kunsteiserzeugung und der Beleuchtung von Eislaufplätzen verschlechterten sich die Möglichkeiten des Bandyspiels in 1917/18 erheblich. Im Folgejahr 1918/19 wurden die Meisterschaften wieder aufgenommen und der WEV wurde Meister vor dem CEV. Fünf Vereine beteiligten sich an den Spielen. Ende 1919 wurde zur Verbesserung der Spielmöglichkeiten auch der Versuch unternommen, den WEV-Platz mit Karbid zu beleuchten, um eine Spielzeit auch nach Einbruch der Dunkelheit zu schaffen. 1919/20 kam es zum Erliegen des Bandysports.

1920/21 wählte der Österreichische Eishockey Verband (OeEHV) den neuen Präsidenten Oskar Schlesinger. Eine Meisterschaft konnte er wegen der fortgeschrittenen Zeit in der Saison nicht mehr ausschreiben, dafür wurde aber ein Cup ausgespielt. Ein Spiel kam zustande, im Cup der Reservemeisterschaft gab es kein Spiel.

Auch 1921/22 konnte nur um einen Cup gespielt werden. Acht Mannschaften beteiligten sich. Es gewann der Verein für Bewegungsspiele (VfB) vor dem Wiener Athletiksport Club (WAC). Letztmalig wurde in der Saison 1922/23 versucht, eine Bandy-Meisterschaft durchzuführen, was aber misslang. Dafür gab es jedoch die erste Meisterschaft im Scheibenspiel.

Über die Höhen und Tiefen der Bandyspiele und seine Entwicklung wird noch in weiteren Veröffentlichungen eingegangen. Festgehalten werden muss jedoch, dass ohne die Aktivitäten im Bandy die Umstellung auf das Scheibenspiel, welches heute noch weltweit gespielt wird, nicht möglich gewesen wäre.

Das Scheibenspiel ab 1921 bis zum 2. Weltkrieg

Während in Wien noch das Bandyspiel gepflegt wurde, hatte man anderenorts in Europa schon mit dem kanadischen Scheibenspiel begonnen. Überlegungen zum Scheibenspiel gab es bereits vor dem 1. Weltkrieg. Die Ersten, die in Wien mit der Scheibe spielten, waren wohl die Mitglieder des Sportklub Slovan (SK Slovan). Das „Neue Wiener Tagblatt" berichtet 1909, dass der SK Slovan sowohl mit dem Ball, wie auch mit der Scheibe spielt. Leider wird dann nicht in der Folgezeit mitgeteilt, wie es beim SCS weiterging und warum er das Scheibenspiel nicht umsetzte.[4] Im Februar 1914 befand sich Dr. Schiff, vom österreichischen Eishockeyverband, zu einer Tagung in Berlin. Er brachte von dort die für das Scheibenspiel in Kanada notwendigen Stöcke mit nach Wien. Auf dem Cottage-Platz wurde dann sofort mit diesen Stöcken trainiert. Oskar Schlesinger begann ab 1913 im Verband für die Einführung des kanadischen Spiels zu werben. So entstanden die Überlegungen, ab 1915 das Scheibenspiel einzuführen. Der 1. Weltkrieg machte Schlesinger dann allerdings einen Strich durch die Rechnung.[5]

In der Generalversammlung am 3. November 1919 wurde Oskar Schlesinger zum neuen Präsidenten des österreichischen Eishockeyverbandes gewählt. Da er gleichzeitig Leiter der Eishockeysektion des Wiener Eislauf Vereins war, konnte er jetzt die Initiative für einen neuen Versuch zur Einführung des Scheibenspiels unternehmen. In der Saison 1920/21 begann man im WEV das Training des neuen Spiels.

Saison 1921/22

In der Saison 1921/22 standen die Deutschen Kampfspiele in Garmisch-Partenkirchen für Jänner 1922 an. Beim Wiener Eislauf Verein wurde auf der Kunsteisbahn das erste Scheibenspiel zwischen zwei Teams des Vereins zur Austragung gebracht. Es spielte das Team A gegen Team B, um die besten Spieler für die Mannschaft für Garmisch-Partenkirchen zu finden. Team A gewann 13:1. Ein Gremium wählte schließlich Popowich (Tor), Lebzelter, Goldschmidt (Verteidiger) H. Brück, Lederer, W. Brück (Sturm) Tauber, Färber (Ersatz), aus. Revy war erst mit vorgesehen, hatte aber abgesagt. Alle Spieler gehörten dem WEV und dem WAC an. Nur so ist zu erklären, dass das SportTagblatt bei der Veröffentlichung der Mannschaftsaufstellung von einer „Wiener Repräsentationsmannschaft" berichtet, anstatt von der österreichischen Nationalmannschaft. [6]

Das erste internationale Scheibenspiel fand dann am 23. Jänner 1922 in Garmisch-Partenkirchen anlässlich der Deutschen Kampfspiele gegen den Männerturnverein München statt, wobei die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft 0:1 verlor; ein ausgezeichnetes Ergebnis. Durch die Beibehaltung des Bandyspiels hatte sich Wien in Europa isoliert. Dieses war der erste Ausbruchsversuch. Der österreichische Eishockeyverband forderte alle Eishockeyvereine in Wien und Umgebung auf, vom Bandyspiel auf das kanadische Scheibenspiel umzustellen. Die Vereine sollten Rundspiele mit der Scheibe veranstalten. Im SportTagblatt ist unter der Überschrift „Wiener Eishockeyspiele“ zu lesen, dass man weiterhin mit dem Ball und teilweise mit der Scheibe spielt.[7]

Saison 1922/23

In diesem Spieljahr erlebten die Wiener das erste internationale Scheibenspiel. Am Neujahrstag 1923 spielte der Wiener Eislauf Verein (WEV) gegen den Berliner Schlittschuhclub. Der WEV verlor das Spiel knapp 7:8 nach Verlängerung, zeigte aber sein ganzes Können. Die noch vorgesehene Bandy-Meisterschaft kam nicht mehr zum Tragen. Stattdessen wurde die erste österreichische Eishockey-Meisterschaft 1922/23 mit der Scheibe ausgetragen. Sieben Vereine beteiligten sich daran, sechs aus Wien und einer aus der Umgebung. Bis auf ein Rückspiel beim auswärtigen Verein wurden alle Spiele in Wien ausgetragen. Der fast frostlose Winter stellte ein großes Problem dar. Durch die Kunsteisbahn des WEV konnten jedoch nicht nur Meisterschaftsspiele, sondern auch internationale Spiele ausgeführt werden. Das SportTagblatt schreibt in der Einleitung zum Bericht über das Eishockeyturnier „München-Prag-Wien“: „Was noch im Vorjahr, als der Wiener Eislauf Verein das Scheiben- oder kanadische Eishockeyspiel einführte, kein Mensch glauben konnte, wird zur Tatsache. Wien entwickelt sich zur Zentrale des mitteleuropäischen Eishockeysports.“[8] In der Mannschaft des PSK waren auch Spieler des Vereins Kunsteisbahn Engelmann, darunter auch der Sohn und Schwiegersohn Engelmann. Österreichischer Eishockey-Meister 1922/23 wurde der Wiener Eislauf-Verein (WEV) vor dem Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK).

Saison 1923/24

Auf die Ausschreibung der österreichischen Eishockey-Meisterschaft 1923/24 reagierten 12 Vereine. Der Verband richtete daher eine 1. und 2. Klasse mit je sechs Vereinen ein. Zusätzlich zum Vorjahr nahmen der Verein für Bewegungsspiele (VfB), Training Eis Club (TEC), Österreichische Lehrer Sportvereinigung (Ö Lehrer), Sportclub Nicholson (Nicholson), Sportclub Hakoah (Hakoah) und ein auswärtiger Verein teil. Der Sportklub Ostmark (Ostmark) war nicht mehr angetreten. Österreichischer Eishockey-Meister 1923/24 wurde der Wiener Eislauf Verein (WEV), vor dem Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK). Zum ersten Mal gab es auch Meisterschaftsspiele im Jugendbereich. Die teilnehmenden Spieler durften das 19. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Hier siegte der Wiener Eislauf Verein (WEV) vor dem Cottage Eislauf Verein (CEV).

Saison 1924/25

In dieser Saison meldeten sich 14 Vereine zur Austragung der Eishockey-Meisterschaft 1924/25. Es blieb bei der 1. mit 6 Vereinen und der 2. Klasse mit diesmal acht Vereinen. Neu dabei waren der Floridsdorfer Athletiksport Club (FAC) und der Sportclub Red Star (Red Star). Beim Frostwetter waren die notwendigen Meisterschaftsspiele nicht im notwendigen Umfang absolviert worden. Die Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1924/25 wurde vom Verband abgebrochen. Es war kein Meister ausgespielt worden. Der Wiener Eislauf Verein (WEV) wurde jedoch zur besten Mannschaft des Jahres erklärt und die Mannschaftsmitglieder erhielten Erinnerungsplaketten mit diesem Hinweis.[9] Hätte die Kunsteisbahn Engelmann das Eishockeyspiel stärker unterstützt, hätte es sicherlich noch eine Möglichkeit gegeben, die Meisterschaften zu Ende zu bringen.

Generaldirektor Szabo stiftete in dieser Saison den Szabo-Jugend-Cup. Es handelte sich um einen Wanderpreis. Die Spiele der Jugendmannschaften erhielten durch diese Stiftung einen festen Platz im Wiener Eishockeyspiel. Den Pokal gewann der Cottage Eislauf Verein (CEV) vor dem Wiener Eislauf Verein (WEV).

Saison 1925/26

Die abgebrochene österreichische Eishockey-Meisterschaft des Vorjahres führte zu regen Diskussionen zwischen den Verantwortlichen der Vereine und dem Eishockeyverband. Es wurde nach einem neuen Modus zur Austragung für die österreichische Eishockey-Meisterschaft 1925/26 gesucht und das Wiener System[10] gefunden. Die dann erlassenden Ausschreibungsbedingungen trafen ausdrücklich nur auf Vereine von Wien und Niederösterreich zu.

12 Eishockeyvereine mit 15 Mannschaften beteiligten sich. Das Wiener System bestand aus einer Gruppe, in der alle Mannschaften spielten. Es wurden Haupt-, Ausscheidungs- und Endrunden gespielt. Die Ausscheidungsspiele erfolgten nach den Hauptrunden. In der Hauptrunde schied man nach zwei verlorenen Spielen aus. Aus jedem Spiel musste also ein Sieger hervorgehen. Es wurde 2 x 20 Minuten gespielt, bei 10 Minuten Pause. Stand am Ende des Spiels, trotz der möglichen Verlängerungen kein Sieger fest, so musste das Spiel innerhalb von drei Tagen wiederholt werden.

  • 1. Hauptrunde

Hier nahmen alle gemeldeten Mannschaften teil, mit Ausnahme der Besten vier Mannschaften des Vorjahres, die von der Teilnahme an der ersten Hauptrunde freigestellt waren.

  • 1. Zwischenrunde

An dieser Zwischenrunde nahmen alle Mannschaften teil, die in der 1. Hauptrunde verloren hatten, sowie evtl. spielfreie Mannschaften.

  • 2. Hauptrunde

An dieser Runde beteiligten sich alle Mannschaften, die noch nicht zwei Mal besiegt wurden, sowie die Dritten und Vierten des Vorjahres.

  • 2. Zwischenrunde

Hier spielten die Verlierer der 2. Hauptrunde und die evtl. spielfreien Mannschaften.

  • 3. Hauptrunde

Jetzt spielten die Mannschaften, die in der 2. Hauptrunde noch nicht zweimal verloren hatten und die beiden besten Mannschaften des Vorjahres gegeneinander. Es wird so lange gespielt, bis nur noch drei oder vier Mannschaften als Gewinner feststehen.

  • Endrunde

Die in der 3. Hauptrunde festgestellten Sieger spielten nunmehr jeder gegen jeden, wobei für einen Sieg zwei Punkte und für ein Unentschieden ein Punkt vergeben wurde. Die Mannschaft mit der höchsten Punktzahl wurde Eishockeymeister. Bei Punktegleichheit sollte das bessere Torverhältnis zählen. Sollte eine Mannschaft in der 3. Hauptrunde vom Spiel befreit sein, so konnte diese an der Endrunde trotzdem teilnehmen.

Als besondere Bestimmung wurde ausgeschrieben, dass Vereine nicht zweimal gegeneinander spielen sollten oder zweimal vom Spiel befreit waren. In diesem Falle sollte die Auslosung wiederholt werden. Sollten sich Vereine aus anderen Bundesländern melden, so würde eine notwendige Regelung noch getroffen.


Sieger der österreichischen Eishockey-Meisterschaft 1925/26 wurde der Wiener Eislauf Verein mit seiner A-Mannschaft, vor der eigenen B-Mannschaft. Dritter wurde der Verein für Bewegungsspiele (VfB).

Zum zweiten Mal wurde der Szabo-Jugend-Cup ausgetragen. Es nahmen fünf Mannschaften teil. Der WEV siegte vor dem CEV.


Der kanadische Eishockeyspieler Dr. Blake H. Watson befand sich zum Studium in Wien. Er spielte beim WEV mit und vermittelte den Spielern seine Lauf- und Spieltechnik. Der Eishockeyverband brachte die eigene Zeitschrift „Der Eishockeysport" heraus. Hierdurch wurde ein wichtiges Bindeglied zwischen Verband, Vereinen und Eishockeyspielern geschaffen.


Saison 1926/27

Der Österreichische Eishockeyverband hatte vom Internationalen Verband die Austragung der Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien übertragen bekommen. Dieses war eine hohe Auszeichnung, da man erst seit wenigen Jahren mit der Scheibe spielte. Wesentliche Arbeiten für die Durchführung wurden vom Wiener Eislauf Verein geleistet. Und was viele erhofften, aber nur wenige glaubten, Österreich wurde Eishockey-Europameister. Die Nationalmannschaft setzte sich wie folgt zusammen: Kurt Wollinger (PSK), Hermann Weiss (WEV), Walter Brück (WEV), Peregrin Spevak (PSK), Herbert Brück (WEV), Ulrich Lederer (WEV), Walter Sell (WEV), Hans Tatzer (PSK) , Josef Göbl (WEV), Alfred Revy (WEV). Somit wurde Österreich ausschließlich von Spielern des Wiener Eislauf Vereins (WEV) und des Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK) vertreten.


Der Wiener Eislaufverein holte sich für diese Saison zwecks Ausbildung der Spieler den Kanadier Dr. Gordon R. Dempsay.


Der österreichische Eishockeyverband legte das Wiener Modell des Vorjahres zu den Akten und schrieb die Eishockey-Meisterschaft 1926/27 in zwei Klassen aus. In der 1. Klasse spielten sechs Wiener Eishockey-Vereine, die 2. Klasse wurde in drei Gruppen mit je 4 Mannschaften unterteilt. An der Ausschreibung beteiligten sich 14 Vereine mit 18 Mannschaften. Als weitere Auswärtsmannschaft trat der St. Pöltner Sportklub zu den Meisterschaftsspielen in Wien an. Die Österreichische Eishockey-Meisterschaft holte sich wiederum der Wiener Eislauf Verein (WEV) mit seiner I. Mannschaft vor seiner II. Mannschaft. Dritter wurde der Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK).


Am 3. Szabo-Jugend-Cup nahmen dieses Jahr vier Mannschaften teil. Eine Kombination aus Währinger Jugendspiel-Verein (Währing) und dem Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK) siegte vor dem Wiener Eislauf Verein (WEV). Da noch keine Mannschaft den Pokal zweimal hintereinander gewonnen hatte, wurde um ihn auch im nächsten Jahr gespielt.

Saison 1927/28

Der Gewinn der Eishockey-Europameisterschaft gab dem Eishockey in Wien, aber auch in der Provinz, richtigen Auftrieb. Zahlreiche Regeländerungen wurden vom Verband eingeführt. Die Spielzeit wurde auf 3x15 Minuten geändert. Torleuten, die bisher nur stehend die Scheibe abwehren durften, wurde das Knien und aufs Eis werfen erlaubt. Das Spielfeld bestand jetzt aus drei gleichen Teilen. Der Wiener Eislauf Verein arbeitete weiter mit dem Kanadier Dr. Dempsay.


Der österreichische Eishockeyverband schrieb die Eishockey-Meisterschaft 1927/28 wieder in zwei Klassen aus. Die 1. Klasse mit sechs Vereinen erhielt aber eine zweite Gruppe, in der die Reserven der Mannschaften der ersten Gruppe spielten. In der 2. Klasse wurden die Gruppe A mit fünf Vereinen besetzt und die Gruppe B mit vier Vereinen. Der Eislauf Verein Stockerau, Sieger der 2. Klasse des Vorjahres, war in die sonst nur von Wiener Vereinen besetzten 1. Klasse aufgestiegen. Österreichischer Eishockeymeister 1927/28 wurde wiederum der Wiener Eislauf Verein in beiden Gruppen der 1. Klasse und der Pötzleinsdorfer Sport Klub nahm jeweils den zweiten Platz ein.

Der Szabo-Jugend-Cup wurde zum vierten Mal ausgetragen. Es gab eine Rekordbeteiligung von neun Mannschaften aus acht Vereinen. Erstmalig siegten die Jugendlichen des Pötzleinsdorfer Sport Klubs vor dem Währinger Jugendspiel-Verein mit seinem A-Team.

Erstmalig wurde um den Schlesinger-Cup, der vom Verband zu Ehren des langjährigen Präsidenten des österreichischen Eishockeyverbandes Oskar Schlesinger ausgeschrieben wurde, gespielt. Fünf Mannschaften aus vier Vereinen nahmen teil. Und hier gab es die große Sensation. Erstmalig gewann der Wiener Eislauf Verein (WEV) nicht im Bereich eine Ausscheidung der Ersten Klasse. Der Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK) siegte 2:0 im entscheidenden Spiel.

Saison 1928/29

In der österreichischen Eishockey-Meisterschaft 1928/29 waren die Wiener Vereine wieder führend. In der 1. Klasse spielten sechs erste Mannschaften, alle aus Wien. In der 2. Klasse umfassten die Gruppe A und B je vier Mannschaften, die Gruppe C drei. In der Reserveklasse spielten sechs II. und III. Mannschaften. Einzigartig war die Einteilung der sechs besten II. Mannschaften in die drei Gruppen der 2. Klasse. So spielten der WEV II und der PSK II in der Gruppe A der 2. Klasse, VfB II und CEV II in der Gruppe B und WAC II und ÖWSC II in der Gruppe C. In dieser 2. Klasse spielten diese Reservemannschaften aber alle außer Konkurrenz. Somit spielten in dieser Saison 17 Vereine mit 28 Mannschaften. Während der Eislaufverein St. Pölten (EV St. Pölten), der Mödlinger Eislaufclub (MEC) und die Sportvereinigung Korneuburg (Korneuburg) in Wien mitspielten, führten fünf Vereine aus der Provinz eine Steyrische Eishockey-Meisterschaft durch. Österreichischer Eishockey-Meister der Saison 1928/29 wurde wiederum der Wiener Eislauf Verein (WEV) vor dem Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK). Den dritten Platz belegte der Cottage Eislauf Verein (CEV).


Am 5. Szabo-Jugend-Cup beteiligten sich fünf Vereine. Es siegte im Endspiel die Jugendmannschaft des Wiener Eislauf Vereins vor der des Pötzleinsdorfer Sport Klubs (PSK).

Die Spiele des 2. Schlesinger-Cup] umfassten sechs Mannschaften. Der Wiener Eislauf Verein (WEV) gewann vor dem Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK). Damit hatten beide Vereine je ein Wettspiel um den Wanderpokal gewonnen.


Der österreichische Eishockeyverband stellte den Amateurtrainer des WEV Dr. Gordon Dempsay als Verbandstrainer ein. Durch diese Maßnahme erhielten die Wiener Vereine eine noch größere Unterstützung bei ihrer täglichen Trainingsarbeit. Der Verband veröffentlichte die überarbeiteten Amateurbestimmungen, die genau festlegten, was und in welchem Umfang ein Eishockeyspieler annehmen durfte, um noch Amateur zu bleiben. Der Verband ergänzte hierzu u.a.: „Amateur ist, wer aus Liebe zum Sport und nicht aus eigennützigen Beweggründen einen Sport betreibt." In einem Artikel schreibt „Nobody" über seine Ansichten zur Österreichischen Eishockeymeisterschaft und hofft, dass sich Vereine aus der Provinz um die Beteiligung an der Meisterschaft von Österreich bewerben und so den Verband zwingen, aus den „Wiener Meisterschaften" echte österreichische Meisterschaften auszuschreiben.


1928 beginnen neun Vereine bzw. Gruppen aus dem Arbeitersport mit dem Training des Eishockeyspiels mit der Scheibe. Sicherlich ist diese Aktivität auch durch den Sieg der österreichischen Eishockeymannschaft bei den Europameisterschaften im Eishockey in Wien stark gefördert worden. Eishockey wurde auch vorher schon auf den Natureisplätzen gespielt. Jetzt will man in Mannschaften für den eigenen Verein um den Sieg spielen. Der Arbeitersport und der Sport der Bürgerlichen führen ein Leben nebeneinander her. Die bisherigen Geschehnisse über das Eishockeyspiel in Wien betreffen den bürgerlichen Teil. Der Arbeitersport ist im Arbeiterbund für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) mit dem Sitz in Wien organisiert. Dieser Bund gründete sich 1924. Da die Grundlage des Eishockeyspiels mit der Scheibe die Eisplätze sind, unterstützt der Verband die Aktivitäten zum Ausbau oder zur Anmietung von Plätzen stark.


Das erste offizielle Scheibenspiel des Arbeitersports findet am 13. Jänner 1929 in Wien statt. Die WAT Brigittenau und die WAT Wieden spielen gegeneinander. Die WAT Brigittenau gewinnt 6:0. Rund ein Dutzend weiterer Spiele finden im Jänner noch statt. Hieran beteiligen sich der Zentralverein der kaufmännischen Angestellten (Zentralverein), Wien-West und die WAT Mariahilf und die WAT Favoriten. Es trainieren so viele Mitglieder, dass mehrere Vereine im gleichen Monat noch II. Mannschaften spielen lassen. In den restlichen Monaten der Eishockeysaison sieht man auch Spiele der Straßenbahnersportvereinigung, des Arbeiterbildungsvereins Alsergrund Wien(ABV Alsergrund Wien) und der WAT Floridsdorf. In der WAT Ottakring und der WAT Margareten wird fleißig trainiert. Der österreichische Eishockeyverband nimmt keine Notiz von diesen Aktivitäten. Im SportTagblatt findet eine Berichterstattung über diese Spiele nicht statt. Dem gegenüber berichtet die „Arbeiterzeitung" aus Wien ausführlich und auch im „Kleinen Blatt" kann man die Aktivitäten des Arbeitersport im Eishockeybereich verfolgen. Für die Saison 1929/30 beabsichtigen die Eishockeyvereine des Arbeitersports in Österreich die Austragung von Eishockey-Meisterschaften.

Saison 1929/30

Und wiederum wurden vom österreichischen Eishockeyverband die Ausschreibungsgrundlagen für die Eishockey-Meisterschaft 1929/30 geändert. Die 1. Klasse umfasste jetzt die Gruppen A und B. Jeweils vier Mannschaften spielten in den beiden Gruppen, die von den beiden stärksten Wiener Eishockey-Vereinen angeführt wurden, in der A-Gruppe vom Wiener Eislauf Verein (WEV), in der B-Gruppe vom Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK). Unter diesen acht befand sich wiederum kein auswärtiger Verein. Die 2. Klasse bestand aus der Gruppen A mit fünf und der Gruppe B mit vier Mannschaften. Der Eislaufverein St. Pölten (EV St. Pölten) und der Eislauf Verein Stockerau (Stockerau) spielten in dieser Saison in Wien mit. Auch die Reserve erhielt zwei Gruppen mit je 5 Mannschaften. Es beteiligten sich wiederum 17 Vereine aber nur 27 Mannschaften, eine weniger, als im Vorjahr. Erwartungsgemäß siegten der WEV und der PSK in ihren Gruppen und spielten um die österreichische Meisterschaft. Der WEV siegte mit 2:0 und wurde Meister des Jahres 1929/30.


Im 3. Schlesinger-Cup spielten fünf Mannschaften. Der WEV gewann zum zweiten Mal das Turnier um diesen Cup vor dem PSK.


Auch der 6. Szabo-Jugend-Cup musste in zwei Gruppen mit je 4 Mannschaften gespielt werden, doppelt so viele Jugendmannschaften wie im Vorjahr. Hier gab es eine Überraschung. In der A-Gruppe siegte der Sportclub Hakoah, die Mannschaft des WEV wurde nur dritter in dieser Gruppe. In der B-Gruppe gewann der Eishockey-Club Währing. Im Endspiel setzte sich Hakoah durch und wurde Jahressieger.

Zusätzlich gab es noch ein Eishockey-Pokalturnier 1930, an dem sich alle an der Meisterschaft teilnehmenden Vereine, außer dem Wiener Eislauf Verein (WEV) und dem Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK) teilnehmen konnten. Neun Vereine gaben eine Meldung ab. Gewinner des Pokals war die erst seit dem letzten Jahr im Verband aufgenommene Mannschaft vom Mödlinger Eislauf Club (MEC), zweiter der Eishockey-Club Währing (EHC Währing)


In diese Saison fiel auch der Ruhmestag des österreichischen Eishockey. Am 7. Februar 1930 spielte die österreichische Nationalmannschaft in Wien gegen die kanadische Mannschaft, die an der Welt- und Europameisterschaft im gleichen Jahr teilgenommen hatte. Österreich gewann das Spiel 1:0 und war damit die erste europäische Eishockeymannschaft, die über eine kanadische Mannschaft siegte. Heiße Diskussionen gibt es seit längerem über Frauen im Eishockeyspiel. Trotzdem richtet der Wiener Eislauf Verein auf seiner Kunsteisbahn einen Platz für die Frauen ein.[11]


Am 23. November 1929 ist ein Spiel zweier Mannschaften des Wiener Eislauf Vereins vorgesehen. Bisher trugen die Eishockeyspieler Nummern auf dem Rücken. In Kanada waren die Namen der Spieler aufgedruckt worden und man wollte diese Neuerung als Verbesserung für die Schiedsrichter und Zuschauer beim heutigen Spiel beim WEV einführen. Wegen schlechtem Wetter fällt das Spiel aus.

Im Bereich des Arbeitersports kommt es zu neuen Aktivitäten. Die WAT Hernals, WAT Landstraße, WAT Meidling und WAT Währing sowie die Vereine Athletiksportverein Einheit XII (Einheit 12) und Technische Union sowie der ASV Mödling nehmen das Eishockeyspiel auf. Es werden die Gruppen Nord und Süd zur Austragung von Eishockeymeisterschaften in Wien eingerichtet. In der Gruppe Nord spielen acht Mannschaften, in der Gruppe Süd neun. 19 Mitglieder bestehen die Prüfung als Schiedsrichter und bilden damit die Grundlage für die kommenden Meisterschaftsspiele. Auf Grund der schlechten Witterung kann die Meisterschaft auf den Natureisplätzen nicht zu Ende gebracht werden. In der nächsten Saison soll die Fortsetzung stattfinden. Im Lauf des Jahres wurden die Vereine in den Gruppen etwas verändert. Die WAT Brigittenau führt die Gruppe Nord mit 13 Punkten an. Zweiter und Dritter werden Punktgleich die Mannschaften von Straßenbahn und Zentralverein. In der Gruppe Süd wird die WAT Landstraße mit sechs Punkten Erster vor Einheit 12 und WAT Hernals.

Saison 1930/31

Die Ausschreibung für die Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1930/31 fand auf den gleichen Grundlagen wie im Vorjahr statt. In der 1. Klasse spielten jedoch in den Gruppen A und B jeweils 5 Mannschaften. Als einziger auswärtiger Verein war der Mödlinger Eislaufclub (MEC) in der Gruppe A vertreten. In der 2. Klasse waren drei Mannschaften in der Gruppe A und vier in der Gruppe B vertreten. Die Reservemeisterschaft gewann eine immer größere Bedeutung. In der Gruppe A spielten fünf und in der Gruppe B sechs Mannschaften. Da es keine klare Regelung gab, spielten immer öfter die Mitglieder der I. Mannschaft der Vereine in den Reserven mit. Es nahmen somit 17 Vereine an der Meisterschaft mit 28 Mannschaften teil. Darunter befanden sich wieder nur drei auswärtige Vereine. Es gab einen Protest bei den Spielen der Gruppe B der 1. Klasse. Hier musste ein Schiedsrichtegremium über das Spiel WAC - CEV entscheiden. Da eine endgültige Entscheidung auch am Verbandstag in Wien noch nicht vorlag, mussten die in Frage kommenden Vereine WAC und PSK gegen den Gruppensieger A, den WEV, um die Meisterschaft spielen. Am 3. März 1931 verlor der PSK gegen den WEV 1:4. Am 4. März 1931 schlug der WEV den WAC mit 9:0. Damit hieß der Österreichische Eishockey-Meister 1930/31 Wiener Eislauf Verein.

Um den 7. Szabo-Jugend-Cup spielten in zwei Gruppen sieben Mannschaften. Wie schon im Vorjahr gewann die Jugendmannschaft des Sportklub Hakoah (Hahoah) vor dem Hockeyclub Währing (HC Währing). Da Hakoah damit zweimal hintereinander den Pokal gewonnen hatte, ging er in den Besitz des Vereins über.

Am 4. Schlesinger-Cup nahmen fünf Vereinsmannschaften teil. Zum dritten Mal siegte der Wiener Eislauf Verein (WEV) über den Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK) im Endspiel.


Das Eishockeyspiel im Arbeitersport wächst sehr rasch weiter. Da die Eishockey-Meisterschaft im letzten Jahr nicht zu Ende gespielt werden konnte, wird sie heuer fortgesetzt. Die Ergebnisse des letzten Jahres sind die Grundlage hierfür. Man richtig für die Meisterschaft der Saison eine 1. und 2. Klasse ein. In jeder Klasse spielen neun Vereine. Neue Vereine beginnen mit dem Training, u.a.:Phönix 12, Phönix Meidling, WAT Fünfhaus, Sportklub Altmannsdorf (Altmannsdorf), Sportklub Rote Elf (Rote Elf), TG Stockerau und TG Mürzzuschlag.

Im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft zwischen der WAT Brigittenau und der Straßenbahnersportvereinigung kann sich Brigittenau durchsetzen und wird Eishockey-Meister der Arbeiter 1931. Um den zweiten Platz spielen eine Tage später die Straßenbahnersportvereinigung und der Zentralverein. Hier bleibt der Zentralverein Sieger.

Saison 1931/32

Dieses Mal wurde nach den Gruppen A und B der 1. Klasse eine Gruppe eingeführt, in der die beiden ersten Mannschaften beider Gruppen jeder gegen jeden um die österreichische Eishockey-Meisterschaft 1931/32 spielten. Jeweils fünf Mannschaften spielten in den beiden Gruppen. Den Gruppen A und B der 2. Klasse gehörten jeweils vier Vereine an, gleiches in den beiden Gruppen der Reserve-Meisterschaft. Um die Meisterschaft spielte dann der Wiener Eislauf Verein (WEV) gegen den Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK). Und hier kam es zur ersten Niederlage des WEV in einem Endspiel um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft. Der Pötzleinsdorfer Sport Klub gewinnt 2:1 (2:0,0:1,0:0) vor 5000 Zuschauern gegen den WEV, die Sensation des Jahres.


Zum ersten Mal wird der Jugend-Wanderpreis des Stifters Moser ausgespielt. Fünf Vereinsmannschaften des Jugendbereichs treten an. Es siegt der Wiener Eislauf Verein (WEV) gegen den Sportklub Hakoah (Hakoah). Eine Revanche für das Vorjahr, wo Hakoah den Szabo-Cup endgültig in seinen Besitz übernehmen konnte.


Um den Schlesinger-Cup kämpfen im fünften Jahr im Endspiel der Wiener Eislauf Verein (WEV) und der Mödlinger Eislaufclub (MEC). Es siegt überlegen der WEV und hat damit den Wanderpreis zum vierten Mal hintereinander gewonnen. Der Pokal geht in den Besitz des WEV über.


Es wird die zweite Eishockey-Meisterschaft der Arbeiter ausgeschrieben. Wiederum gibt es die 1. und 2. Klasse. Zusätzlich werden Meisterschaftsspiele für die Reservemannschaften ausgeschrieben. In der 1. Klasse gibt es die Gruppen A und B mit je sechs Vereinen, in der 2. Klasse ebenfalls sechs Vereine. Sieben Mannschaften möchten Reservemeister im Eishockeyspiel des Arbeitersports werden. Im Jahr 1932 spielen auch die Buchdrucker, TG Döbling, Draschepark, EKV, Hauptwerkstätte und WAT Stadlau Eishockey. Zum dritten Mal wird die WAT Brigittenau im entscheidenden Spiel gegen die Technische Union Eishockey-Meister der Arbeiter.

Die besten Eishockeyspieler kommen aus Eishockey-Mannschaften des Wiener Bereichs. Zur 2. Arbeiter-Winterolympiade in Mürzzuschlag schickt man eine Mannschaft und spielt gegen die Mannschaften aus Deutschland und Lettland. Österreich wird Olympiasieger. Bis auf ein Freundschaftsspiel gegen die Nationalmannschaft Lettlands gewinnt die Olympia-Mannschaft alle Spiele vor, nach und während der Olympiade.


Saison 1932/33

In dieser Saison kam man zum ersten Mal von einer wirklichen österreichischen Eishockey-Meisterschaft 1932/33 reden. Der Verband schrieb eine Wiener Meisterschaft und eine Provinzmeisterschaft aus.


Die Wiener Eishockey-Meisterschaft 1932/33 umfasste eine 1. Klasse mit fünf teilnehmenden Vereinen sowie die 2. Klasse mit den Gruppen A und B, in denen jeweils fünf Vereine spielten. Um die Reserve-Meisterschaft wurde in den Gruppen A,B und C gespielt, die jeweils vier Mannschaften beinhalteten. Weiterhin spielten der Mödlinger Eislaufclub (MEC), der Eislaufverein St. Pölten (EV St. Pölten) und der Eislauf Verein Stockerau (Stockerau) in Wien und nicht bei der Provinzmeisterschaft mit. Der österreichische Meister 1932/33 sollte dann in einem Spiel zwischen dem Meister von Wien und dem der Provinz ermittelt werden. Um die Provinzmeisterschaft spielten in dieser Saison der Innsbrucker Eislaufverein (IEV), der Deutsche Sportverein Leoben (Leoben) und der Klagenfurter Athletiksport-Club (KAC), drei Vereine, die schon ein sehr gutes Eishockeyspiel lieferten. Wiener Eishockey-Meister 1932/33 wurde der Wiener Eislauf Verein (WEV) vor dem Eishockey Klub Engelmann (EKE). Der EKE war der Rechtsnachfolger des Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK). Die Provinzmeisterschaft gewann der Innsbrucker Eislaufverein (IEV) und musste daher gegen den WEV um die Meisterschaft spielen. Da der IEV nicht antrat, wurde österreichischer Eishockey-Meister 1932/33 der Wiener Eislauf Verein (WEV).

Zum zweiten Mal wird der Jugend-Wanderpreis des Stifters Willi Moser ausgetragen. Es meldeten sich sechs Vereine mit sieben Mannschaften an. Es siegte im Entscheidungsspiel das B-Team des Wiener Eislauf Vereins gegen das A-Team des gleichen Vereins.


Die Eishockey-Meisterschaften der Arbeiter werden auch diese Saison wieder in zwei Klassen ausgetragen. In der 1. Klasse spielen 10 Vereine. Die 2. Klasse ist in die Gruppen Nord und Süd unterteilt. In jeder Gruppe spielen sechs Mannschaften. Zum vierten Mal holt sich die Turngruppe Brigittenau den Titel des Eishockey-Meisters im Arbeitersport der Saison 1932/33. Alle neun Meisterschaftsspiele wurden bei einem Torverhältnis von 42:2 gewonnen. Zweiter wurde die Postunion vor Straßenbahn und Zentralverein. Die noch offenen sechs Spiele werden in der nächsten Saison nachgeholt.

Saison 1933/34

Um die Wiener Eishockey-Meisterschaft 1933/34 der 1. Klasse spielten wieder 5 Vereine. Der Wiener Athletiksport Club (WAC) war abgestiegen und der Österreichische Wintersport Club trat an seine Stelle. Am Ende der Saison gewinnt der Eishockey Klub Engelmann (EKE) zum Ersten Mal diesen Titel vor dem Wiener Eislaufverein. In der 2. Klasse wird wieder in den Gruppe A mit sechs Vereinen und der Gruppe B mit vier Vereinen gespielt. In der Gruppe A gewinnt der Wiener Bewegungssport Club (WBC) und steigt somit in der kommenden Saison in die 1. Klasse auf. An den Reservemeisterschaften beteiligen sich neun Vereine in zwei Gruppen. In der Gruppe A erreicht der Eishockey Klub Engelmann (EKE) den ersten Platz, in der Gruppe B der Wiener Bewegungssport Club (WBC).


In der Provinzmeisterschaft spielen in der 1. Klasse wieder die gleichen Vereine wie im Vorjahr. Diesmal gewinnt jedoch der Klagenfurter Athletiksport-Club (KAC) vor dem Innsbrucker Eislaufverein (IEV). Um den Titel Österreichischer Eishockey-Meister 1933/34 spielen somit der Eishockey Klub Engelmann (EKE) und der Klagenfurter Athletiksport Club (KAC). Hier bleibt der KAC Sieger und ist erstmals Landesmeister.


Da der Jugend-Wanderpreis des Stifters Willi Moser im letzten Jahr endgültig an den Wiener Eislaufverein gegangen war, schrieb der Österreichische Eishockeyverband einen neuen Jugend-Wanderpreis aus, den er dieses mal selbst stiftete. In zwei Gruppen beteiligten sich acht Jugend-Mannschaften. In der ersten Gruppe siegte die Mannschaft des Wiener Eislauf Vereins (WEV) mit dem A-Team, in der zweiten Gruppe der gleiche Verein mit dem B-Team. Im Entscheidungsspiel fiel der Jugend-Wanderpreis des OeEHV an das B-Team des WEV.

Um einen Verbandspokal, gestiftet von Engelmann jun., spielten der Wiener Eislauf Verein (WEV) und der Eishockey Klub Engelmann (EKE) in zwei Spielen. Im Spiel am 1. März 1934 gewann der WEV gegen den EKE 4:1 auf dem WEV-Platz vor 1500 Zuschauern. Beim Rückspiel am 9. März 1934 auf dem Engelmann-Platz trennte man sich 1:1 bei 600 Zuschauern. Mit 5:2 Toren holte sich der WEV somit den Pokal.


Am 24. Jänner 1934 findet ein Probespiel des österreichischen Eishockeyverbandes auf dem Platz des Wiener Eislauf Vereins für die Findung der Mannschaft für die Eishockey-Weltmeisterschaft in Mailand statt. Verbandskapitän Weinberger entscheidet sich nach dem Probespiel für folgende Teilnehmer: Ördögh (EKE), Amenth (IEV), Schüssler (EKE), Dietrichstein (WEV), Josef Göbl (WEV), Hans Tatzer (EKE), Csöngei (HC Währing), Demmer (WEV), Rammer (WEV), Nowak (EKE), Stertin (Klagenfurt). Ein bis zwei Spieler sollen noch benannt werden. Hier sind Glatz (EKE), Stanek (HC Währing) und Eger (KAC) im Gespräch.[12]


Im Februar 1934 werden durch das Bundeskanzleramt sämtliche sozialdemokratischen Sportverbände aufgelöst. Da alle Eishockeyvereine der Arbeiterbewegung dem Arbeiterbund für Sport und Körperkultur angehören, sind mit dessen Auflösung auch diese alle aufgelöst.[13]

Saison 1934/35

Die Wiener Eishockey-Meisterschaft 1934/35 wird dieses Jahr mit 6 Vereinen in der 1. Klasse gespielt. Hierdurch bleibt der Österreichische Wintersportsport Club (ÖWSC), der in dieser Saison den Zusatz „WAF" führt, in dieser Klasse. Als Aufsteiger der 2. Klasse spielt nun auch der Wiener Bewegungssport Club (WBC) hier mit. Der Wiener Eislauf Verein (WEV) löst den Vorjahresmeister Eishockey Klub Engelmann (EKE) ab und wird Meister. Da immer mehr Eishockeyvereine dem Verband beitreten und sich um die Wiener Meisterschaft bewerben, wird die Klasse IIa) mit fünf Vereinen besetzt und die Gruppe IIb noch einmal in A und B unterteilt. In beiden Gruppen spielen je 5 Vereine. In der IIa Klasse wird der Wiener Athletiksport Club (WAC) Sieger und wird in die 1. Klasse aufsteigen. Gruppensieger der Klasse IIb werden der Eishockey Klub Brigittenau (Brigittenau) und der Turnverein Sokol Wien XX. (Sokol).


An der Eishockey-Meisterschaft der Reserven beteiligen sich in diesem Jahr in den Gruppen A und B je vier Vereine. In der Gruppe A erringt der Eishockey Klub Engelmann (EKE) den 1. Platz, in der Gruppe B der Österreichische Wintersport Club WAF (ÖWSC WAF)


Da der Wiener Eishockey-Meister gegen den Meister der Provinz spielen muss, beobachtet man in Wien mit großem Interesse das Anwachsen der Eishockeyvereine in diesem Bereich. Es bleibt bei drei Vereinen in der 1. Klasse der Provinz, aber in der 2. Klasse spielen dieses Jahr dort in der Ostgruppe schon sechs Vereine und der Westgruppe vier Vereine. Meister der Provinz wird, wie im Vorjahr, der Klagenfurter Athletiksport Club (KAC). Das erste Spiel zwischen dem Wiener Eislauf Verein (WEV) und dem Klagenfurter Athletiksport Club (KAC) findet am 27. Februar 1935 in Wien auf dem WEV-Platz statt. Der WEV gewinnt 3:0. Das Rückspiel Spiel ist für den 9. März 1935 vorgesehen. Ein Rückspiel soll nur stattfinden, wenn in Klagenfurt Eis vorhanden ist. Ansonsten gilt das erste Spiel als Entscheidung um den Titel. Es kommt zu einem großen Eklat. Der Verantwortliche im WEV Walter Brück schickt zum Spiel eine Jugendmannschaft. Der KAC siegt 8:1 vor 1500 Zuschauern. Es wird viel schmutzige Wäsche gewaschen. Das Spiel wird vom österreichischen Eishockeyverband mit 6:0 für den KAC strafverifiziert. Der WEV erhält eine Strafe von 100 Schilling vom Verband wegen Missachtung der Verbandsvorschriften.[14] Walter Brück (WEV) wird durch den Verband für die Dauer von fünf Jahren wegen schwerer Schädigung des Ansehens des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) jeglicher Funktion enthoben.[15] Der Österreichische Eishockey-Meister 1934/35 ist somit der Klagenfurter Athletiksport Club (KAC).


Am Jugend-Wanderpreis des OeEHV im Jahr 1935, der zum zweiten Mal ausgespielt wird, nehmen fünf Jugendmannschaften teil. Den Pokal gewinnt der Wiener Eislauf Verein (WEV) mit seiner Jugendmannschaft vor der des Mödlinger Eislauf Clubs (MEC).


Neu wird ein Josef Albrecht-Verbandspreis als Wanderpokal ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind nach der Ausschreibung des Verbandes in diesem Jahr vier Mannschaften. Den Pokal gewinnt der Eishockey Klub Engelmann (EKE) vor dem Wiener Eislauf Verein (WEV).


Im Jänner 1935 absolviert der Wiener Athletiksport Club (WAC) eine größere Reise zu Eishockeyspielen im Ausland. Ein Spiel schlägt hohe Wellen beim österreichischen Eishockeyverband. Der WAC hatte in Villars am 21. Jänner 1935 ein Eishockeyspiel gegen den französischen Eishockey-Meister der Damen „Droit au But". Ein Reiseteilnehmer hatte im SportTagblatt darüber berichtet. In einem Artikel in seiner Zeitschrift „Der Eishockeysport" stellt der Verband fest, dass es doch nicht angehe, dass eine Männermannschaft gegen eine Damenmannschaft Eishockey spiele. Dieses würde dem Ansehen des Verbandes und dem Eishockeysport schaden.[16]


Österreich nimmt an der Eishockey-Weltmeisterschaft in Davos teil. Die Mannschaft erreicht den 6. Platz bei der Weltmeisterschaft und den 5. Platz bei der Europameisterschaft. Von den geschossenen 18 Toren erzielt allein Hans Tatzer vom EKE 7 Tore und wird damit fünfter der Torschützenliste der Meisterschaften. Es wird weiterhin von den Organisatoren ein Eishockeyspiel zwischen Kanada und Europa vereinbart, welches am 3. Februar in Zürich stattfinden soll. An diesem Spiel nehmen dann zwei Wiener Eishockeyspieler für Europa teil: Schüssler (EKE) und Demmer (WEV). Das Spiel geht leider 15:1 (5:0,6:1,4:0) verloren. Bei der Vielzahl von guten Eishockeyspielern in Europa stellt es eine hohe Auszeichnung für den österreichischen Eishockeysport da, dass zwei Wiener hier berufen waren.

Saison 1935/36

Auf Grund immer neuer Vereine und der dauernden Diskussion um die Meisterschaftsausschreibungen des österreichischen Eishockeyverbandes wird eine Liga-Klasse in die Wiener Eishockey-Meisterschaft 1935/36 eingebaut. In dieser Liga spielen der Eishockey Klub Engelmann (EKE) und der Wiener Eislauf Verein (WEV) als beste Vereine von Wien. In der 1. Klasse spielen fünf Vereine, in der 2. Klasse sechs und in einer neuen 3. Klasse in der Gruppe A fünf und der Gruppe B vier Vereine. Insgesamt bewerben sich also 22 Eishockeyvereine um die Meisterschaft, wobei vier Vereine aus der Umgebung von Wien weiterhin nicht der Provinz zugeordnet werden. Eine Reserve-Meisterschaft gibt es nicht mehr. Der Eishockey Klub Engelmann (EKE) wird zum zweiten Mal Wiener Meister vor dem Wiener Eislauf Verein (WEV). In der 1. Klasse siegt der Hockeyclub Währing (HC Währing) vor dem Wiener Athletiksport Club (WAC). Die 2. Klasse hat der Eishockey Klub Brigittenau (Brigittenau) bei 13:1 Toren und gewinn aller Klassenspiele fest im Griff vor dem Eislauf Verein St. Pölten (EV St. Pölten). In der 3. Klasse A siegt der Sportclub Bernhard Altmann (Altmann) vor der Wiener Sport Vereinigung/Straßenbahn (WSV/Strssbhn) und in der B-Gruppe der Klub Ceska Viden Slovan (Slovan) vor Palmers Club (Palmers).

In der Provinzmeisterschaft gewinnt zum dritten Mal hintereinander der Klagenfurter Athletiksport-Club (KAC) und der Innsbrucker Eislaufverein (IEV) wird Zweiter. Für den 17. und 18. März 1936 werden die zwei Spiel um die österreichische Staatsmeisterschaft vom Verband auf dem Engelmann-Platz in Wien zwischen dem Wiener Meister Eishockey Klub Engelmann (EKE) und dem Klagenfurter Athletiksport Club (KAC) angesetzt. Der KAC tritt beide Male nicht an. So heißt der österreichische Eishockey-Staatsmeister 1935/36 erstmalig Eishockey Klub Engelmann (EKE).

Die Spiele um den Josef Albrecht-Verbandspreis werden in dieser Saison nicht ausgetragen und somit der Gewinner nicht ermittelt.

Auf die Ausschreibung vom Jugend-Wanderpreis des OeEHV bewerben sich acht Jugendmannschaften. Es wird in zwei Gruppen gespielt. In der Gruppe A erreicht der Eishockey Klub Engelmann (EKE) den ersten Platz, in der Gruppe B der Wiener Eislauf Verein (WEV). In den Berichten des Eishockeyverbandes steht, dass das Spiel um den Wanderpreis zwischen beiden Mannschaften nicht ausgetragen wurde und so kein Meister für das Jahr 1936 ermittelt ist. Ein Spiel um den Cup hatte zwar stattgefunden, der WEV hatte jedoch in seiner Mannschaft zwei Spieler der HC Währing, was gegen die Statuten des Pokals verstieß.


Erstmalig (und einmalig) wurde in diesem Jahr auch ein Jugend-Cup des OeEHV ausgeschrieben. Acht Mannschaften meldeten ihre Teilnahme. Gespielt wurde im K.O.-System. In der Hauptrunde gewann die Mannschaft des Wiener Eislauf Verein II vor der des Wiener Athletiksport Club (WAC), die Trostrunde wurde nicht bis zum Schluss ausgetragen.


Saison 1936/37

Und wieder ändert sich die Ausschreibung der Wiener Eishockey-Meisterschaft 1936/37. Die Wiener Liga erhält vier Mannschaften, die 1. Klasse bleibt bei fünf Mannschaften, in der 2. Klasse spielen jetzt sieben, satt sechs Mannschaften, eine 3. Klasse gibt es nicht mehr. Statt 22 treten nur noch 15 Vereine mit 16 Mannschaften an. Einer der besten Vereine von Wien, der Hockeyclub Währing (HC Währing) steht ohne Mannschaft da und wird vom Verband später rückwirkend als Mitglied abgemeldet. Die Mitglieder sind dem Wiener Eislauf Verein (WEV) beigetreten und spielen dort in der Mannschaft des WEV II. Diese Mannschaft spielt dann auch in der Liga, zusammen mit dem Österreichischen Wintersport Club (ÖWSC) neu in diesem Jahr mit. Wiener Eishockey-Meister 1936/37 wird die Mannschaft des Wiener Eislauf Vereins 1 (WEV) vor dem Eishockey Klub Engelmann (EKE). In der 1. Klasse schafft es der Wiener Athletiksport Club (WAC) an die Spitze vor dem Eishockey Klub Brigittenau (Brigittenau). In der 2. Klasse wird die aufgestiegene Mannschaft des Sportclub Bernhard Altmann (Altmann) Erster, vor dem Wiener Sportvereinigung/Straßenbahn (WSV/Strssbhn).


Um die Provinz-Meisterschaft spielen in der Liga dieses Jahr nur noch zwei Vereine, der Klagenfurter Athletiksport Club (KAC) und der deutsche Sportverein Leoben (Leoben). Provinzmeister wird zum vierten Mal hintereinander der KAC. In der Klasse darunter spielen statt acht Vereinen nur noch zwei.


Um die Staatsmeisterschaft spielen in diesem Jahr die beiden ersten Mannschaften der Wiener Eishockey-Meisterschaft und die beiden ersten Mannschaften der Provinz-Meisterschaft. Insgesamt werden sechs Spiele ausgetragen. Sieger wird der Wiener Eislauf Verein (WEV) mit sechs gewonnenen Spielen und 21:1 Toren vor dem Eishockey Klub Engelmann (EKE).


Um den Verbands-Pokal spielen die gleichen Mannschaften, wie in der Staatsmeisterschaft. Auch hier ist der Wiener Eislauf Verein (WEV) vor dem Eishockey Klub Engelmann (EKE) erfolgreich.


Die wohl längste Tour eins Eishockeyvereins findet im Sommer dieses Jahres statt. Lange haben Südafrikaner und der Wiener Eislauf Verein (WEV) darüber verhandelt und sind dann letztendlich zu einem Vertragsabschluss über die Entsendung eines Teams anlässlich der Eröffnung des Eispalastes im Juni 1937 in Johannesburg gekommen. Der Südafrikanische Eishockeyverband ist noch sehr jung. Erfahrung hat man in Südafrika mit Fußball- und Boxveranstaltungen. Eishockeysport ist ein völlig neues Gebiet. Und so fahren unter der Leitung des Funktionärs Franz Heyl vom Wiener Athletiksport-Club 10 Eishockeyspieler vom 19. Mai 1937 bis 2. August 1937 nach Johannesburg in Südafrika. Vom Wiener Eislauf Verein sind Friedrich Demmer, Karl Kirchberger, Karl Brandl, Lambert Neumayer, Oskar Nowak, Willibald Stanek und Hermann Weiß beteiligt. Vom WAC fährt Egon Winter mit und vom Eishockey Klub Engelmann (EKE) Hans Tatzer und Hans Schneider. Es ist nicht nur die längste Eishockeytour, es ist auch die weiteste Reise. Per Zug nach Genua, per Schiff über Gibraltar und Senegal nach Kapstadt und wieder per Zug nach Johannesburg. Die Spieler absolvieren 5 Spiele gegen Südafrika und südafrikanische Auswahlmannschaften sowie Spiele gegen Johannesburger Clubs. Hierbei treten die Wiener Akteure als WEV oder als Österreichische Nationalmannschaft auf. Am 17. Juni 1937 nehmen die Wiener Eishockeyspieler an der Eröffnungsveranstaltung des Eispalastes in Johannesburg teil. Hier werden Sie auch vorgestellt. Die Mannschaft aus Wien spielt ein hervorragendes Eishockey und gewinnt bis auf ein Unentschieden und ein verlorenes Spiel sonst alle Begegnungen. Zwei Vorfälle überschatten die Reise. Zum Einen gibt es Unstimmigkeiten zu abgeschlossenen Verträgen, gezahlte Beträge und geleistete Unterschriften. Zum Anderen werden zwei Spielern des WEV und des EKE die Amateureigenschaft auf Lebenszeit aberkannt, später jedoch wird diese Entscheidung in einen Verweis umgewandelt. Weiteres über die Reise, Spielergebnisse usw. ist im Artikel über "Hans Tatzer in Südafrika" zu finden.

Saison 1937/38

Der österreichische Eishockeyverband (OeEHV) schreibt in diesem Jahr die Eishockey-Meisterschaft 1937/38 mit gleichem Aufbau wie im Vorjahr aus. Der Wiener Eislauf Verein ist nur noch mit einer Mannschaft in der Liga vertreten. Zudem spielen dort der Eishockey Klub Engelmann (EKE) sowie die beiden ersten Mannschaften aus der 1. Klasse des Vorjahres. Dieses sind der Wiener Athletiksport-Club (WAC) und der Eishockey Klub Brigittenau (Brigittenau). Der Eishockey Klub Engelmann wird Wiener Eishockey-Meister 1937/38 vor dem Wiener Eislauf Verein. In der 1. Klasse spielen in diesem Jahr sechs statt bisher fünf Vereine. Vertreten sind hier die II. Mannschaften des EKE und des WEV. Der Mödlinger Eislaufclub (MEC) siegt hier vor dem Eishockey Klub Engelmann II (EKE). In der 2. Klasse spielen acht statt sieben Vereinen. Wer in dieser Gruppe wo zum Ende der Spiele steht, ist nicht ganz klar. Die deutsche Wehrmacht marschiert am 12. März 1938 mit Ihren Verbänden auf Anordnung von Adolf Hitler in Österreich ein. Am Montag den 14. März 1938 sind nach dem SportTagblatt bereits verschiedene Sportverbände aufgelöst, andere mit neuen NS-Leuten an der Spitze tätig. Alle Juden sind aus den Sportvereinen ausgeschieden. Rein jüdische Verbände gehören den Sportverbänden ab sofort nicht mehr an. Alle bisher österreichischen Sportvereine gehören ab sofort zu Deutschland und sind den NS-Funktionären unterstellt.


Die österreichische Staatsmeisterschaft wurde vor diesem Ereignis noch ausgespielt. Es spielten hier die beiden ersten Mannschaften der Wiener Eishockey-Meisterschaft Eishockey Klub Engelmann (EKE) und Wiener Eislauf Verein (WEV) sowie die beiden Ligavereine der Provinz, Klagenfurter Athletiksport-Club (KAC) und Deutscher Sportverein Leoben (Leoben). Die Österreichische Eishockey-Staatsmeisterschaft gewinnt der Eishockey Klub Engelmann (EKE) vor dem Klagenfurter Athletiksport-Club (KAC).


Nach dem SportTagblatt hat der Wiener Eislauf Verein (WEV) den Verbands-Pokal vor dem Eishockey Klub Engelmann (EKE) gewonnen.


Um den Jugend-Cup spielen 5 Jugendmannschaften. Das Endspiel ist für den 12. März 1938 zwischen dem WEV und dem EKE vorgesehen. Auf Grund des Deutschen Einmarsches erfolgt das Spiel nicht mehr. Es gibt somit keinen Jugend-Cup Sieger in diesem Jahr.

Der österreichische Eishockeyverband (OeEHV) tritt nicht mehr in Erscheinung. Die Jahreshauptversammlung, die bereits terminiert war, findet nicht mehr statt. Die Zeitschrift des Verbandes „Der Eishockeysport" erscheint nicht mehr. Was aus verschiedenen Eishockey-Vereinen bzw. Eishockey-Sektionen von Vereinen wird, kann nicht oder nur teilweise geklärt werden. Aus diesem Grund bleibt zu hoffen, dass Wiener Bürger, die noch über Unterlagen aus dieser Zeit verfügen, sich melden. Gleichfalls wäre es wichtig, dass noch lebende Eishockeyspieler aus dieser Zeit oder deren Angehörige an der Vervollständigung von Informationen mitarbeiten. Nur so kann die Geschichte des Eishockeys in Wien für die kommenden Generationen aufgeschrieben und weitervermittelt werden. Melden Sie sich bitte bei wienwiki, welches die eingehenden Meldungen weiterleiten wird.

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport“, Jahrgang 1927/28, Seite 56 ff.
  2. SportTagblatt vom 8. Jänner 1932, Seite 5
  3. SportTagblatt vom 21. Jänner 1935, Seite 6
  4. Neue Wiener Tagblatt vom 6. Dezember 1909
  5. Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport", Jahrgang 1926/27, Seite 2 - 4
  6. SportTagblatt vom 16. Jänner 1922, Seite 5
  7. SportTagblatt vom 20. Februar 1922, Seite 3
  8. SportTagblatt vom 1. Februar 1923, Seite 4
  9. SportTagblatt 25. Februar 1925, Seite 6
  10. Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport" Nr. 1 des Jahrganges 1925/26 vom 13.11.1925
  11. Das Kleine Blatt vom 18.12.1929, Seite 12
  12. Das Kleine Blatt vom 25. Jänner 1934
  13. SportTagblatt vom 15. Februar 1934, Seite 5
  14. Der Eishockeysport, Jahrgang 1934/35, vom 16. März 1935, Seite 4
  15. Der Eishockeysport, Jahrgang 1934/35, vom 23. März 1935, Seite 6
  16. Der Eishockeysport, Jahrgang 1924/35, vom 2.2.1935, Seite 6

Quellenangabe

Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport" des jeweiligen Jahrgangs