Agnes von Ungarn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Agnes of Hungary.jpg|thumb|Siegel der ungarischen Königin Agnes]]
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'''Königin Agnes von Ungarn''' (* [[18. Mai]] [[1280]], in [[Wien]]<ref group="A">Nach Czeike wurde Agnes von Österreich am 18. Mai in Wien im Jahr 1280 oder 1281 geboren, vgl. {{Czeike|1|26||Agnes (Ungarn)}}. Nach Niederstätter wurde sie 1280 geboren. Vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001. ISBN 9783800035267. S. 113</ref>; † 10. oder 11. Juni [[1364]], in [[w:Königsfelden|Königsfelden]], heute in der [[w:Schweiz|Schweiz]]<ref group="A">Nach Czeike starb Agnes von Österreich am 10. Juni. Vgl. {{Czeike|1|26||Agnes (Ungarn)}}. Nach Strnad starb sie am 11. Juni. Vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Herzog Albrecht III. von Österreich (1365-1395)''. Ein Beitrag zur Geschichte Österreichs im späteren Mittelalter. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1961. S. 16, Fußnote 12</ref>), auch '''Herzogin Agnes von Österreich''', verfügte als Witwe über Besitz im heutigen Niederösterreich, wo sie einige Spuren hinterlassen hat. Sie darf nicht mit der [[Agnes von Babenberg (gest. 1182)|gleichnamigen ungarischen Königin]] aus der Familie der [[Babenberger]] verwechselt werden.
'''Königin Agnes von Ungarn''' (* im 13. Jahrhundert, vermutlich 1280<ref group="A">Nach Czeike wurde Agnes von Österreich am 18. Mai in Wien im Jahr 1280 oder 1281 geboren, vgl. {{Czeike|1|26||Agnes (Ungarn)}}. Nach Lydia Reichegger ist das tatsächliche Geburtsdatum von Agnes nicht überliefert, sie dürfte 1280 geboren sein und daher vermutlich noch in den [[w:Vorderösterreich|"Oberen Landen"]], vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 19. Nach Niederstätter wurde Agnes 1280 geboren. Vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001. ISBN 9783800035267. S. 113</ref>; † 10. oder 11. Juni [[1364]], in [[w:Königsfelden|Königsfelden]], heute in der [[w:Schweiz|Schweiz]]<ref group="A">Nach Czeike starb Agnes von Österreich am 10. Juni. Vgl. {{Czeike|1|26||Agnes (Ungarn)}}. Nach Strnad starb sie am 11. Juni. Vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Herzog Albrecht III. von Österreich (1365-1395)''. Ein Beitrag zur Geschichte Österreichs im späteren Mittelalter. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1961. S. 16, Fußnote 12</ref>), auch '''Herzogin Agnes von Österreich''', verfügte als Witwe über Besitz im heutigen Niederösterreich, wo sie einige Spuren hinterlassen hat. Sie darf nicht mit der [[Agnes von Babenberg (gest. 1182)|gleichnamigen ungarischen Königin]] aus der Familie der [[Babenberger]] verwechselt werden.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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== Leben ==
== Leben ==
[[File:Agnes of Austria,queen of Hungary.jpg|thumb|Agnes von Österreich, Königin von Ungarn. Gemälde von Antoni Boys (um 1530 / 1550 – nach 1593), 16. Jahrhundert]]
[[File:Agnes of Austria,queen of Hungary.jpg|thumb|Agnes von Österreich, Königin von Ungarn. Gemälde von Antoni Boys (um 1530 / 1550 – nach 1593), 16. Jahrhundert]]
Nach dem Tod ihres Ehemannes hielt sich Agnes die meiste Zeit in Gebieten und Ländern auf, in denen ihre Familie die Herrschaft ausübte. Ein Teil ihres Witwenbesitzes, darunter die [[Burg Rehberg|Herrschaft Rehberg]], die vorübergehend zur Grafschaft erhoben wurde, und weitere Burgen und Herrschaften befand sich im [[Herzogtum Österreich]]. Nach der Ermordung ihres Vaters stiftete Agnes 1309 zusammen mit ihrer Mutter das in der heutigen Schweiz gelegene [[w:Kloster Königsfelden|Kloster Königsfelden]], das seit ca. 1317 ihr Hauptsitz war.<ref name ="czeike26"/> Von dort aus vertrat sie erfolgreich die Interessen der [[Habsburger]] in den sogenannten "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Landen]]".<ref> vgl. Martina Stercken: ''"saeldenriche frowen und gschwind listig wib"'', 2015, S. 337-364</ref>
Nach den Berichten der "[[Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften|Österreichischen Chronik]]", die [[Leopold von Wien]] († um 1400) zugeschrieben wird, konnte Agnes, die deutschsprachige Bücher besaß, selbst lesen und verstand auch Latein. Nach ihrer Rückkehr aus dem ungarischen Königreich 1301 wurde sie vermutlich durch ihre Mutter in die habsburgische Politik eingeführt.<ref name ="Reichegger22">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 22</ref> Nach dem Tod ihres Ehemannes hielt sich Agnes die meiste Zeit in Gebieten und Ländern auf, in denen ihre Familie die Herrschaft ausübte. Ein Teil ihres Witwenbesitzes, darunter die [[Burg Rehberg|Herrschaft Rehberg]], die vorübergehend zur Grafschaft erhoben wurde, und weitere Burgen und Herrschaften befand sich im [[Herzogtum Österreich]]. Nach der Ermordung ihres Vaters stiftete Agnes 1309 zusammen mit ihrer Mutter das in der heutigen Schweiz gelegene [[w:Kloster Königsfelden|Kloster Königsfelden]].<ref name ="czeike26"/> Im Herbst 1310 fand die feierliche Grundsteinlegung in Anwesenheit von ihr, ihrer Mutter und weiteren Familienmitgliedern statt.<ref name ="Reichegger41">Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 41</ref> In Königsfelden hatte Agnes seit ca. 1317 ihren Hauptsitz.<ref name ="czeike26"/> Von dort aus vertrat sie erfolgreich die Interessen der [[Habsburger]] in den sogenannten "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Landen]]".<ref>vgl. Martina Stercken: ''"saeldenriche frowen und gschwind listig wib"'', 2015, S. 337-364</ref>


== Orte mit Bezug zu Agnes von Ungarn im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Agnes von Ungarn im heutigen Österreich ==
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== Erinnerungsstätten an Agnes von Ungarn im heutigen Österreich ==
== Erinnerungsstätten an Agnes von Ungarn im heutigen Österreich ==
=== Kärnten ===
=== Kärnten ===
Agnes, die zunächst in der Grablege der Habsburger in der Kirche des [[w:Kloster Königsfelden|Klosters Königsfelden]] in der heutigen Schweiz beigesetzt war, fand 1809 ihre letzte Ruhestätte in der Gruft der Stiftskirche des Klosters in [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]].<ref name ="czeike26"/>
Agnes, die zunächst in der Grablege der Habsburger in der Kirche des [[w:Kloster Königsfelden|Klosters Königsfelden]] in der heutigen Schweiz beigesetzt war, wurde von dort 1770 nach [[w:St. Blasien|St. Blasien im Schwarzwald]] und 1808 nach [[Spital am Pyhrn]] überführt. Sie fand 1809 ihre letzte Ruhestätte in der Gruft der Stiftskirche des Klosters in [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]].<ref name ="czeike26"/><ref name ="sauter294">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 294</ref>


== Darstellung in Literatur und Belletristik ==
== Darstellung in Literatur und Belletristik ==
* [[w:Karoline Pichler|Caroline Pichler]]: ''Die Grafen von Hohenberg'', Roman, 2 Bände (publiziert 1811)
* [[w:Caroline Pichler|Caroline Pichler]]: ''Die Grafen von Hohenberg'', Roman, 2 Bände (publiziert 1811)


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
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* [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012465/2001-04-03/ Agnes von Ungarn], Historisches Lexikon der Schweiz (HLS)
* [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012465/2001-04-03/ Agnes von Ungarn], Historisches Lexikon der Schweiz (HLS)
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Geboren im 13. Jahrhundert]]
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[[Kategorie:Gestorben 1364]]
[[Kategorie:Gestorben 1364]]
[[Kategorie:Gestorben im Ausland]]
[[Kategorie:Gestorben in der Schweiz]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Habsburger|Agnes]]
[[Kategorie:Habsburger|Agnes]]