Burgruine Wallenstein

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Wallenstein oder Walchenstein ist die Ruine einer Burg in Osttirol, die im Mittelalter erbaut worden war, und für die Grafen von Görz große strategische Bedeutung besaß.

Das Bauwerk

Die Burgruine gehört heute zur Gemeinde Iselsberg-Stronach. Sie befindet sich am Südhang des Stronacher Kogels und östlich der Schlucht des Dölsacher Baches. Von der früheren Anlage sind heute nur Reste der Ringmauer und ein Turm erhalten.[1]

Bedeutung der Lage

Bereits in der "Römerzeit" führte ein Weg über den Iselsberger Sattel zu den Bergwerken im Mölltal und über die Pfandl­scharte ins Salzburgische.[2] Die Burg wurde an einer strategisch wichtigen Stelle erbaut. Einerseits konnte von dieser das Drautal bis nach Lienz kontrolliert werden, andererseits führte die Route über den Großglockner an ihr vorbei.[3]

= Geschichte

Angeblich wurde die Burg 1274 von den Herren von Walchenstein erbaut.[3] Erstmals wird sie 1293 urkundlich erwähnt.[4] Ursprünglich wurde sie die "Walch" genannt. Im 13. Jahrhundert gehörte sie den Grafen von Görz. Graf Albert I. von Görz übergab sie damals seinem Dienstmann Wolfram de Ragogna zu Lehen, der im Friaul ansässig war.[1]

Nach mehrfachem Besitzwechsel, urkundlich erwähnt sind Conrad, Engelbert und Heinrich von Wallenstein, fiel die Burg 1339 durch Kauf an Heinrich von Lavant, einen weiteren Vasallen der Grafen von Görz. In den Kriegen der Grafen gegen das Erzbistum Salzburg im 13. Jahrhundert und im Kampf gegen Kaiser Friedrich III. im 15. Jahrhundert war die Burg wegen ihrer Lage strategisch sehr wichtig. Von ihr aus konnte der Zugang nach Lienz über den Iselsberger Sattel gesperrt werden.[4] Um 1500, als die Grafen von Görz ausstarben und von Kaiser Maximilian I. beerbt wurden, verlor die Burg ihre strategische Bedeutung. Sie ging in bürgerlichen Besitz über und begann allmählich zu verfallen.[1]

Die Ruine heute

1997-1999 wurden archäologische Untersuchungen durchgeführt, die Mauerreste konserviert und vom Moarhof und von den Wallensteinerhöfen aus für Besucher zugänglich gemacht. Heute ist die Ruine bereits wieder verwachsen, sowie der angelegte Zugang gesperrt.[4]

Literatur

  • Magdalena Hörmann-Weingartner - Josef Weingartner: Die Burgen Tirols. Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol. Athesia Verlag, Innsbruck / Bozen, 1981 (3. Auflage), S. 223
  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 203
  • Meinrad Pizzinini: Osttirol. Der Bezirk Lienz. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie, Bd. VII). Salzburg, 1974, S. 149

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 203
  2. vgl. Geschichte, Website Iselsberg-Stronach, eingesehen am 18. November 2017
  3. 3,0 3,1 vgl. Kulturatlas, eingesehen am 18. November 2017.
  4. 4,0 4,1 4,2 vgl. Walchenstein, Website Wehrbauten, eingesehen am 18. November 2017