Liste der südburgenländischen Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter während des Baus des Südostwalls: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim Bau [[w:Südostwall|Südostwalls]] gegen Ende des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] warem auf dem Gebiet des Südburgenlandes je nach Quelle mindestens 6.500<ref name="Lappin287">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=287|ISBN=978-3643501950}}</ref> bis über 12.000<ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=105 |ISBN=9638669810}}</ref> ungarisch-jüdische [[w:NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] im Einsatz.  
Beim Bau [[w:Südostwall|Südostwalls]] gegen Ende des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] waren auf dem Gebiet des Südburgenlandes je nach Quelle mindestens 6.500<ref name="Lappin287">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=287|ISBN=978-3643501950}}</ref> bis über 12.000<ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=105 |ISBN=9638669810}}</ref> ungarisch-jüdische [[w:NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] im Einsatz.  


Siehe auch: [[Südostwall-Abschnitt Südburgenland]]
Siehe auch: [[Südostwall-Abschnitt Südburgenland]]
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|Ziegelfabrik<ref name="Lappin33334" />
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|Bevölkerung half mit Lebensmitteln, aufgrund schlechter Kleidung viele Kranke, [[w:23. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Kama“ (kroatische Nr. 2)|kroatische Waffen-SS]]-Angehörige erschossen insgesamt ca. 40 Personen (die meisten in einer Schleife der Lafnitz begraben)<ref name="Lappin33334">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=333 und 334|ISBN=978-3643501950}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=117 |ISBN=9638669810}}</ref>  
|Bevölkerung half mit Lebensmitteln, aufgrund schlechter Kleidung gab es viele Kranke, [[w:23. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Kama“ (kroatische Nr. 2)|kroatische Waffen-SS]]-Angehörige erschossen insgesamt ca. 40 Personen (die meisten von ihnen wurden in einer Schleife der [[w:Lafnitz (Fluss)|Lafnitz]] begraben)<ref name="Lappin33334">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=333 und 334|ISBN=978-3643501950}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=117 |ISBN=9638669810}}</ref>  
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| zwei Getreidespeicher, Essensausgabe im Pfarrhof<ref name="Lappin314ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=314ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| zwei Getreidespeicher, Essensausgabe im Pfarrhof<ref name="Lappin314ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=314ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Misshandlungen durch Wachmannschaften, aber Hilfeleistungen durch Pfarrer Johann Farkas und seiner Haushälterin Maria Blaskovits, auch viele Ortsbewohner halfen mit Lebensmittel, bei [[w:Massaker von Deutsch Schützen|Massaker von Deutsch Schützen]] (29. März 1945) und anschließender Evakuierung konnten einige Personen durch örtlichen Schmied, Fleischer, Pfarrer Leitgeb und anderen gerettet werden<ref name="Lappin314ff" />
| Es gab Misshandlungen durch Wachmannschaften, aber Hilfeleistungen durch Pfarrer Johann Farkas und seiner Haushälterin Maria Blaskovits, auch viele Ortsbewohner halfen mit Lebensmittel, beim [[w:Massaker von Deutsch Schützen|Massaker von Deutsch Schützen]] (29. März 1945) und der anschließenden Evakuierung konnten einige Personen durch örtlichen Schmied, Fleischer, Pfarrer Leitgeb und anderen gerettet werden<ref name="Lappin314ff" />
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| Schule, Kutscherhof und Gesindehaus von [[w:Schloss Eberau|Schloss Eberau]]<ref name="Lappin322ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=322ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Schule, Kutscherhof und Gesindehaus von [[w:Schloss Eberau|Schloss Eberau]]<ref name="Lappin322ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=322ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Bedingungen in Schule besser als im Schloss, vermutlich einige Dutzende Tote durch Fleckfieber, mindestens fünf kranke Zwangsarbeiter bei Edlitz erschossen, Hilfestellung mit Lebensmittel durch Ortsbewohner wie Rosina Paukovits und Volksschuldirektor Robert Hazivar, der als Mitglied der Wachmannschaft mit Decken, Nahrung und Informationen half<ref name="Lappin322ff" /><ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=112 und 113 |ISBN=9638669810}}</ref>
| Bedingungen waren in der Schule besser als im Schloss. Es gab vermutlich einige Dutzende Tote durch [[w:Fleckfieber|Fleckfieber]], mindestens fünf kranke Zwangsarbeiter wurden bei Edlitz erschossen. Hilfestellung mit Lebensmittel erfolgte durch Ortsbewohner wie Rosina Paukovits und Volksschuldirektor Robert Hazivar, der als Mitglied der Wachmannschaft mit Decken, Nahrung und Informationen half.<ref name="Lappin322ff" /><ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=112 und 113 |ISBN=9638669810}}</ref>
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| Volksschule<ref name="Lappin344ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=344ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Volksschule<ref name="Lappin344ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=344ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| hier brach eine Fleckfieberepidemie aus, die Volksschule wurde daher zu einem Krankenrevier umfunktioniert. In weiter Folge kam es zu Erschießungen kranker Zwangsarbeiter bei denen der Schuldirektor Emmerich Mathauser beteiligt war. Ein Massengrab gab es bei der Schlachthalle, ein weiteres auf der Dotterwiese.<ref name="Lappin344ff" />
|In der Schule brach eine Fleckfieberepidemie aus, sodass die Volksschule zu einem Krankenrevier umfunktioniert wurde. In weiter Folge kam es zu Erschießungen kranker Zwangsarbeiter bei denen der Schuldirektor Emmerich Mathauser beteiligt war. Ein Massengrab gab es bei der Schlachthalle, ein weiteres auf der sogenannten Dotterwiese.<ref name="Lappin344ff" />
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| Pfarrstadel außerhalb der Ortschaft<ref name="Lappin312313">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=312 und 313|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Pfarrstadel außerhalb der Ortschaft<ref name="Lappin312313">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=312 und 313|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| schlechte Lebensmittelversorgung, Ortspfarrer Leitgeb half<ref name="Lappin312313" />
| Zwangsarbeiter wurden nur schlecht mit Lebensmittel versorgt, der Ortspfarrer namens Leitgeb half das Leid zu lindern.<ref name="Lappin312313" />
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|bei Evakuierung Ende März 1945 wurden 15 kranke Zwangsarbeiter mit Hämmern erschlagen. 1946 Mordprozess mit Verurteilung von Haupttäter Ludwig Schweitzer<ref name="Lappin334">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=334|ISBN=978-3643501950}}</ref>
|Bei der Evakuierung Ende März 1945 wurden 15 kranke Zwangsarbeiter mit Hämmern erschlagen. 1946 kam es zum Mordprozess mit der Verurteilung des Haupttäters Ludwig Schweitzer.<ref name="Lappin334">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=334|ISBN=978-3643501950}}</ref>
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| Ziegelei, ehemalige Lederfabrik, Volksschule, Meierhof<ref name="Lappin344ff" />
| Ziegelei, ehemalige Lederfabrik, Volksschule, Meierhof<ref name="Lappin344ff" />
| In der Hauptschule befand sich der Stab einer kroatischen Waffen-SS-Einheit. Juden, die ihr Arbeitspensum nicht erfüllten, wurden hier verprügelt. Besonders graumsam waren die beiden Volkssdeutschen Wilhelm Mohr und Franz Paul, beides ebenfalls SS-Angehörige, trotz Protesten Einheimischer. Im Februar kam es beim ehemaligen Aasplatz zu einem Massaker an rund 30 nicht arbeitsfähigen Juden an dem Mohr und Paul die Hauptäter waren. Zu einem weiteren Massaker an kranken Juden kam es, nachdem eine Einheit der [[w:5. SS-Panzer-Division „Wiking“|5. SS-Panzer-Division „Wiking“]] Jennersdorf für kurze Zeit von der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] zurückerobert hatte, und zurückgelassene Zwangsarbeiter ermorderte. Zu einer gerichtlichen Verfolgung der Verantwortlichen kam es nicht.<ref name="Lappin344ff" />
| In der Hauptschule befand sich der Stab einer kroatischen Waffen-SS-Einheit. Juden, die ihr Arbeitspensum nicht erfüllten, wurden hier verprügelt. Besonders graumsam waren die beiden [[w:Volksdeutsche|Volkssdeutschen]] Wilhelm Mohr und Franz Paul, beides ebenfalls SS-Angehörige. Im Februar kam es beim ehemaligen Aasplatz zu einem Massaker an rund 30 nicht arbeitsfähigen Juden bei dem Mohr und Paul die Hauptäter waren. Die Einwohner von Jennersdorf protestierten offen sowohl hinsichtlich der grausamen Behandlung der Juden durch die Waffen-SS als auch gegen das Massaker. Zu einem weiteren Massaker an kranken Juden kam es, nachdem eine Einheit der [[w:5. SS-Panzer-Division „Wiking“|5. SS-Panzer-Division „Wiking“]] Jennersdorf für kurze Zeit von der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] zurückerobert hatte, und diese Zeitspanne dazu nutzte zurückgelassene Zwangsarbeiter ermorderte. Zu einer gerichtlichen Verfolgung der Verantwortlichen kam es nicht.<ref name="Lappin344ff" />
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